Vorstandsvorsitzender Wilfried Röth stellt die Verbindung von den Ursprüngen der Sparkassenidee zum heutigen modernen Kreditinstitut her: „Bereits 1792 wurde die Gründung einer Sparkasse in Kleve diskutiert – das ausgehende 18. Jahrhundert war eine Zeit großer sozialer und wirtschaftlicher Umwälzungen, auch der deutschsprachige Raum ist stark von Massenarmut betroffen. Aber in der Zeit der Aufklärung wollten die Menschen ihr Schicksal nicht mehr als gottgegeben hinnehmen und so werden Möglichkeiten diskutiert, wie man ärmeren Schichten das Sparen näherbringen kann. Infolge der französischen Besetzung Kleves wird dieses Thema zunächst nicht weiter verfolgt. Nachdem Kleve dann preußisch wurde und die nachfolgende Verlagerung von Behörden und Gerichten zum Verlust von Beamten und Richtern führte, verarmte die Stadt. Am 6. Mai 1824 beschloss der Magistrat die Gründung der „Sparcasse für die Stadt Cleve“, weil die Stadt den Bedarf an Pfandleihern nicht mehr decken konnte.“ Am 1. Juli 1825 verzeichnet die Chronik den ersten Geschäftstag und bildet den Ursprung der heutigen Sparkasse Rhein-Maas. Nach Elberfeld (1822) und nahezu gleichzeitig mit Düsseldorf gehört die neue Sparkasse zu den ersten im Rheinland.
Kevelaer 1884
In der Region folgten weitere Sparkassen: in Emmerich (1842), Weeze (1855), Goch (1865), die Kreissparkasse Kleve (1872), in Kevelaer (1884), Rees (1893) und Straelen (1896).
Insbesondere im Zuge der kommunalen Neugliederung kommt es um das Jahr 1970 zu verschiedenen Zusammenschlüssen, diese münden dann 2016 in der Fusion der Sparkasse Kleve mit der Stadtsparkasse Emmerich-Rees und der Sparkasse der Stadt Straelen zur Sparkasse Rhein-Maas, zu der im Jahr 2022 die Verbandsparkasse Goch stößt.
Im Jahr 2000 – zum 175. Jubiläum – hat die Sparkasse durch ein Team unter redaktionellen Leitung von Wolfgang Dahms die Geschichte aufbereiten lassen und auch zu den Jubiläen der Emmericher und Straelener Sparkassen liegen geschichtliche Untersuchungen vor, so dass der Vorstand entschieden hat, sich vor allem mit dem heutigen Engagement der Sparkasse als Kreditinstitut und Partner der Menschen in der Region zu widmen. Ausgewählte Aspekte der Sparkassengeschichte werden in einer Ausstellung in verschiedenen Geschäftsstellen und Orten im Geschäftsgebiet zu sehen sein.
Nahezu unverändert von der Gründungsidee bis heute ist die DNA der Sparkasse: geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Menschen und Unternehmen in der Region sicherstellen, Förderung von finanzieller Eigenvorsorge und Selbstverantwortung der Menschen, orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit – und vor allem: Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.
Wilfried Röth: „Die Konzentration auf das Bankgeschäft in der Region für die hier lebenden Menschen hat wesentlich zum Erfolg der Sparkasse beigetragen – und unser Engagement für Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaften oder die Hochschule Rhein-Waal – geht über rein wirtschaftliche Interessen der Sparkasse hinaus. Mit unseren Immobilientöchtern tragen wir dazu bei, Immobilienträume wahr werden zu lassen und zählen mit über 470 Mtarbeitenden zu den größeren Arbeitgebern in der Region und geben so auch der jungen Generation beruflich interessante Perspektiven.“ Von Beginn an steht die soziale und gesellschaftliche Komponente bei der „Ursprungssparkasse“ Kleve als „Institut der Kommune“, wie es in einer alten Festschrift heißt, im Vordergrund. Die Grundidee, das Sparen für alle gesellschaftliche Gruppen zu ermöglichen, zieht sich von den Sparkassengründungen bis zur heutigen Sparkasse Rhein-Maas durch.
Aus dieser Verantwortung heraus engagiert sich die Sparkasse Rhein-Maas getreu dem Jubiläumsmotto „Gemeinschaft leben. Zukunft gestalten“ durch Spenden, Sponsoring für zahlreiche soziale, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Einrichtungen in der Region.
Nächste Generation
Zudem investiert die Sparkasse in die nächste Generation, indem sie Projekte aus dem Jugendbereich wie „Jugend musiziert“ oder „Planspiel Börse“ unterstützt, bei dem Schüler erste Berührungspunkte mit der Wertpapieranlage erfahren. Auch die Zusammenarbeit mit Schulen gehört dazu.
