Auf Wachstumskurs

Die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE) hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. „In einem herausfordernden Umfeld präsentiert sich unser Verbund heute so gesund und stabil wie selten zuvor“, fasst Harald Schmidt, Vorsitzender des Aufsichtsrates der KKLE, zusammen.

Die KKLE ist im Kreis Kleve eine der wichtigsten Säulen der Gesundheitsversorgung. Das Leistungsspektrum reicht von der medizinischen Versorgung im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum über das Katholische Altenhilfe-Netzwerk am Niederrhein (KAN) bis zur Versorgung der Region mit Medizinprodukten, Wirtschafts- und Verbrauchsgütern über ein modernes Logistikzentrum. Mit mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen ist die KKLE einer der größten Arbeitgeber der Region, mit einem Jahresumsatz von 220 Millionen Euro ist sie ein wichtiger Standortfaktor.

Die Geschäftsführung der KKLE ist neu formiert und seit dem 1. Juli komplett. Sascha Sartor (47) bildet zusammen mit Holger Hagemann das Team der Geschäftsführung der KKLE und seiner Tochtergesellschaften. Sartor ist Ökonom und verfügt über eine langjährige und breite Erfahrung im Gesundheitswesen, seit 2006 als Klinik-Geschäftsführer. Holger Hagemann (43) ist seit 2018 für die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft tätig, seit September 2019 als Geschäftsführer.

Im vergangenen Jahr haben sich so viele Patienten wie nie zuvor in den vier Krankenhäusern des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums behandeln lassen. Mehr als 184.000 Fälle melden das St.-Antonius-Hospital Kleve, das Wilhelm-Anton-Hospital Goch, das Marienhospital Kevelaer und das St. Nikolaus-Hospital Kalkar zusammen für das Jahr 2019. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von fünf Prozent – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

1,26 Millionen Euro beträgt das Jahresergebnis 2019 der KKLE und ihrer Tochtergesellschaften. Den größten Anteil an Umsatz und Gewinn haben dabei das Katholische Karl-Leisner-Klinikum mit seinen vier Krankenhausstandorten in Kleve, Kevelaer, Goch und Kalkar sowie das Katholische Alten- und Pflegehilfenetzwerk (KAN) mit mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren. „Die positive Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit“, so Sascha Sartor, Sprecher der Geschäftsführung. „In einem herausfordernden Umfeld ist das ein herausragendes Ergebnis.“

Die Verantwortlichen der KKLE erwarten auch für 2020 eine positive Entwicklung und ein positives Jahresergebnis. „Wir möchten den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen“, unterstreicht Sartor. „Schwarze Zahlen sind bei uns aber kein Selbstzweck. Wir investieren in die Versorgung: Jeder Euro, den wir verdienen, kommt direkt unseren Patienten und Bewohnern zugute.“

Die Corona-Pandemie hat auch die Arbeit in den Einrichtungen der KKLE in den vergangenen Monaten maßgeblich geprägt. „Wir haben die Krise bei den Hörnern gepackt und bis zum heutigen Tage nach Kräften bewältigt“, so Geschäftsführer Holger Hagemann. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben großartig mitgezogen.“

Bereits am 29. Februar hatte das Klinikum am St.-Antonius-Hospital die Fieberambulanz eröffnet. Bis zur Schließung am 17. Mai kamen rund 2.500 Patienten zur Corona-Diagnostik. Hagemann: „Unsere Fieberambulanz hat sich vor allem in den Wochen der größten Unsicherheit bewährt: Wir haben als Klinikum für die Menschen der Region eine effektive Diagnostik ermöglicht und durch die räumliche Trennung vom Krankenhaus die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Patienten geschützt.“

Die Einrichtung und der Betrieb der Fieberambulanz haben das Katholische Karl-Leisner-Klinikum einen mittleren sechsstelligen Betrag gekostet. Diese Kosten trägt das Klinikum selbst. Wiederholung nicht ausgeschlossen: Im Bedarfsfall kann die Fieberambulanz binnen Tagesfrist wieder eröffnen.

Zur Behandlung von Covid-19-Patienten hat das Katholische Karl-Leisner-Klinikum die Beatmungskapazitäten in seinen Krankenhäusern verdoppelt. Die Auslastung der Krankenhäuser lag in der Hochphase der Corona-Krise bei etwa 50 Prozent, Tendenz aktuell stark steigend.

„Wir sind sicher noch nicht wieder im Normalbetrieb“, so Hagemann. „Aber auf einem guten Weg dahin. Die Wiederaufnahme des regulären Krankenhausbetriebes ist ein organisatorischer Kraft- und Balanceakt. Wir wollen die Patienten der Region bestmöglich versorgen. Gleichzeitig müssen wir auf die mögliche zweite Welle vorbereitet sein, also ausreichend Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patienten vorhalten. Die aktuell steigenden Infektionszahlen sind ein deutliches Ausrufezeichen.“

Das Katholische Alten- und Pflegehilfenetzwerk am Niederrhein (KAN) – mit 675 Pflegeplätzen einer der größten Anbieter im Kreis Kleve – investiert aktuell mehr als 30 Millionen Euro für Umbau, Neu- und Teilneubau stationärer Pflegeeinrichtungen.

Zu den größten Maßnahmen zählt der Neubau des Hildegardis-Hauses im Park des Gocher Wilhelm-Anton-Hospitals. Umfangreich sind auch die Umbauten rund um das Franziskushaus Kleve und der damit verbundene Neubau einer Pflegeeinrichtung in Kleve-Rindern. Die Bauarbeiten für das stationäre Hospiz in Kleve-Donsbrüggen sind im Frühjahr gestartet. Alle Baumaßnahmen sollen 2021 abgeschlossen werden.

Die in Deutschland bisher getrennten Ausbildungen der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege werden seit 2020 zusammengefasst. Bereits zum 1. März 2020 sind in der unternehmenseigenen Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG) die ersten 25 Auszubildenden mit der neuen dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann gestartet.

„Die lang erwartete Reform soll die Pflegeberufe aufwerten, die Ausbildung modernisieren und attraktiver machen“, fasst Sartor zusammen. „Das begrüßen wir sehr.“ 100 Pflegefachfrauen und -männer pro Jahr starten in der BAG künftig ihren Weg in die Pflege.

Sartor will die Attraktivität des KKLE als Arbeitgeber weiter steigern: „Wir werden unsere Anstrengungen in dem Bereich – von flexiblen Arbeitszeitmodellen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bis zur individuellen Personalentwicklung – massiv verstärken.“