„Behelfsmensa“ im Mittagstreff soll kommen

Vor Beginn der eigentlichen Debatte wurde die Grüne Birgitt Höhn als neues Mitglied des Sozialausschusses vereidigt. Zum Auftakt der Sitzung durften sich drei neue Schulleiterinen der Öffentlichkeit vorstellen – Tanja Kocken von der St. Franziskus-Grundschule, Anna Molderings von der Grundschule Wetten und Margarete Wahlen als Schulleiterin des Grundschulverbundes Overberg/St. Norbert.

Im Anschluss daran ging es um die Überlastung der Mensa am Schulzentrum und die Frage, ob eine Behelfsmensa im Mittagstreff eine Lösung wäre, um für Entlastung zu sorgen. Zwischen dem 26. Februar und dem 8. März habe es sechsmal ein Probeessen in dem Mittagstreff gegeben. Der Mittagstreff habe für 45 bis 58 Personen ausreichend Platz geboten, auch mit entsprechenden Geschirrwagen, Trennwänden und Aufsichtspersonal.

Man benötige dann aber in nicht unerheblichem Umfang im Schulgelände auch neue Aufenthaltsräume für Kinder, die mit dem Essen fertig seien. „Da findet eine Verlagerung statt. Wir suchen mit dem Hochbau nach Räumen, werden da mit den Schulen sprechen“, machte Schuldezernent Marc Buchholz deutlich.

Die Behelfsmensa im Mittagstreff könne man aber erstmal einrichten. Es sei ein weiterer Workshop geplant, in dem mit den Beteiligten diskutiert werden soll, wie und was bei der Mensa erweitert werden muss. Dazu werde es eine Terminabstimmung mit den Mitgliedern des Schulausschusses und Vertretern des für den Mensabetrieb zuständigen SOS-Kinderdorfes geben.

Der Raum für den Mittagstreff werde generell nicht wegfallen, versicherte Buchholz. „Wir sprechen da von einer Zeit von 12 bis 14 Uhr. Davor und danach steht der Mittagstreff ganz normal für Arbeitsgemeinschaften und andere Zwecke zur Verfügung.“

Sehr ausführlich widmete sich der Ausschuss dem Teilstandort der Gesamtschule in Weeze, der dringend sanierungsbedürftig ist und wo es um eine bauliche Erweiterung gehen soll, die der Zweizügigkeit des Standortes gerecht werden soll. Kevelaer soll aktuell dafür 2,33 Millionen Euro bezahlen, weitere knapp 2,6 Millionen übernähme Weeze.

Grüne und CDU regten an, doch erstmal das Votum der Schulkonferenz am 12. April abzuwarten. FDP und KBV schlossen sich dem an. Bürgermeister Dominik Pichler wies darauf hin, dass das den Hauptausschuss am 22. März „aushebeln“ würde. Es wäre kein Problem, selbst ein Votum abzugeben und dann mit dem Votum der Schulkonferenz im Rat umzugehen. Der SPD-Abgeordnete Norbert Baumann bewertete es als „heikel“, sich aus der Verantwortung da an der Stelle „herauszustehlen“.

Am Ende stimmten die Fraktionen bis auf die SPD dafür, die Entscheidung in eine gesonderte Sitzung des Schulausschusses ein paar Tage vor dem Rat zu schieben. Johannes Peters von der Gemeinde Weeze zeigte sich auf KB-Nachfrage irritiert darüber, dass die Schulkonferenz jetzt ohne ein klares Votum des Schulträgers eine Entscheidung treffen soll.

Schulleiter Michael Cupyers hatte zuvor nochmal die akuten praktischen Alltagsprobleme der Gesamtschule angesprochen – wie die „Durchmischung“ beider Standorte, den zunehmenden Anteil an für die Hauptschule angemeldeten Schülern in Weeze und den Förderschülern, dem damit einhergehenden Imageproblem des Standorts und dem umständlichen Hin- und Herfahren der Lehrkräfte zu Unterrichtseinheiten. Aktuell werden 598 Schüler in Kevelaer, 197 in Weeze unterrichtet. „Zwei Standorte sind keine optimale Lösung“, verwies er auf die Beispiele Xanten/Sonsbeck und Straelen/Wachtendonk. Für die Schulkonferenz wolle er aber kein öffentliches Votum abgeben.

Marc Buchholz beantwortete einen Fragenkatalog der FDP zu den Kosten für die Schülerverkehre, der dauerhaften Sicherheit des Teilstandortes Weeze und den Aspekt, in dem es um die Rückzahlung für Investitionen aus Kevelaer im Falle einer Schließung des Teilstandortes Weezes ging.

Da gebe es Signale, aber man stehe da noch am Anfang, so Buchholz. Einseitige Regelungen würden in so einem Fall aber schwierig, zumal ja auch die Gemeinde Weeze schon 1,98 Millionen in Kevelaer investiert habe, machte deren Vertreter Johannes Peters deutlich.
Pichler mahnte, im Falle einer Schließung des Teilstandortes oder eines Rückzuges aus dem Vertrag kämen sicher die Weezer Schüler noch nach Kevelaer, aber nicht mehr das Geld. Dann würde man über eine neue Turnhalle und eine noch erweiterte Mensa nachdenken müssen und bei „fünf Millionen plus X“ an Investitionen landen. „Und das X kann nochmal siebenstellig sein.“