Angelika Fedke: „Ich gehe mit einem guten Gefühl“

Alle Redner auf der Verabschiedung von Angelika Fedke als Hausleitung des Katharinenhauses in Winnekendonk waren sich einig: „Niemand prägte das Haus und die Einbindung der dort Wohnenden in die Gesellschaft mehr als Sie“, so Ehrenbürger und Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg.

Seit 1988 versah Fedke als gerlernte Kinderkrankenschwester in unterschiedlichsten Bereichen des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer ihren Dienst. Zunächst kümmerte sie sich um die ambulante Kinderkrankenpflege im südlichen Kreis Kleve und übernahm 1992 die Leitung des Pflegeteams in Kevelaer. 2002 nahm sie sich eine Auszeit und arbeitete für die „Aktion pro Humanität“ im Buschkrankenhaus in Benin. Wieder zurück in Deutschland leitete Angelika Fedke zunächst zwei Jahre lang das Pflegeteam in Geldern-Walbeck, bevor sie 2005 die Haus- und Pflegedienstleitung des Katharinen-Hauses in Winnekendonk übernahm.

Eine sichtlich gerührte Bald­rentnerin äußerte sich in ihrer Abschiedsrede: „Mir war es immer wichtig, dass die Menschen hier im Haus nicht abseits stehen, sondern noch mit zum Gemeinschaftsleben im Dorf dazugehören.“ Mit Kunstausstellungen, Kooperationsprojekten und vielen anderen Aktionen holte sie immer wieder die Winnekendonker Bürger und damit ein Stück Gemeinschaftsleben ins Haus. 2011 konnte Fedke einen Traum verwirklichen, als sie den Garten des Katharinen-Hauses demenzgerecht und als Sinnesgarten gestalten ließ.
Ebenso wie die Bewohner, lagen Angelika Fedke auch die Mitarbeitenden stets am Herzen.

So ließ sie ein ungenutztes Badezimmer im Katharinen-Haus als Wohlfühlzimmer herrichten, in dem sich die Mitarbeitenden kleine Auszeiten nehmen können. „Beim Anblick und Erleben der Frauen in Afrika, die auf ihren Köpfen schwere Lasten transportieren, wurde mir bewusst, dass auch die Pflegemitarbeitenden in meinem Haus täglich schwere Lasten zu stemmen haben. Deshalb wollte ich einen Ort schaffen, wo die Mitarbeitenden sich wieder ein Stück entlasten können“, sagt Angelika Fedke.

Karl Döring, Geschäftsführer und zusammen mit dem ebenfalls anwesenden Andreas Becker, Vorstand des Caritasverbandes, hatte die anwesenden Ehrengäste, unter ihnen Caritasrat Ulrich Wolken, den ehemaligen Vorstand Hermann Hengstermann, Bewohner und Mitarbeitende begrüßt.

„Hasse schon gehört, die Frau Fedke geht in Rente.“ Mit diesem Sketch aus der Feder von Monika Behrens fassten die Bewohner und Mitarbeitenden die herausragenden Tätigkeiten ihrer Hausleitung in Reimform zusammen. Vor der Verabschiedung im Katharinenhaus trafen sich alle in der anliegenden Kapelle. Pastor Manfred Babel und Pfarrerin Karin Dembek feierten mit den Anwesenden eine Dankandacht.

Angelika Fedke gab den Stab an die neue Leiterin Sabine Vohwinkel weiter.

Nach 30 Jahren engagierter Arbeit im Dienste der Caritas verabschiedete sich Angelika Fedke „Es fällt mir nicht leicht, das Haus und die Menschen hier zu verlassen“, sagt sie. „Aber ich gehe dennoch mit einem guten Gefühl, weil ich weiß, dass ich das Haus in gute Hände gebe“, fügt sie hinzu mit Blick auf ihre Nachfolgerin Sabine Vohwinkel. Und schließlich hat Angelika Fedke auch im Ruhestand noch vieles, worauf sie sich freuen kann, zum Beispiel mehr Zeit mit ihren sieben Enkelkindern zu verbringen.

Die Nachfolgerin

Sabine Vohwinke, gelernte Altenpflegerin mit Weiterbildung zur Pflegedienstleitung mit Verwaltungsausbildung, übernimmt am 1. Dezember die Hausleitung im Katharinenhaus von Angelika Fedke. Die Veerterin, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, arbeitet seit 1988 mit kurzen Unterbrechungen im Caritas-Verband.

Mitarbeiterin im ambulanten Pflegedienst des Wohnstifts St. Marien des Deutschen Ordens, Wohnbereichsleitung Elisabeth-Haus Nieukerk und zuletzt Einrichtungsleitung im Senioren-Park carpe diem Neukirchen-Vluyn sind ihre bisherigen beruflichen Stationen.

Seit einer Woche arbeitet sich die neue Chefin mit viel Freude in die Arbeit im Haus ein und wird dabei von Angelika Fedke, die am 30. November ihren letzten Arbeitstag hat, mit den besonderen Belangen des Hauses vertraut ge­macht.