Bikerfreunde tun weiterhin Gutes

Vor einigen Wochen sorgten der Kevelaerer Arno Verheyen und seine Harley-Davidson-Freunde bei einem todkranken Mann in Goch für die Erfüllung einer seinen letzten Wünsche, einmal so viele Motorräder wie möglich auf einem Fleck sehen zu dürfen.

Den Mann hat er am Wochenende noch einmal wieder gesehen. „Wir haben ihn mit ein paar Leute in Holland besucht. Er wollte auch noch einmal an das Wasser. Das war sehr kurzfristig.“ Arno Verheyen war anzumerken, dass ihn diese Geschichte noch immer sehr bewegt. Nach diesem besonderen Erlebnis hatte er überlegt, was man an sich noch Gutes tun kann.

Auch einzelne Anfragen habe es gegeben. „Da kam uns die Idee in den Sinn, was für Kinder zu machen.“ Es sollte etwas sein, wo sich um den Nachwuchs gekümmert wird, und was halbwegs in der Nähe ist. Die Wahl fiel auf das Düsseldorfer Kinderhospiz „Regenbogenland“ – ein Haus für Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer lebensverkürzenden Erkrankung oder einer schweren Behinderung nur eine eingeschränkte Lebenserwartung haben.

Die Biker setzten sich mit Nadine Spitaler, der Projektmanagerin des „Regenbogenlandes“ , in Verbindung. Dort erfuhren sie, dass sich das Hospiz aus über 50 Prozent aus Spenden finanziert. Dort sei man demnach für jede Unterstützung sehr dankbar. Verheyen beeindruckte auch die Philosophie, nicht nur die Kinder zu begleiten. „Da befinden sich nur zehn Kinder. Da ist ein häufiger Wechsel.“ Und die Eltern würden auch über den Tod der Kinder hinaus begleitet.

Kleinigkeiten auf der Wunschliste

Das Hospiz schickte den Bikern eine „Wunschliste“ der Kinder. „Ich dachte, da kommt sowas wie Urlaub oder eine besondere Reise“, so Verheyen. Es waren jedoch ganz kleine, bescheidene Dinge wie eine Barbiepuppe und dazu Accessoires, ein Regenschirm für Ausflüge in den Garten, ein großer Würfel aus Schaumstoff oder Seifenblasenflüssigkeit.

„Alles Kleinigkeiten, die sie sich nicht leisten können“, erzählt der Kevelaerer. Kurzerhand entschieden die Bikerfreunde, die ganze Liste einzukaufen, wobei es wegen der besonderen hygienischen Umstände „nur Spielzeugsachen sein dürfen, die verpackt sind.“ Dazu soll noch Geld für medizinische Sachen abfallen, in Form eines Schecks für das Haus.

Wenn der selbstständige Elektromeister bei seinen Kunden beiläufig mal einen Infozettel dazu hinlegt, sind diese davon begeistert. „Eine 80-jährige Kundin hat mir sofort fünf Euro gegeben. Und ein Kunde, bei dem ich eine Spülmaschine und Lampen repariert habe, ging ans ein Portmonee und meinte spontan: Dafür gebe ich gerne 100 Euro.“

Am 27. September soll sich erneut ein großer Motorradkonvoi in Bewegung setzen, diesmal zum Hospiz nach Düsseldorf. „Alle Biker, die mitfahren, entrichten eine Spende von zehn Euro. Das tut keinem weh“, sagt Verheyen

Auf diese Art und Weise will er dafür sorge, dass das Hospiz und die Kinder, die gerade mal ihre bescheidenen Wünsche geäußert haben, auch darüber hinaus Unterstützung erhalten.
Bei seinen Bikerfreunden geht die Nachricht über die Aktion schon per Whatsapp herum. Verheyen hofft, dass ganz viele Fahren an besagtem Tag 11.30 Uhr bei „Stassen“ zusammenkommen, auch, damit alle Leute sehen, „dass wir keine Brutal-Rocker, sondern normale Leute mit Herz und Seele sind.“