Beim Plümpe-Platz sind die Kevelaerer sich nicht einig
Ein Platz spaltet die Kevelaerer: Auf der einen Seite stehen diejenigen, die am liebsten alles so lassen wollen, wie es ist, auf der anderen Seite jene, die eine Neugestaltung teils schon lange herbeisehnen.
Und dazwischen im Übrigen der Bürgermeister, der immer wieder zähneknirschend betonen muss, dass er sich aus persönlicher Betroffenheit (seine Eltern wohnen an der Annastraße) nicht äußern darf.
Im Raum steht die Frage, ob man in der Corona-Krise und angesichts der kaum absehbaren Folgen nicht einfach mal eine Verschnaufpause einlegen oder die Umgestaltung gerade jetzt weiter vorantreiben sollte (das KB berichtete). Die Verwaltung verfolgt ganz klar die zweite Strategie und Ludger Holla aus der Stadtspitze beruft sich dabei auf den Auftrag, den der Stadtentwicklungsausschuss Anfang März erteilte. Dieser hatte Einzelelemente des Konzeptes ausführlich diskutiert und beschlossen.
Daraus hat die Verwaltung nun die Fortschreibung des Nutzungs- und Strukturkonzeptes erarbeitet. Diese soll, so sie denn im Rat beschlossen wird, Grundlage für einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb sein.
hat Corona den Sitzungskalender auch in Kevelaer gehörig durcheinandergebracht. Dennoch ist die Stadtspitze entschlossen, zumindest die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 13. Mai und die Ratssitzung am 19. Mai stattfinden zu lassen. Im Konzert- und Bühnenhaus könne dies unter entsprechenden Maßnahmen wohl öffentlich durchgeführt werden, heißt es aus dem Rathaus. Eine entsprechende Beschlussvorlage zum Peter-Plümpe-Platz hat die Verwaltung jetzt vorgelegt.
Inzwischen stellt sich heraus, dass die Parkplatzsituation problematisch werden könnte. Geht man von der favorisierten Teilung des Platzes in einen nördlichen und südlichen Bereich aus, bei der die Stellplätze im südlichen Bereich angesiedelt werden, dürfte die Forderung der CDU, mindestens 100 Stellplätze vorzuhalten, schwierig werden. Momentan sind‘s dort nämlich nach Angaben der Verwaltung 84 Plätze.
Deshalb empfiehlt die Verwaltung „eine Mindestanzahl von 80 Stellplätzen zwingend vorzugeben, mit der Maßgabe zu prüfen, inwiefern bis zu 100 Stellplätze ohne Qualitätsverlust eingeplant werden können“. Eine lupenreine „kann – muss aber nicht-Vorgabe“.
Hinzu kommt, dass sich am südlichen Zipfel der Busmannstraße Widerstand gegen die mit der Umgestaltung des Platzes einhergehenden Pläne formiert. Dieser Bereich soll für den allgemeinen Durchgangsverkehr gesperrt werden, um vor dem Alten Rathaus einen Platz mit höherer Aufenthaltsqualität, insbesondere mit Blick auf Hochzeiten, zu schaffen. Zwischen den beiden Apotheken dort würde „ein legaler Parkplatz“ wegfallen, betont Holla, „mehr gibt es da nämlich nicht“. Zudem würden aber auch die Parkplätze an der Annastraße entfallen.
Mehrfach wies Holla schon in der Vergangenheit im Zusammenhang mit der Finanzierung darauf hin, dass nach den aktuellen Richtlinien die Förderung von öffentlichen Parkplätzen, Parkhäusern und Tiefgaragen ausgeschlossen sei.
Ob der Rat den nun konkretisierten Vorgaben der Verwaltung folgt oder ob es weitere Änderungen geben soll, zeigt möglicherweise die Ratssitzung am 19. Mai. Das Konzert- und Bühnenhaus dürfte zumindest kein schlechter Ort sein, um eine weitere große Bühne für die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes zu bieten. Zu einem Gleichklang der Stimmen wird es dort aber wohl nicht kommen.