Bläserklasse warb für ihre Ausbildung

Kevelaer. Die Bläserklasse des Musikvereins Kevelaer präsentierte am 13. Juli, in der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien, ihr Können mit einer Offenen Probe. Ausbilder und Leiter der Bläserklasse, Hans-Gerd Stienen, dirigierte die jungen Bläser schwungvoll zu „Piraten der Karibik“ oder zum „Mickymouse-Marsch“.
Unter den Zuschauern waren viele musikinteressierte Kinder, die so einen Eindruck von der Arbeit der Bläserklasse haben konnten. Alle zwei Jahre beginnt die Bläserklasse mit neuen Schülern und im Laufe von zwei bis drei Jahren werden sie zielgerichtet an ein Instrument herangeführt. „Am Anfang darf Jeder auf jedem Instrument spielen. Im Lauf der Zeit schauen wir, dass wir eine bunte Besetzung bekommen, sodass jedes Instrument auch besetzt ist“, erläuterte Hans-Gerd Stienen.
Zur Aufteilung erklärte er: „Links sitzen die Holzblasinstrumente: Maria mit der Querflöte, Jakob mit der Klarinette und Carlotta mit dem Saxophon. Rechts sind die Blechblasinstrumente: Michel und Titus mit der Trompete, Matthias mit der Posaune und Noel mit dem Tenorhorn. Ganz hinten sind die Schlagzeuginstrumente: Marlon an der kleinen Trommel und Jonas am Schlagzeug.“
Jedes Mitglied der Bläserklasse hatte für die Offene Probe ein eigenes Stück auf seinem Instrument vorbereitet, während Hans-Gerd Stienen einiges über das Instrument erklärte. „Warum zählt die Querflöte von Maria zu den Holzblasinstrumenten?“, fragte er etwa und gab selbst die Antwort: „Weil die Querflöte früher nicht aus Messing, sondern aus Holz war.“ Neben der Querflöte zählen auch die Klarinette und das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten, obwohl das Saxophon ganz aus Metall ist. Auf die Frage nach dem Warum wusste ein Kind die Antwort: „Wegen dem Holzblättchen am Mundstück!“
Während bei den Holzblasinstrumenten in der Regel alle Finger zum Greifen gebraucht werden, braucht man bei den Blechblasinstrumenten eine Hand, um das Instrument zu tragen, mit der anderen Hand bedient man den Posaunenzug oder Ventile, um die einzelnen Töne hervorzubringen. Schlagzeuger dagegen brauchen viel Rhythmusgefühl und müssen in den Schultern locker sein. „Man braucht auch gute Nachbarn“, fügte er mit einem Schmunzeln dazu, „denn schon am Morgen mit Trommelgeräuschen geweckt zu werden, ist nicht jedermanns Sache!“
Anschließend lud Stienen alle interessierten Kinder ein, nach vorne zu kommen. Er ließ sie in ein Trompetenmundstück blasen. Die sechsjährige Eva brachte auf Anhieb einen Ton heraus. Auch Querflöte wollte sie probieren. Ihre Schwester Thessa (8) dagegen hat die Klarinette für sich entdeckt. Eltern konnten ihre Kinder gleich an diesem Nachmittag für den neuen Kurs anmelden, der am 1. September (14.30 Uhr bis 15.30 Uhr) beginnt. In der ersten Phase lernen die Kinder alle Instrumente kennen und eignen sich die Grundlagen der Musik an: Notenlesen, Rhythmik oder Gehörbildung. In einer zweiten Phase werden die Instrumente den Schülern zugeteilt, die Kinder erhalten Einzelunterricht durch Fachlehrer und treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Musizieren im Orchester. Ziel ist es, nach etwa drei Jahren im großen Blasorchester mitzuspielen.
Das Projekt Bläserklasse begann 2014 in Zusammenarbeit mit der Basilikamusikschule. Den Erfolg kann man auch beim regelmäßigen Platzkonzert am Ostermontag bestaunen. Das Angebot geht an Kinder ab der 3., in Ausnahmefällen auch ab der 2. Grundschulklasse und an Kinder auf den weiterführenden Schulen. Mehr Infos gibt es unter www.basilikamusik-kevelaer.de/start/basilikamusikschule/bläserklasse.