Die Erfolgsgeschichte der niederrheinischen Wildblumenmischung geht in diesem Jahr bereits in die fünfte Verkaufsrunde und feiert damit ein kleines Jubiläum. „Der Umwelt helfen und soziale Projekte unterstützen“ lautet das Motto auch in dieser Frühlings-Gartensaison. Ab sofort steht das Wildblumensaatgut in verschließbaren Gläsern zum Erwerb im Gartencenter Breuer in Kevelaer, Am Schleußgraben 20, zur Verfügung. Der Verkaufspreis liegt seit 2019 – trotz hoher Inflation – unverändert bei 9,95 Euro pro gefülltem Glas.
In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche Flächen, in Kevelaer und über die Grenzen hinaus, mit der Aussaat von Niederrheinmischungen ökologisch aufgewertet werden (das KB berichtete). Das ist nicht nur schön für das menschliche Auge, sondern auch unzählige Insekten erfreuen sich am Blütenreichtum.
Besonders die Ortschaften Twisteden und Kleinkevelaer mit dem ortsansässigen Natur- und Heimatverein sind positive Beispiele dafür, dass konstruktive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Erwerbsgärtnereien, Gartenliebhaberinnen und -liebhabern, ehrenamtlich Tätigen und Mitarbeitenden von Kommunalbetrieben bezüglich Natur- und Klimaschutz funktionieren kann. So werden in den kommenden Wochen besonders durch das persönliche Engagement des Vorsitzenden Werner Neumann erneut über 40.000 m² Fläche eingesät. Ein Beweis also, dass sich langer Atem und Einsatz für die Natur auszahlt.
Leider hat die Anzahl von vollständig versiegelten, mit Steinsplitt oder Pinienrinde bedeckten Flächen ohne jegliche ökologische Wertigkeit in den vergangenen Jahren zugenommen. Besonders pflegeintensive Zierrasenflächen sind für die Natur nahezu bedeutungslos. Trotz zahlreicher Kampagnen schwindet die Artenvielfalt – auch am Niederrhein. Immer mehr heimische Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Bereits mit kleinen Maßnahmen können jedoch alle einen großen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz leisten. Mit relativ einfachen Mitteln lassen sich Gärten und deren Teilbereiche naturnah umgestalten. Besonders bei einer Wildblumenfläche ist der Pflegebedarf – falls überhaupt erforderlich – recht überschaubar.
Eigene Zusammenstellung
Die Familie Baaken arbeitet seit über zehn Jahren an der Zusammenstellung der optimalen Wildblumenmischungen für den Niederrhein. Mit dem Gartencenter Breuer wurde ein kompetenter regionaler Vermarkter gefunden.
Die niederrheinische Wildblumenmischung gibt es in zwei Varianten: Wer seine Blumenwiese gerne hochwachsend hat, bekommt Samen von Bienenfreund, Ringelblume, Schafgarbe, Goldlack, Klatschmohn und vielen mehr, die bis zu 80 cm hoch wachsen. In der niedrig-wachsenden Mischung sind u.a. Flockenblumensamen, Winde, Studentenblume, Steinkraut und weitere Blumen mit einer Wuchshöhe bis ca. 40 cm enthalten. Der Inhalt der verschließbaren Gläser reicht für 10 m² Aussaatfläche. Pro Quadratmeter sollten 5 bis 10 Gramm Samen verstreut werden. Am besten eignen sich Flächen in sonniger oder halbschattiger Lage. Auf eine Einarbeitung des Saatguts kann verzichtet werden – wer aber sichergehen möchte, dass die Samen nicht von Vögeln aufgepickt werden, macht mit leichtem Einharken nichts falsch. Eingesät werden kann ab sofort bis Ende Juni. Erste Keimlinge sprießen bei feuchtem Boden und optimalen Temperaturen schon nach zehn Tagen aus der Erde. Ambitionierte Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner graben und pflügen die Fläche im Spätherbst wieder um.
In den zurückliegenden Jahren, konnten soziale Einrichtungen in Kevelaer, Naturschutzprojekte und Menschen in Not vom anteiligen Verkaufserlös unterstützt werden. Der anteilige Verkaufserlös aus dem vergangenen Jahr, geht an den Verein „Runder Tisch Flüchtlingshilfe Kevelaer e.V.“ für Geflüchtete aus der Ukraine. In diesem Jahr, sind sich Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Heino Breuer und Familie Baaken einig, sollen die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien sowie die Tafel in Kevelaer Unterstützung erfahren. Jedes verkaufte Glas, ob als Geschenk oder für den Eigenbedarf, hilft also der Natur und Menschen in Not.
Auf die erneute Zusammenarbeit freuen sich das Team vom Gartencenter Breuer, die Familie Baaken und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, als Schirmherr der guten Sache.