Besuch aus Südamerika

Kevelaer ist ein international geprägter Ort, vor allem durch die Nähe zu den Niederlanden und durch die Wallfahrt. Doch auch aus anderen Ländern und anderen Gründen besuchen immer wieder Menschen die niederrheinische Stadt – so wie Isabela.

Isabela Soto Valezuela ist 15 Jahre alt und kommt aus Kolumbien. Dort geht sie auf eine deutsche Auslandsschule, das Colégio Andino. Mit vier Jahren kam sie in den Kindergarten, der zur Schule gehört. „Man muss einen Test machen, ob man in die Schule gehen darf“, erzählt Isabela. Im Kindergarten fing dann langsam der Deutschunterricht an. „Wir haben keine besondere Bindung zu Deutschland, aber meine Tante hat vorgeschlagen, dass ich auf die Schule gehe, da sie selbst diese Schule als Schülerin besuchte.“

Schuluniformen

Mittlerweile ist Isabela in der neunten Klasse. Der Unterricht ist, Fremdsprachen ausgenommen, nur auf Deutsch. „In Kolumbien haben wir eine Schuluniform. Das finde ich besser, da man dann immer weiß, was man anziehen muss und nicht so viel darüber nachdenken muss“, begründet die Kolumbianerin. Das Colégio Andino ist viel größer als das Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Es hat ca. 2.000 Schüler. Im Gegensatz dazu hat das Kardinal-von-Galen-Gymnasium nur ca. 700. Außerdem beginnt der Unterricht um 7.20 Uhr und endet um 14.50 Uhr. Danach gibt es aber noch viele AGs wie zum Beispiel ein Schulorchester, Kochen, Fechten oder andere Sportarten.

Da es in der neunten oder zehnten Klasse ein Austauschprogramm gibt, ist Isabela jetzt seit dem 21. April für zweieinhalb Monate in Deutschland. „Deutschland ist ein tolles Land! Ich mag vor allem Berlin, Düsseldorf, Hamburg und natürlich Kevelaer“, sagt Isabela. Sie mag alle Personen, die sie kennengelernt hat, und dass man überall so schnell und einfach hinkommt, vor allem mit dem Fahrrad. „Am meisten vermisse ich meine Freunde, Familie und auch meine Schule generell.“

Typisches Essen

Große Unterschiede sieht sie aber nicht, nur kleine Sachen wie zum Beispiel die Unterschiede beim Essen. „Ich finde das Essen in Kolumbien viel besser als in Deutschland!“, betont Isabela. In Kolumbien isst man mehr Eier und in Deutschland dafür viel mehr Brot. Brot ist in Kolumbien nur eine Beilage. Typische Gerichte in Kolumbien sind zum Beispiel Arepas (Maisfladen), Empanadas (gefüllte Teigtaschen) und Bandeja paisa (eine bunte Platte mit Fleisch, Reis, Bohnen, Ei und mehr). „Das ist alles sehr lecker“, findet Isabela.

Jetzt ist die Zeit in Deutschland für die 15-Jährige schon fast vorbei. Anfang Juli fliegt sie wieder zurück nach Kolumbien. Sie freut sich auf den Rückbesuch ihrer Gastschwester Mareike Aretz im Herbst in Kolumbien, ebenfalls für zweieinhalb Monate. „Wir hoffen, dass sie viele schöne Erfahrungen hier gesammelt hat, und dass sie ihre Zeit in Deutschland nie vergessen wird“, resümiert Isabelas Gastfamilie.

Mareike Aretz