Bitte nicht zu fröhlich!
Et gibt ja nix, wat et nich gibt! Als ich vorgestern im nördlichen Teil Kevelaers unterwegs war, durchquerte ich auch den Nordpark. Wie ausgestorben wirkte der Spielplatz. 20.30 Uhr war wohl noch zu früh für die Jugendlichen, die dort oft auf den Bänken rumhängen, aber zu spät für spielende Kinder.
An die diversen Ge- und Verbotsschilder und Zäune habe ich mich ja schon gewöhnt, aber dass die Nutzung eines Spielgeräts nun zeitlich eingeschränkt ist, hat mich doch erstaunt. Die wunderbare Seilbahn, die ich selbst gerne mal probieren würde, wäre ich ein paar Jahre jünger, ist mit einer dicken Kette nebst Vorhängeschloss versehen. Nur noch von 8 bis 20 Uhr ist sie frei zugänglich. Ich frage mich, wer schließt sie morgens ab und abends auf? Gibt die Stadt für diese Tätigkeit ihr knappes Geld aus? Und warum repariert der Mensch dann nicht gleich die Mülleimer? Ist ja auch nicht schön, wenn sich der Müll im Park verteilt, weil die Mülleimer marode sind.
Aber die Frage, die mich am stärksten umtreibt, ist, warum ist Spielen nur bis 20 Uhr erlaubt? Ist diese Aktion der Ruhebedürftigkeit der Anwohner geschuldet? Ich dachte immer, bis 22 Uhr ist laut sein erlaubt. Es verbietet auch keiner die Kirmes, wenn da bis tief in die Nacht gefeiert wird, und auch Flugzeuge und Pilger sind schon vor und nach 8 unterwegs.
Gerade hörte ich auch, dass sich Leute beschwert haben über ein Beachvolleyballfeld, das auf der Ladestraße entstehen soll für die dort lebenden Flüchtlinge. Allein die Vermutung, dass es laut werden könnte, bringt manche Menschen in Wallung. Für mich war Kevelaer immer ein Ort, an dem man gut leben kann. Spiel und Spaß einzuschränken, erzeugt letztlich nur Groll und Unzufriedenheit. Und Mechel, meine Frau, meint: „Nich, dass ich jetzt auch Ärger kriech. Ich sitz‘ doch so gern an lauen Sommerabenden auf der Bank vorm Haus und singe!“
Euer Hendrick