Auf der Suche nach neuen Geldquellen

Zu Beginn der Mitgliederversammlung des VFR Blau-Gold Kevelaer stand das traditionelle Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, darunter auch der frühere Ehrenpräsident Egon Kammann. Danach stieg die Präsidentin Elke Tebartz mit dem Rückblick auf die „erfolgreiche Session 2017/2018“ in die Versammlung ein.

Die Karnevalseröffnung am 11.11. in der „Schanz“ (zum zweite Mal dort) sei gut angekommen. Im diesem Jahr sei es ein Sonntag. „Da wollen wir wirklich um 11.11 Uhr Karnevalserwachen feiern.“ Auch der Adventsmarkt mit den Erlösen für die Tanzgarde habe sich gut entwickelt.

Die Besucherzahlen bei den VFR-Sitzungen seien stabil geblieben, die große Kappensitzung ausverkauft gewesen, das Programm gut angenommen. Karten für 2019 seien schon vorbestellt.

Tebartz ließ auch den Rathaussturm im Bühnenhaus, die Umzüge in die Kindergärten und Altenheime und das Mütterkaffee mit Gregor Kauling Revue passieren, „der sich gut in den Kevelaerer Karneval eingelebt hat.“ Am Rosenmontagszug habe Petrus „närrische Laune“ gehabt. „Er war schöner und länger als im Vorjahr. Es gab keine Zwischenfälle, alle waren recht zufrieden.“

Das Ganze sei in geselliger Runde Aschermittwoch nach der Messe in der Basilika beim Fischessen geendet. „Und alle unsere Tanzgarden haben bei den Turnieren erfolgreich abgeschlossen und viele Pokale nach Kevelaer geholt“, lobte die Vorsitzende.

Ein Minus von 6.000 Euro

Der Kassenbericht offenbarte im Wirtschaftsbetreib ein Minus von knapp 6.000 Euro im Jahr 2017, unter anderem wegen eines neuen Karnevalswagens. Viele Kosten habe es früher noch nicht gegeben. „Wie für das Bühnenhaus oder für die Tanzgarden, die wir zahlen müssen, damit sie in die Turnhalle gehen können“, ergänzte die Präsidentin. „Deswegen sind wir auch gezwungen, die Jahresbeiträge für die Mitglieder zu erhöhen.“ Man habe seit 25 Jahren keine Beitragserhöhungen mehr durchgeführt. „In Geldern zahlen die für Einzelpersonen statt 15 Euro wie bei uns 40 Euro“, rechnete Elke Tebartz vor. „Die anderen Vereine nehmen viel viel mehr.“ Man wolle nicht viel erhöhen, „aber etwas anpassen müssen wir das schon.“

Die Versammlung stimmte der Anpassung zu. Demnach zahlen Einzelpersonen und Jugendliche wie bisher 15 Euro. Ab 16 Jahre soll es jetzt 20 Euro (vorher 15), für Gruppen bis 10 Personen 45 (statt 30 Euro), Gruppen bis 20 Personen 60 (statt 45) und mehr als 20 Personen 75 Euro (statt 60) kosten.

Die Runde debattierte auch über eine Änderung der Satzung. „Die ist aus dem Jahr 1990, die ist etwas überholt“. Da müsste man mit der Rechtschreibung und Verbesserungen vornehmen und Satzungsänderungen, erklärte Tebartz. Da gehe es dann um Rechte und Pflicht der Mitglieder und die Durchführung von Veranstaltungen. Das müsse jedoch über einen Notar laufen. „Und wir müssen auf jeden Fall eine separate Mitgliederversammlung im Herbst einberufen.“

Da gehe es dann auch um eine Änderung des Zweck des Vereins. „Wir sind der Verein zur Förderung des Rosenmontagszuges und zur Finanzierung der öffentlichen Veranstaltungen dazu“, erklärte Tebartz. „Was wir beabsichtigen, ist, eine Sportunterabteilung im Verein zu integrieren.“ Da ginge es hauptsächlich „um unsere Tanzgarden, die werden immer stärker und mehr.“

Und weiter fügte sie an: „Wenn wir uns einem Verein oder einer Organisation anschließen wie dem Deutschen Olympischen Sportbund müssen wir weniger bis nichts für die Turnhalle zahlen und erhalten Vergünstigungen bei der GEMA. Der Gelderner KKG hat das genutzt und sehr viele Vorteile dadurch erhalten.“ Ob man da auch den Rosenmontagszug nicht mehr separat versichern müsse, stände noch nicht fest. Tebartz sicherte zu, das zu prüfen. Den ursprünglichen Vereinsnamen könne man aber auf jeden Fall erhalten, versicherte die Vorsitzende.

Offene Kritik gab es von Tebartz an dem neuen Datenschutzgesetz, das ab dem 25. Mai in Kraft tritt. Dann brauche man von den Mitgliedern mehr Daten und das Einverständnis zur Speicherung: „Die wollen das Ehrenamt stärken und machen es uns so immer schwerer.“
Das Ausscheiden von Willi Kocken als Beisitzer machte eine Wahl notwendig. Zu seiner Nachfolgerin wurde Melanie Leenings gewählt. Und neue Kassenprüferin neben Franz Baumanns ist jetzt Christine Kocken.