Auf Schusters Rappen durch den Wald

Am Kevelaerer Bahnhof versammelten sich die aktiven Kneipp-Gänger, um sich von dort zu einer Wanderung durch den Sonsbecker Tüschenwald aufzumachen. Christa Brommer war sogar aus Straelen angereist, um das Gemeinschaftserlebnis mitzunehmen. „Ist ja gar nicht so kalt“, erinnerte sie sich daran, mal von Geldern nach Sonsbeck gelaufen zu sein.

Bei Lutz Grützner war es dagegen „reiner Zufall“, dass er mitgekommen war: „Eigentlich war vom ADFC die erste Radtour geplant, aber die ist wegen des Schnees ins Wasser gefallen.“ Ihm war jedoch der Aspekt der Bewegung einfach wichtig. „Vielleicht erkenne ich was wieder“, musste der frühere Berliner überlegen, ob er in Sonsbeck schon mal gewesen war. Die Geldernerin Brigtte Krahnen hatte eine „persönliche Motivation“, an diesem Tag nach Kevelaer zu kommen. „Ich hab ihn 40 Jahre nicht gesehen“, spielte die 69-Jährige auf den Wanderführer Hans-Gerd Ufermann an. Nun hätte sie gelesen, dass er diese Wanderung anführen würde. Entsprechend erfreut reagierten beide auf das Wiedersehen. Natürlich freute sich Ufermann über die allgemein gute Resonanz trotz des Winterwetterss „Wir müssen auch mal über Straßen gehen und bitte aufpassen, wenn es rutschig wird“, mahnte er die Teilnehmer, bevor es mit den Autos Richtung Tüschenwald ging.

Vom Waldparkplatz an der Reichswaldstraße aus ging‘s dann auf die Strecke. Einige Wanderfreunde hatte ihre Stöcke dabei, um mit den Bedingungen des Weges besser zu recht zu kommen. „Die frische Luft, die Bewegung und die Gemeinschaft“, genoss nicht nur die Sevelnerin Ingrid Schmidtke die anspuchsvolle Wegstrecke. „Da geht es gleich bergab und direkt wieder hoch“, konnte Wanderführer Frnz-Josef Ufermann der Tüschenwald-Strecke mit ihrem Auf und Ab sowie dem Schnee viel abgewinnen. „Jede Jahreszeit hat ihre Reize“, führte er die Gruppe entspannten Schrittes vorbei an durch „Friederike“ entwurzelte Bäume, einen See und die diverse Pfade.

„Der Kontakt zu den Menschen“ mache es für ihn jedesmal reizvoll. „Man lernt immer neue Leute kennen.“ Es sei sowas Ähnliches wie eine „Kontaktbörse“ von Bekannten und Menschen, die selbst neue Leute kennenlernen wollen.

Jeder ging sein eigenes Tempo und genoss dabei die Natur. Die Sevelnerin Anita Rebotzke ließ es eher etwas ruhiger angehen. „Ich bin ein Hinterläufer“ , machte sie klar. „Da ist mehr Ruhe. Ich will nicht soviel quatschen.“ Sie sprach von sich aus an, dass die Gemeinde Isssum in Sevelen auch mal vernünftige Wanderwege anlegen sollte.

Nach acht Kilometer Strecke kehrte die Gruppe zum gemütlichen Kaffeetrinken im Bauerncafé Büllhorsthof in Winnekendonk ein, um sich aufzuwärmen und noch ein bisschen zu erzählen. Anschließend zerstreuten sich die Teilnehmer in alle Winde, bis zu ihrem nächsten Fußmarsch am Niederrhein.