Im Sommer 2021 brachte der Caritasverband Geldern-Kevelaer die Ehrenamtsapp Nyby im Quartier Klostergarten als Pilotprojekt an den Start. Und das mit Erfolg: „Viele Hilfesuchende und Helfende konnten mit der App zusammengeführt werden“, berichtet Fabienne Schmitz, die das Thema Ehrenamt für die Caritas in Kevelaer verantwortet. Auf das erfolgreiche Konzept wurde auch der Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer aufmerksam und startete gemeinsam mit der Caritas das Projekt „Engagiert in Kevelaer“. Bürgermeister Dominik Pichler: „Wir wollen so bürgerschaftliches Engagement innovativ fördern, vermitteln und koordinieren. Mit der Ehrenamtsapp Nyby nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen im Ehrenamt.“

Anpacker und Macher gesucht

Das Prinzip ist einfach: Das jeweilige Hilfegesuch wird in der App den Ehrenamtlichen angezeigt und wer Zeit hat, kann die Aufgabe übernehmen. Die Hilfe kann somit recht flexibel erfolgen, da niemand an bestimmte Tage oder Zeitkontingente gebunden ist. „Egal, wer Hilfe sucht oder Hilfe anbieten möchte: Die Kommunikationswege für das Ehrenamt werden neu gedacht“, sind sich Caritas und die Wallfahrtsstadt einig. Ergänzend zu den bestehenden Vereinsstrukturen, deren Mitglieder eine bedeutende Rolle im Ehrenamt einnehmen, sollen auch neue Leute für ein ehrenamtliches Engagement gewonnen werden. Und das auch ohne irgendeine Vereinszugehörigkeit. „Das Wort ‚Ehrenamt‘ soll niemanden abschrecken. Oftmals geht es nur um kleinere Hilfestellungen, wie zum Beispiel eine Begleitung für einen Arztbesuch, Hilfe bei der Einrichtung des neuen Smartphones oder eine helfende Hand beim Möbelaufbau. Es werden einfach Menschen als Anpacker und Macher gesucht“, so Schmitz. „Wie es eben gerade passt. Jeder bleibt flexibel und muss sich nicht binden.“ Denn es sind auch individuelle Kurzzeiteinsätze oder einzelne Projekte im Rahmen des neuen Ehrenamts-Projekts möglich.

Dreh- und Angelpunkt ist die App. Denn darüber wird die Hilfe von Mensch zu Mensch organisiert. Schmitz: „Die App soll insbesondere auch jüngere Menschen ansprechen und für das Ehrenamt gewinnen. Denn mit nur wenigen Klicks kann jeder seine Hilfe anbieten.“ Und das mit einem großen Vorteil gegenüber sozialen Netzwerken oder Nachbarschaftsplattformen: „Nyby bietet besondere Sicherheit für Hilfesuchende und Engagierte, da alle Personen den Akteuren bekannt sind. Denn hinter der App steht ein kompetentes Team“, versichert Schmitz. Dadurch kann ausgeschlossen werden, dass unqualifizierte oder unpassende Helferinnen und Helfer in Aktion treten oder umgekehrt das Hilfegesuch nicht seriös ist.

App ist kostenlos

Ab sofort steht die App interessierten Vereinen, Wohlfahrtsträgern und anderen Akteuren der Stadtgesellschaft kostenlos zur Verfügung. Aktuell informiert Projektleiterin Fabienne Schmitz die potenziellen Partner in persönlichen Gesprächen über die konkreten Möglichkeiten, mit der Nyby-App neue Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler zu gewinnen.

Im nächsten Schritt werden jetzt sowohl Hilfegesuche als auch Helfende gesucht, auch über die Ansprache der Kevelaerer Vereine. Die Projektpartner sind zuversichtlich, dass sich „Angebot und Nachfrage“ in gleichem Maße aufbauen und die App sich kontinuierlich mit Leben füllt. „Schön, wenn man sich untereinander helfen kann. Eben ‚Engagiert in Kevelaer‘ ist“, blickt Bürgermeister Pichler erwartungsvoll in die Zukunft.

Nyby-App

Wer mitmachen möchte, kann die App „Nyby“ im Appstore herunterladen und sich in Gruppe „Engagiert in Kevelaer“ anmelden. Die Projektkoordinatorin kontaktiert die Interessenten und begleitet die Aufnahme in den Helferkreis. Kurz danach kann man dann die Anfragen auf seinem Handy sehen und darauf reagieren.

Kontakt zu Fabienne Schmitz: Telefonisch unter 0173 5130767 oder per E-Mail an fabienne.schmitz@caritas-geldern.de.