Baugenehmigung für Projekt am Bahnhof

Exklusiv für die Leser des Kevelaerer Blattes berichtet Günter Voß, Geschäftsführer der Lebenshilfe Gelderland, über einen entscheidenden Schritt für das Neubauvorhaben am Bahnhof in Kevelaer.

Er freut sich, denn nach zahlreichen Verzögerungen ist die Baugenehmigung für die neue Wohnbetreuungs-Einrichtung am Bahnhof eingetroffen. Die Verzögerungen waren dadurch zustande gekommen, dass nach den Richtlinien des neuen Wohn- und Teilhabe-Gesetz (WTG) gebaut werden muss, das 2020 in Kraft tritt. Besonders der Brandschutz und die Gestaltungsmaßnahmen mussten immer wieder angepasst werden. Auf 360 Quadratmetern Wohnfläche werden 12 Plätze für Menschen mit Handicap gebaut. Unter anderem werden die momentanen Bewohner des bestehenden Hauses auf der Holbeinstraße dort einziehen. Im Staffelgeschoss des dreistöckigen Hauses werden zusätzlich vier Einzel-Appartements im Rahmen der ambulanten Betreuung erstellt.

Zwei Millionen Euro

Die Investitionen liegen inklusive des Grundstücks bei etwa 2 Millionen Euro. Davon bringt die Lebenshilfe Gelderland knapp 500.000 Euro Eigenmittel auf. Zuschüsse der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Aktion Mensch in Höhe von 310.000 Euro verringern die Belastung. Günstige Kredite werden durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die NRW-Bank abgewickelt. Die spätere Unterhaltung des Hauses wird über die Pflegesätze, die der LVR finanziert, getragen.

Das Grundstück von etwa 1000 Quadratmetern wird mit einer Gartenanlage neu gestaltet, wobei auch ein Sinnesgarten entstehen soll. Im Erdgeschoss sind aus allen Zimmern Zugänge zum Garten und in den Etagen Freisitze. So wird allen ermöglicht an schönen Tagen die Sonne und den Blick auf Hoch- und Kräuterbeete, Brunnen und Windspiel zu genießen. Außerdem bieten überdachte Sitzplätze Raum zum Verweilen.

Die Frontseite des Gebäudes wird gegenüber dem alten Pilgersaal liegen und die Fassade in einem Wechsel von Klinker und Putz gestaltet, die sich damit an die anliegende Bebauung anpasst. Acht bis zehn Arbeitsplätze werden in der neuen Einrichtung vorhanden sein.

Zur Zeit wird der Ausführungsplan erarbeitet und die Ausschreibung vorbereitet. 80 Prozent der Gewerke müssen öffentlich ausgeschrieben werden und der LVR ist bei der Vergabe beteiligt. Die Lebenshilfe Gelderland hat kaum Einfluss auf die Auswahl der Handwerker, die an dem Bau beteiligt werden, und so auch nicht die Möglichkeit, die Aufträge selbst an örtliche Betriebe zu vergeben.

Wie bei allen Projekten der Lebenshilfe Gelderland ist die Integrierung der Bewohnerinnen und Bewohner in die Nachbarschaft und das Wohnumfeld von hoher Bedeutung. Nach bisher konstruktiver Zusammenarbeit mit der Stadt und den zuständigen Ämtern ist die Fertigstellung des Hauses für die erste Hälfte 2020 geplant.