Bei „Herr Lehmann“ stehen Veränderungen ins Haus
Vor vier Jahren sorgte die Eröffnung eines neuen Lokals in Kevelaer für großes Aufsehen: „Herr Lehmann“ mit seinem Burger-Konzept lockte zahlreiche Gäste aus Kevelaer und der Umgebung in das modern anmutende Lokal, das Restaurant und Bar an der Gelderner Straße vereint. Inhaber Michael Schmidt ist froh, dass das Konzept so gut bei den Menschen angekommen ist. Im Jahr 2017 brachte es ihm sogar den Marketing-Preis ein. „Das war was kulinarisch anderes, was zu diesem Zeitpunkt gefragt war: eine trendige Gastro zu eröffnen”, sagt der 36-jährige Gastronom.
Das Geheimnis des Erfolges aus seiner Sicht? „Wir sind gut vernetzt, machen einen guten Job, haben ein tolles, starkes Team und nette Leute, die uns supporten.“ Diese Basis will der Unternehmer jetzt nutzen, um seine Palette zu erweitern. In Straelen entdeckte der 36-Jährige auf der Venloer Straße das „K 5“ – ein Laden, der „Kultfaktor“ hat, sagt Schmidt. Sein Naturell, „ruhelos und immer kreativ“ zu sein und neue Sachen zu wagen, veranlasste ihn, sich der früheren Kneipe anzunehmen.

Bis zum Frühjahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Im Dezember 2020 begannen er und seine Mitstreiter*innen, das 120 Quadratmeter große Objekt mit Außenbereich sozusagen „auf links zu drehen“ und erstmal in „einem Monat Abriss“ alles aus dem Inneren zu entfernen – von den Theken über den gesamten Boden bis zu den Wänden und der Toilette.
Die Idee sei es, „Moderne mit alten, geschichtlichen Objekten zu kombinieren – auch von der Einrichtung her in shabby-chic und industrial mit modernen Elementen“, beschreibt Schmidt die Grundstruktur, die am Ende der Arbeiten stehen soll. Und außen werde alles neu gestrichen, es werden Tische aufgestellt und mit offenem Feuer gearbeitet. Im Inneren „haben wir einen modernen Bereich mit der Bar, wo es gehobenere Getränkeangebote wie Gin oder Cocktails plus 25 Bierspezialitäten aus aller Welt geben soll, einen kleinen Essensbereich, wo die Speisen live produziert werden, und einen rustikaleren Bereich.“ Dort soll eine Multigenre-Partyreihe mit handgemachter Musik oder Elektromusik laufen. Außerdem sind Poetryslams und Konzerte angedacht. Ein solches Angebot gebe es seiner Überzeugung nach so in der Region nicht – „weder in Goch, noch in Straelen, Weeze oder Kevelaer.“
Treffpunkt für Jung und Alt
Einen Namen für das Projekt, den hat Schmidt auch schon: „Herr Lehmanns kleine Pinte“ soll der neue Standort heißen, der im April oder Mai seine Pforten öffnen soll, wenn Corona das Leben nicht mehr so dominiert, hofft der Gastronom. Es solle ein Treffpunkt werden, wo sich Alt und Jung wohlfühlen können, sagt er. Die Menschen sollen den Anreiz erhalten, nach so viel Social Media und Schreiben „mal wieder weg zu gehen, miteinander zu quatschen.“
Entsprechend dem neuen Namen soll auch das Stammdomizil in Kevelaer umbenannt werden. Das Restaurant dort trägt dann zukünftig den Namen „Herr Lehmanns Elternhaus“. Auch da werde es nach Corona viel Innovation geben, verspricht der Gastronom. „Es wird überraschender, kreativer werden, auch mit anderen kulinarischen Einflüssen – ob es Fisch geben wird oder eine coole Nudelspezialität. Es wird neue Speisekarten, neue Cocktails geben. Und es wird moderner werden.“ Er selbst werde im „Elternhaus“ bleiben, sein bisheriger Betriebsleiter dort geht nach Straelen. Und für Kevelaer hat er dafür schon jemand Neues gefunden.
Er nutze einfach den unternehmerischen Freiraum, um zu zeigen, „dass wir auch was anderes können“, sagt Schmidt. Man wolle nicht nur auf Burger reduziert werden, das sei der Anspruch der lebendigen Idee von „Herr Lehmann“. Darüber hinaus habe er noch ein weiteres „Projekt X“ in der Pipeline. Man darf also gespannt sein.