Vier starke Stimmen, ein Organist in meisterhafter musikalischer Fingerfertigkeit und Improvisationsfreude und ein wahrlich wundervolles Instrument – zum Abschluss der diesjährigen Wallfahrtszeit erlebten nahezu 150 Zuhörerinnen und Zuhörer ein auf ganz eigene Art bewegendes Konzert in der Marienbasilika.
Die vier Vokal-Charaktere von „consonanz à 4“ – Wiltrud de Vries, Annette Gutjahr, Bernhard Scheffel, Allan Parks – durchdrangen den Raum mit ihren Stimmen, mal zart, mal voller Dynamik und kraftvoller Harmonie. Basilikaorganist Elmar Lehnen entlockte der großen Seifertorgel wieder all ihre Talente – mal flüsternd und hingehaucht, dann voller Kraft und Explosivität, dass man sich fühlen durfte wie ein heimlicher Zuhörer bei der tosenden Entstehung der Erde. Und als nach dieser wirbelnden Improvisation über Da pacem, zum Beispiel, die Orgel wieder sanft wie ein friedlich schlafender Säugling wurde – ja, da gelang es sogar den Stimmen der Lichterprozession draußen auf dem Kapellenplatz Gehör zu finden in den vor Klängen noch so strotzenden Basilika. Ein bisschen verwirrend war das für einen Moment, doch dann interpretierten die vier von „consonanz à 4“ unbeirrt ihr Ave verum von Mozart, ja, und alles war wieder gut. Das Tosende, das Störende, das Zweifelnde, das Fröhliche, das Mitreißende – alles war wieder eins: Musik, die einen mitnimmt, Chorgesang, der durch die Zeit trägt.
Das Ziel von „consonanz à 4“ ist ja stets, Vokalkompositionen lebendig zu machen.
Für diesen Abend in der Marienbasilika Kevelaer kann man wieder einmal sagen: Sie haben ihr Ziel erreicht.



