Auf der Suche nach dem richtigen Tröpfchen

Bei viel Sonnenschein versammelte sich eine kleine, aber feine Gesellschaft vor der Eingangstür der Öffentlichen Begegnungsstätte. Nach dem Gruppenfoto im Park ging es zum Kirmes-Weintesten in die ÖBS. Dort suchten die Festkettenträgerin, der Schützenkönig, die Geselligen Vereine und andere wichtige Winnekendonker Persönlichkeiten den Wein für die bevorstehende Kirmes Ende des Monats aus.
Der Seb-Schützenkönig war mit seiner Frau Sabine plus den Adjutanten Thomas Berretz und Thomas Lohmann samt Ehefrauen Denise und Martina zu dem Traditionsereignis gekommen. Boris Weber hatte jedoch wenig Zeit: „Ich muss gleich zum Bezirksschießen auf die Scheibe bei Scholten. Das Weinchen trinke ich danach. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, sprach‘s und überreichte erstmal dem Adjutantenpaar Denise und Thomas Berretz zum Hochzeitstag ein Quietscheentchen-Hochzeitspaar.
„Vor zwei Jahren ging es nach der Weinprobe noch bis spät in die Nacht“, konnte sich die damalige Schützenkönigin Denise Berretz nicht mehr an die genaue Uhrzeit erinnern. Der Musikverein hatte wieder seinen Musikraum freigeräumt, um eine ansehnliche Tafel mit Leucht-Flaschen, Brot zum Neutralisieren und Gläsern für die Gäste anzurichten.
Auch Anne Teller-Weyers, die zukünftige Festkettenträgerin der KLJB, war mit ihrem Mann Jan, dem Adjutanten Christian Ripkens und dem KLJB-Vorstand bei der Weinprobe zugegen. „Als Erinnerung fürs Tagebuch“ fotografierte sie mit der Kamera den gedeckten Tisch. „Ich bin vorbereitet, wir feiern ja gerne“, war sie auf vergnügliche Stunden eingestellt. „Wir können auch edel“, meinte sie hinsichtlich der Tatsache, dass an diesem Abend statt herzhaftem Hopfen feine Tropfen gereicht wurden. „Hier wird manchmal mehr Wein getrunken als im gesamten Kirmeszelt, hab ich gehört“, genoss sie den Moment. „Wir nehmen alles Stück für Stück und liegen gut im Zeitplan. Der Countdown läuft, alle Nachbarn rödeln“, spürte man bei ihr trotz aller Gelassenheit die Vorfreude auf die Kirmes. „Das Schlottern kommt bestimmt kurz vor der Übergabe der Festkette.“
Seit 1949 keine einzige Kirmes verpasst
Hansgerd Kronenberg, der seit 1949 keine einzige Kirmes verpasst hat, definierte vor dem Start der Probe die Qualität eines guten Kirmesweins: „Das kann keiner sein, den man in ruhigen Stunden vorm Fernseher genießt. Der muss schon spritzig sein. Mit 13 Grad sollte man den kredenzen, nicht zu kalt und nicht zu warm. Und er muss süffig sein.“
Und so starteten die Anwesenden nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Geselligen Vereine, Rüdiger Göbel, mit der Probe der sieben von Peter Tenhaef ausgewählten Weine, die in jeweils doppelter Ausführung vorhanden waren.
Anhand einer Liste konnten die Teilnehmer dann ihre Punkte für die diversen Weine (vom Dichtinger Spätburgunder Weißherbst 2017 bis zur Dusemund 2015 Spätlese) vergeben. Gemeinsam wurde dann angestoßen, geplaudert und der Abend genossen.