Lauwarmes Heilwasser statt heißer Luft: Wie sich die Wallfahrtsstadt entwickeln könnte

Auf dem Weg zum Kurort Kevelaer?

Verena Rohde und Hans-Josef Thönnissen am Brunnen vor dem Tore des Solegartens. Foto: nick

Den ersten Schluck nahm jener Stadtdirektor, der den Kevelaerer*innen schon im Vorfeld einen großen Schluck aus der Heilwasser-Pulle versprochen hatte. Wie Heinz Paal damals das Wasser aus den Tiefen unter der Hülswiese geschmeckt hat, ist nicht überliefert.

1994 war das, als er nach langem Ringen ein stattliches Sümmchen zusammenhatte, um neben dem Schwimmbad einen Riesenbohrer aufzustellen, und noch am Bohrloch ein 800.000 Mark teures erstes Glas jenes Getränks zu erheben, das das Institut Fresenius im folgenden Jahr in seiner Analyse als „Heilwasser“ und „jodhaltige Thermal-Sole“ beschrieb. Seitdem ist naturgemäß viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen, allerdings wenig Heilwasser aus dem Kevelaerer Bohrloch hinaufgepumpt worden.

Wobei sich Letzteres im vergangenen Jahr deutlich geändert hat, denn im Juni feiert der Solegarten St. Jakob ja schon seinen ersten Geburtstag. Was zwei entscheidende Vorteile bietet.

Erst Josef, jetzt Jakob

Einerseits ist mit der Namensgebung endlich die offene Breitseite abgesichert, die Kevelaer bildtechnisch von der Hüls aus bot. Denn ursprünglich war das von den Stadtwerken als …