Beschwingte Melodien am Ostermontag

Strahlender Sonnenschein umfing den gesamten Platz des Forums Pax Christi, in dem sich trotz kühler Temperaturen zahlreiche Kevelaerer – und sogar einige auswärtige Gäste – zum traditionellen Platzkonzert von Blasorchester und Bläserklasse des Musikvereins versammelt hatten.
Den Auftakt zu einer unterhaltsamen musikalischen Stunde lieferte die neunköpfige Bläserklasse unter der Leitung von Hans-Gerd Stienen. Die Kids boten mit Melodien wie Michael Sweeneys „Drums of Corona“, Harry Belafontes Klassiker „Banana Boat Song“ und der Titelmelodie aus „Pirates of the Caribbean“ bereits im Anspruch fortgeschrittenes Musikmaterial.
„Da können wir echt stolz drauf sein – tolle Sache“, lobte der Musikvereins-Vorsitzende Georg Seegers – zugleich auch Moderator des kurzweiligen Programms – die Entwicklung der im September 2015 gegründeten Klasse. Als Zugabe intonierten die jungen Musiker mit dem Publikum als Gesangsunterstützung „Alle Vögel sind schon da“.
Danach durften die „Großen“ unter der Leitung des wie immer souverän und mit vollem Körper­einsatz agierenden Elmar Lehnen unter Beweis stellen, über welche musikalischen Fähigkeiten sie verfügen. Zu Beginn weckten sie mit „TV Hits für Kids“ Erinnerungen an Serien wie „Muppet Show,“ „Sesamstraße“, „Paulchen Panther“, „Wickie“ oder „Jim Knopf“, wobei insbesondere der letzte Song mit schön verschleppter Rhythmik und wunderbarem Zug am Ende überzeugte.
Danach ging es mit Songs wie „Surfin USA“ oder „Sloop John B.“ der Beach Boys musikalisch an die sonnige amerikanische Westküste – passend zur strahlenden Umgebung. „Dat Beste, wat auf´m Markt war bis heute“, freute sich der Kevelaerer Richard Brauers über diesen Beitrag. „Ich bin jedes Jahr hier, weil das einfach hohe Qualität hat.“
Nach „Böhmischer Traum“ von Norbert Gälle – eines der populärsten Blasmusikstücke der letzten Jahre – sorgte „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauss aus der Operette „Das Spitzentuch der Königin“ mit ausgedehnten Melodiereihen und furiosem Ende für wippende Füße, tanzende Kinder und klassisch beschwingte Zuhörer.
„Wenn jetzt noch´n Mann zum Auffordern käme“, scherzte Jenny Holtappels und ließ sich von den Klängen genauso begeistern wie viele der Zuhörer, die den mit einer alten Trommel herumgehenden Kindern eine Spende für die Arbeit des Musiknachwuchses zukommen ließen.
Vom Marsch „Schöne Welt“ ging es rhythmisch-feurig zu den „Tangos der Welt“ weiter, ehe ein Potpourri von „Simon & Garfunkel“-Songs mit „Bridge Over Troubled Water“, „Mrs. Robinson“, „Sound of Silence“ und „The Boxer“ das offizielle Programm abschloss.
Was wäre aber ein Platzkonzert ohne „Radetzky“-Marsch, den das Publikum lautstark selbst ankündigte – und beim Spiel des Orchesters dazu begeistert mitklatschte.
Die Musiker versammelten sich nach dem Konzert noch zum kleinen gemütlichen Ostertreff in der „Schanz“, für die Gäste ging es zurück in die österliche Familienatmosphäre.
Und Dirigent Elmar Lehnen trat nach einer Woche Osterkirchenmusik und Konzerte den wohlverdienten Urlaub an, den er angesichts der abgelaufenen Stunde mit einem positiven Gefühl angehen konnte: „Eine schöne Dynamik, es war sehr homogen. Gut zu hören war das Laut und Leise des Orchesters. Eine tolle Vielseitigkeit des Programms, wo ja regelmäßig ein anderer Klang gefordert ist. Ich bin sehr zufrieden.“