Ausstellung im Katharinenhaus: Kunst fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Vielen der Bewohnerinnen und Bewohner des Katharinenhauses in Winnekendonk ist es nicht oder nur unter größeren Mühen möglich, an Veranstaltungen außerhalb des Hauses teilzunehmen. Claudia Püschel vom Sozialen Dienst organisiert mit der Hausleitung Angelika Fedke und ihren Kolleginnen und Kollegen deshalb unter anderem seit vielen Jahren regelmäßig Kunstausstellungen in den Räumen der Senioreneinrichtung.
Nicht nur die Abwechslung durch die immer wieder neuen Bilder an den Wänden, sondern die Kontakte zu den Menschen, die durch die Kunstausstellungen ins Haus kommen, fördern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, lautet eine der Begründungen, warum die Sozialarbeiterin immer wieder das Katharinenhaus zu einer Galerie umwandelt.
Zur Vernissage und Gemeinschaftsausstellung von Monika Behrens, Birgit Golitz, Wolfgang Deselaers, Barbara Haesters und der 91-jährigen Hausbewohnerin Anneliese Beinroth kamen fast 80 Interessierte. Sie konnten nach der Begrüßung und einem musikalischen Beitrag von Anne Schumacher und Christoph Uphoff, die mit Gitarre und Violine keltische Volksmusik präsentierten, eine vielseitige Ausstellung erkunden.
Monika Behrens‘ Arbeiten mit Acryl und in Öl zeigen Landschaften, Porträts, Tiere und Engel. Als Kulturgeragogin arbeitet sie regelmäßig künstlerisch mit den Bewohnern des Katharinenhauses. Birgit Golitz oft abstrakte und großformatige Bilder bestechen durch ihre farbenfrohe Ausstrahlung. Inspiration und Techniken holt sie sich seit 2013 bei Hubert Engels in der Kulturscheune Sevelen. Wolfgang Deselaers präsentiert Fotoarbeiten. Seine Motive sind so vielfältig wie das Leben und zeichnen sich durch das gekonnte Aufgreifen von Licht und Schatten in den Perspektiven aus.
Großflächige Acrylbilder fangen die Blicke ein und ermuntern den Betrachter, seine Gedanken schweifen zu lassen, so die Idee hinter den farbenfrohen Werken von Barbara Haesters.
Anneliese Beinroth malte, nachdem ihre Kinder aus dem Haus waren, stellte ihr Hobby aber ein, als ihr Mann erkrankte, damit sie genügend Zeit für seine Pflege hatte. 30 Jahre lagen ihre Arbeiten unbeachtet in einem Schrank, bis sie ins Katharinenhaus zog. Viele ihrer Werke zeigen Stillleben, Szenen des Lebens und sind in der Ausstellung zu sehen. Obwohl es ihr schwerfällt, mit ihrer oft eingeschränkten Beweglichkeit der Finger, feine Striche auszuführen, hat sie wieder angefangen, ihre Ideen auf Leinwand zu setzen. Claudia Püschel kommentiert dies: „Wir sind froh und dankbar, ein solches Talent unter uns zu haben.“ Die Ausstellung kann ohne Anmeldung besucht werden.