Stefan Rouenhoff (MdB) besucht das Quartier in Kevelaer

Besuch im Klostergarten: Wir haben viel vor

Caritasvorstand Stephan von Salm-Hoogstraeten (4.v.r.) stellte dem CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff (2.v.r.) das Wohnquartier Klostergarten Kevelaer vor. Foto: CDU Kreis Kleve

Der Kreis Klever CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff, der Vorsitzende der CDA im Kreis Kleve Matthias Wirth und mehrere Vertreter*innen der CDU Kevelaer und der CDA besuchten jetzt das Quartier Klostergarten in Kevelaer. Die Wohnanlage des Caritasverbands Geldern-Kevelaer, in dem Nachbarschaftshilfe und Solidarität aller Generationen das Zusammenleben bestimmen, feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. 

Erweiterung um neue Kurse

„Wir haben noch viel vor“, fasste Quartiersmanagerin Jessica Sieben vom Caritasverband ihren Ausblick auf die kommende Zeit zusammen. „Insbesondere das Mehrgenerationenhaus, das im vergangenen Jahr durch das Coronavirus stark eingeschränkt wurde, soll wieder aktiver werden, die zahlreichen Angebote wieder aufleben.“ Das bestehende Angebot soll um neue Kurse erweitert werden. Neben dem bewährten Nachbarschaftscafé, Sprachkursen für Migrant*innen und den Gymnastikkursen sowie den mit externen Partner*innen angebotenen Kursen zu Yoga, Pilates oder Achtsamkeit soll auch ein Digitalkurs für Senior*innenen und ein generationenübergreifender Spieletreff Berücksichtigung finden. Dabei möchte sich der Klostergarten künftig noch mehr für die gesamte Kevelaerer Bevölkerung öffnen.

Vom Einfamilienhaus bis WG

Rouenhoff zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und den Aktivitäten im Quartier Klostergarten, zu dem neben Einfamilienhäusern und Wohnungen auch die Clemenskirche und ein Senior*innen-Haus sowie Senior*innenwohnungen und Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte zählen.

Eine weitere Neuigkeit im Quartier stellte Peter Marx von Nyby Deutschland vor. Mit der im Juni gestarteten App-Lösung Nyby werden Hilfesuchende und Helfer*innen zusammengeführt (das KB berichtete). „Ganz egal, ob Hilfe beim Einrichten des neuen Handys benötigt wird, ein schwerer Sack Blumenerde in den zweiten Stock gelangen muss oder eine Begleitung für einen Behördengang gesucht wird – Nyby hat für solche Problemstellungen eine Lösung parat“, erläuterte Marx das Pilotprojekt für den Klostergarten und die angrenzenden Nachbarschaften. Ehrenamtliche Helfer*innen, die sich registriert haben, sind damit über die App erreichbar. „Die Organisation ehrenamtlicher Hilfe wird so deutlich vereinfacht“, freute sich auch Sieben, weil die App eine stärkere Vernetzung der Generationen fördert.

Gleichzeitig nutzte der Caritasverband beim Rundgang durch das Quartier Klostergarten die Gelegenheit, ein weiteres wichtiges Thema beim Bundestagsabgeordneten zu platzieren: Armut und deren wirksame Bekämpfung. „Durch Corona wird der Mensch hinter den Schulden sichtbar“, bewertete Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, die derzeitige Situation. „Private Haushalte, Freiberufler und Selbstständige sind von finanziellen Einbußen massiv betroffen. Überschuldung kommt inzwischen in allen sozialen Schichten vor“, ergänzte Gerrit Hermans, Bereichsleiter Soziale Dienste. Vielfach bleibe es nicht bei finanziellen Problemen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten beförderten geradezu soziale, psychische sowie auch gesundheitliche Probleme.

In Berlin weiter verfolgen

Soweit soll es aus Sicht der Caritas gar nicht erst kommen. „Wir fordern daher einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung – und zwar unabhängig von der Einkommenssituation. Denn Überschuldung kann tatsächlich jeden treffen“, sind sich die Vertreter der Caritas einig. Von Salm-Hoogstraeten: „Deshalb freuen wir uns, dass auf politischer Ebene nun sowohl über eine Erweiterung des Zugangs zu kostenfreier Schuldnerberatung als auch über eine einheitliche Finanzierungsstruktur von Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung nachgedacht wird.“ Rouenhoff sagte zu, das Thema in Berlin weiterzuverfolgen, um den Erfolg und die Qualität von sozialer Schuldner*innenberatung auch vor Ort weiterhin langfristig sicherzustellen.