Für Alexander Grün, neuer Basilikaorganist in Kevelaer, war schon früh klar, wo seine Reise mal hingehen sollte

Auf dieser Orgel möchte ich mal spielen

Alexander Grün an der Seifert-Orgel. Foto: gee

Alexander Grün geht durch die Marienbasilika, als habe er hier schon immer dazu gehört, dabei ist er erst seit diesem Jahr hier. Und doch kennt er den Ort gut, schon seit seiner Kindheit. Von seiner Heimatgemeinde St. Pankratius Oberhausen-Osterfeld pilgerte er mit seinen Eltern während der Wallfahrtszeit nach Kevelaer. Weil er nicht nur die Blasorchester hören wollte, blieb Alexander Grün irgendwann zur Abendandacht und war fasziniert: „Auf dieser Orgel möchte ich mal spielen.“ 

„Da war ich 14 Jahre“, sagt Grün und lacht. Als er dann als 16-Jähriger hier in St. Marien ein Schulpraktikum absolvierte, verfestigte sich sein Gedanke: „Hierhin will ich irgendwann wieder zurück und spielen.“ 2017, ein Jahr später absolvierte er das C-Examen. Seit 2020 macht Grün zusätzlich eine Ausbildung zum Glockensachverständigen beim Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen. Sein Geschichtsinteresse verbindet sich mit der Ambition zu Glocken. „Dieser Klang ist etwas ganz Besonderes.“ Alexander Grüns Begeisterung ist nicht zu überhören. „Das ist eine Macke von mir, ja, das können Sie ruhig so schreiben.“

In diesem Sommer beendet er den Bachelor an der Musikhochschule in Köln. Anschließend soll der Master folgen. Solange wohnt er auch dort – „übrigens in einem ehemaligen Kiosk, einem Büdchen“, lacht Grün, „natürlich renoviert (…) Und hier im Priesterhaus habe ich ja auch eine gute Bleibe.“