Vielfältige Förderaktionen der letzten Jahre stehen beispielhaft für den gemeinnützigen Einsatz der Sparkasse: Die Vereinsförderung „Gemeinsam da durch“ half während Corona und Wirtschaftskrise; „Aller Ehren wert“ fördert Vereine, in den Sparkassen-Mitarbeitende sich ehrenamtlich engagieren; „Kleine Museen“ hilft rund 20 kleinen, oftmals ehrenamtlich geführten Museen beim Museumsbetrieb.
Ganz besonders ist auch das Engagement der Sparkasse im Stiftungswesen hervorzuheben: bereits 1992 wurde die Emmericher Jubiläumsstiftung (heute Bürgerstiftung) gegründet – weitere Stiftungen folgten in Kleve, Straelen und Goch und aus Anlass des bevorstehenden Sparkassenjubiläums haben die Gremien der Sparkasse eine neue Stiftung für das gesamt Geschäftsgebiet gegründet und mit einem Stiftungskapital in Höhe von 1 Millionen Euro ausgestattet, die „Für unsere Zukunft“ – die Jubiläumsstiftung der Sparkasse. Sie widmet sich der insbesondere der Förderung von Wissenschaft, Bildung, Klima- und Naturschutz und orientiert sich dabei an Nachhaltigkeitskriterien. Insgesamt 7,3 Millionen Euro hat die Sparkasse mit ihen Vorgängerinstituten als Stiftungskapital zur Verfügung gestellt – und im Jubeljahr hat auch die Bürgerstiftung GUTES TUN der Sparkasse, in der Bürgerinnen und Bürger einen eigenen Stiftungsfonds anlegen könne, die Grenze des Stiftungskapitals von 1 Millionen Euro überschritten.
Ein bunter Strauß an Jubiläumsveranstaltungen zieht sich durch das Jahr
Auch in diesem Jahr werden viele Veranstaltungen von der Sparkasse unterstützt und tragen so dazu bei, den Niederrhein liebens- und lebenswert zu gestalten.
Einen Schwerpunkt bilden die Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Ehrenamtsveranstaltungen für Sport, Soziales, Kultur und Bildung finden in Emmerich, Kevelaer, auf Schloss Moyland und auf der Gaesdonck statt. Und auch der Einsatz in der sog. 3. Welt erhält eine Bühne. Einige Vereine haben auch bereits Jubiläumstaxi-Touren mit der Sparkasse unternommen – die Ergebnisse werden demnächst auf der Internetseite und in den sozialen Medien zu sehen sein.
Sportlerherzen werden nicht nur bei verschiedenen Volksläufen, sondern auch beim Nieder-rheintriathlon höher schlagen, hier hat es die Sparkasse ermöglicht, dass die Deutschen Meisterschaften auf der Kurzstrecke im und am Wisseler See auf die Strecke gehen – und natürlich können auch Sportlerinnen und Sportler vom Niederrhein hier an den Start gehen.
Familien können Sparkassentage im Wunderland Kalkar und Klever Tiergarten genießen oder das Irrland in Twisteden besuchen.
Am 20. Mai moderiert Guido Cantz eine PS-Auslosung im Gocher Castell – neben dem beiliebten Comedian wird es musikalische Erinnerungen an Udo Jürgens geben – der Vorverkauf startet …
Kurz darauf, am 24. Mai steht ein Immobilientag in der Hochschule Rhein-Waal auf dem Programm, bei dem Fachleute über modernes, energiesparendes Bauen und energetische Sanierung informieren werden.
Feierstunde
Am eigentlichen Geburtstag, dem 1. Juli 2025, wird im Rahmen einer Feierstunde, zu der auch Kundinnen und Kunden eingeladen werden, Rückblick auf die Sparkassengeschichte gehalten, bevor abends die derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitenden zur Geburtstagsfeier eingeladen sind.
Eine besondere Geschichtsstunde steht am 28. August im Klever Spiegelzelt auf dem Stundenplan: der bekannte Sportjournalist Marcel Reif machte mit seiner Rede am 31. Januar 2024 im deutschen Bundestag über das Überleben seines Vaters während des Holocaust von sich reden – in Kleve wird er mit Oberstufenschülern aus der Region über diese Erfahrungen und die heutige politische Situation sprechen – getreu dem Motto seines Vaters „Sei ein Mensch.“
Ende Oktober wird schließlich die Sparkassenstiftung für Internationale Kooperation Station in Kleve machen – so manches in der Welt erinnert an die Verhältnisse in Deutschland vor 200 Jahren – und auch hier helfen die deutschen Sparkassen. Drei Mitarbeitende der Sparkasse Rhein-Maas werden in diesem Jahr für jeweils 6 Wochen in sog. Entwicklungsländern Hilfe beim Aufbau von funktionierenden Banksystemen leisten und darüber berichten.
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