Begegnung auf zwei Rädern

Schon früh um 10 Uhr versammelten sich die ersten motivierten Zweiradfahrer vor dem Infostand des Rathauses, um bei der offiziellen Eröffnung des Tages durch den Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler mit dabei zu sein.
Der gestand danach bei einer Tasse Morgenkaffee, dass er ganz persönlich gar nicht so ein großer Fan vom Radfahren ist.. „Mir fehlt dafür jede Leidenschaft“, machte er deutlich, dass er die „Fiets“ nur mal nutze, „um von Wetten oder Winnekendonk wieder nach Hause zu kommen“, wenn da mal gewisse Festitiväten wie Kirmes oder Ähnliches stattfinden.
Barbara Dicks vom Stadtmarketing war einer der guten „Geister“, die die Interessierten mit Streckenzetteln und Informationen ausstatten konnten. „Es sind viele neue Gesichter hier“, war ihr ganz persönlicher Eindruck. Und auch ihr Chef Bernd Pool freute sich über Besucher, die nicht nur aus Kevelaer kamen.

Gut informiert ging es auf eine der Strecken. Foto: AF


Petra und Alwin Neukäter hatten sich extra aus Voerde nach Kevelaer begeben. „Wir sind mit dem Wagen bis zum Friedhof. Wir fahren gerne mit dem Rad und entdecken gerne“, hatte sich das Paar spontan für diese Ecke entschieden, „um auch mal woanders hin“ zu kommen.
Aber auch „Einheimische“ wie Christel und Peter van den Heuvel freuten sich schon auf ihre Runde entlang des Niederrheins. „Wir nehmen die Strecke 17“, hatten sie sich für den Weg Richtung Bergen, Hamert und Nieuw Bergen in Holland entschieden – eine für sehr viele sehr populäre Route an diesem Tag.
„Es ist schön, mit vielen Menschen zu fahren“, meinte das Seniorenpaar. „Aber es ist weniger schön, wenn es nicht so gut ausgeschildert ist, das ist uns schon zweimal passiert“, setzte sich das Paar gemeinsam in Bewegung.
Das mit der Geselligkeit fand aber auch Jürgen Ripkens wichtig. „Man muss ja auch mal ein Schwätzchen halten“, lockte da bei der gemeinsamen Vierer-Freundestour auch die Aussicht, irgendwo gemütlich einzukehren. „Und man entdeckt tatsächlich neue Straßen“, ergänzte Birgit Joosten, die mit ihrem Partner Andreas Bock aus Hünxe fuhr. „Ich kenne die Ecke schon ganz gut“, meinte er angesichts früherer Verwandschaftsbeziehungen aus Goch.
Der niederrheinische Erfahrungshorizont

Rita Aretz-Richter und ihr Mann Uwe waren neugierig auf die Route 12, die über Issum und Sonsbeck führen sollte. „Das ist so nah und wir sind trotzdem nicht oft da gewesen“, waren sich beide darin einig, dass damit „diese Lücke“ am niederrheinischen Erfahrungshorizont an diesem Tag „geschlossen wird“. Sie gab zu, dass ihr Mann doch der Schnellere von beiden auf dem Rad ist. „Dann müssen wir beim nächsten Mal wohl ein Tandem ausleihen“, schmunzelte er bei dem Gedanken.
Egon und Renate Stemmans waren schon „routinierte“ Radwandertage-Fahrer. „Wir haben die Touren schon mehrere Male mit gemacht. Man ist hier zu Hause, ist mit Bekannten gefahren, Und man lernt Leute kennen“, beschrieb das Paar, was es daran so reizt.
Und die Gelegenheit zu einer Tour nutzte auch die Rad-Wanderradtruppe des Heimatvereins „Ons Derp“ aus Winnekendonk. „Wir fahren sonst alle 14 Tage“, erzählte Josef Kempkes und winkte wie der Rest der zehnköpfigen Truppe zum Abschied in einen schönen Tag.
Und neben dem Infopoint machte auch der zukünftige „Rilano“-Hotel-Standort Werbung für sich und den Aufenthalt in Kevelaer. „Wir wollen neue Leute dazu bewegen, hier zu verweilen“, seien auch Radtouristen da durchaus eine Zielgruppe. „Denn durch E-Bike sind ja die Strecken heute auch viel besser zu „stemmen“ als früher“.
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