Banane, Kaninchen und Elefantenpups

„Abara ja Barbara, dreimal dicker Vater, oder so…“ – Kinderliedersänger Rainer Niersmann sagte selbst: „Ich bin kein Zauberer. Ich kann gar nicht zaubern.“ Aber zum Glück hatte er ja noch die Kinder, die ihm immer gerne helfen.
Die sechsjährige Caroline wusste genau, wie es heißt: „Abrakadabra Simsalabim!“, rief sie. „Ich möchte ein Kaninchen!“ Mit einem kleinen dicken Zauberstab kreiste sie über den Zauberhut, über den auch „Omas alte Weihnachtsdecke“ gebreitet war, und schlug ein paar Mal drauf. Zum Erstaunen aller Kinder war am Ende wirklich ein weißes Plüschhäschen drin.
Auch der fünfjährige Felix wusste zu helfen. Mit seiner Zauberpuste hatte er im Nu den zunächst platten Zauberhut aufgepustet. Nur einen Zaubertrick, den konnte Rainer Niersmann ganz ohne Hilfe: „Ihr seht hier eine Banane, die niemand vorher gesehen hat und niemand wieder sehen wird“, rief er und hielt sie hoch. Er stülpte den Zaubermantel über ein Gesicht und schon war die Banane verschwunden, nur die Schale blieb zurück. „Hei, Du isst die ja auf!“, rief ein Kind. Rainer Niersmann hatte erstmal volle Backen.
Am Buchsonntag gab es einige Zauberstücke und Lieder mit dem beliebten Kevelaerer Kinderliedersänger. Diesmal kam er nicht allein: Er hatte seine Frau Birgit dabei. Aus einem schweren Koffer hatten vorab beide einige spannende Kinderbücher ausgesucht, die sie nun den Jungen und Mädchen präsentierten. Mit dabei waren unter anderem „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ (Werner Holzwarth), „Die magische Dampflok“ (Sandra Grimm), oder das Tiptoi-Buch: „Wo wohnen die Erdmännchen“.
„Die Geschichte vom Elefantenpups“ las Rainer Niersmann selbst vor und wusste sehr gekonnt die Stimmen von Papagei, Nashorn, Eule und drei anderer Tiere nachzumachen. „Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher“, erzählte er. Gemeinsam mit der aus Geldern stammenden Autorin Heidi Leenen und einem großen Orchester hatte er an der Buchpremiere in Koblenz teilgenommen und dort sein Lied „Wir wollen Freunde sein“ präsentiert. Auf der dem Buch beiliegenden CD ist dieses auch zu finden.
Am Buchsonntag bekamen es seine Gäste zu hören. Ebenso wie seine anderen großen Hits (Diskomaustanz, Piratenfest oder das Erdmännchenlied, eines seiner neuesten Lieder). Gemeinsam mit seiner Gitarre „Tante Miene“ wusste Niersmann, den jungen Gästen so richtig einzuheizen. Bei allen Liedern konnten die Kinder mitmachen, Maulwürfe und Erdmännchen nachmachen und so richtig tanzen. Und ohne Zugabe wollte ihn das junge Publikum nicht gehen lassen.
Als Kind lieber draußen gespielt
Niersmanns Kindheit war selbst gar nicht von Büchern geprägt. „Als Jüngster von vier Jungs hat sich meine Kindheit draußen abgespielt“, plaudert der Sänger aus dem Nähkästchen. „Ich habe Pippi Langstrumpf oder die Kinder von Bullerbü selbst gelebt. Was ich in meiner Kindheit und Jugend alles gemacht und erfahren habe, das habe ich später dann in meinen Liedern verarbeitet.“ Den eigenen beiden Kindern hätte immer seine Frau vorgelesen. Er erzählte lieber frei erfundene Geschichten. Dann fügte der stolze Opa noch hinzu, dass Jana, das erstes Enkelkind (ein Jahr), in der Spielecke schon gezielt zu den Bilderbüchern krabbele und diese in Augenschein nähme.
Am Buchsonntag konnten die Besucher anschließend bei Kaffee und Kuchen im großen Bücher-, CD- und Spieleangebot der Bücherei stöbern. Einige kreative Kunstwerke von Ingrid Opgenhoff rund um das Thema Buch oder Lesen sind im Moment dort zu sehen.