An der Spitze hat sich was getan

Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Kevelaer der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Kevelaer waren neben dem Bürgermeister auch viele Vertretern der städtischen Gremien und mehr als 80 Personen vertreten.
158 Mal wurden die 67 Feuerwehrleute im Jahr 2018 zu Feuerwehreinsätzen alarmiert. 124 dieser Einsätze bezogen sich auf Hilfeleistungen und kleinere Einsätze, von denen die Öffentlichkeit meist nichts mitbekommen hat. Zu verzeichnen waren aber auch 34 Brandeinsätze, davon fünf Großbrände, die von den Bürgern nicht unbemerkt blieben.
So sorgten die heißen Sommermonate für diverse Flächen- und Fahrzeugbrände. Einmal gerieten mehrere Hektar Feld in Brand, so-dass Gefahr für angrenzende Höfe und Wohnhäuser bestand. Auch ein Dachstuhlbrand im historischen Stadtkern bescherte großes Aufsehen. Nur durch das mutige Vorgehen der im Inneren des Mehrfamilienhauses eingesetzten Kräfte konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.
Älterer Mann wurde vom Erdboden verschluckt
Auch spektakuläre Hilfeleistungen stellten die Wehrleute immer häufiger vor große Herausforderungen. So wurde ein älterer Mann bei der Pflege seines Vorgartens regelrecht vom Erdboden verschluckt. Ein vor Jahrzehnten gegrabener und nur spärlich abgedeckter Schacht brach unter der Erde in sich zusammen und riss den Mann zwei Meter in die Tiefe. Von mitgesackten Steinen und Erde wurde der Mann äußerst kompliziert eingeklemmt. Die Feuerwehr benötigte mehrere Stunden, um die Person zu befreien.
Die Zahl der Toten und Verletzten durch Verkehrsunfälle im direkten Einsatzbereich der Kevelaerer Feuerwache ging im Jahr 2018 deutlich zurück. So ereigneten sich mit neun Alarmierungen zwar ebenso viele Unfälle wie in 2017, davon jedoch keiner mit Todesfolge. Sechs Personen wurden verletzt. (2017: 15 Verletzte/ein Todesfall).
Zu den weiteren Einsätzen der Hilfeleistung zählten dringende Türöffnungen, Personen in Notlagen und eine Tierrettung.
Die Brandschutzerziehung, eine weitere Pflichtaufgabe jeder Kommune, wird in Kevelaer von einem kleinen Team spezialisierter Feuerwehrleute ausgeübt. In 2018 wurden 26 Termine mit Kindertageseinrichtungen in Kevelaer durchgeführt und rund 500 Kindern nicht nur die Feuerwehr nähergebracht. Es wurde auch ein großer Schritt im vorbeugenden Brandschutz getan. Darüber hinaus standen im Konzert- und Bühnenhaus, beim Ballonfestival, zur Motorradwallfahrt und anderen Ereignissen jederzeit gut ausgebildete Feuerwehrleute bereit, wenn es darauf angekommen wäre.
Ende 2017 leisten 68 Feuerwehrleute ihren Dienst im Löschzug Kevelaer. Die Alters- und Ehrenabteilung setzt sich nach dem Tod von Günter Baumanns und Theo Thyssen aus zehn Mitgliedern zusammen. Die Jugendfeuerwehr zählt weiterhin 28 Mitglieder und lässt auf eine solide Nachwuchsarbeit für den Einsatzdienst hoffen. Eine Neuheit gab es auch in der Jugendabteilung. Es wurden erstmalig auch drei Mädchen aufgenommen, was vorher nicht zuletzt am fehlenden weiblichen Betreuerteam nicht möglich war. Aus diesem Grund wurden auch zwei Feuerwehrfrauen ausgebildet, die dem Jugendteam um Jugendfeuerwehrwart Frank Holt­appels zur Seite stehen.
Auch der Spielmannszug, mit dem man sich die Räumlichkeiten der Feuerwache an der Wember Straße teilt, ist als Abteilung nach wie vor ein fester Bestandteil der Feuerwehr. Stefan Jansen, erster Vorsitzender des Spielmannszuges, erfreut sich an einem positiven Mitgliederzuwachs, insbesondere an neuen Musikanten im jugendlichen Alter. Jansen freut sich auch auf die kommende „Saison“ und verweist auf diverse Auftritte in Kevelaer und der nahen Umgebung.
Wechsel der Zugführung
Nachdem der stellvertretende Löschzugführer Pascal Endress bereits Mitte vergangenen Jahres sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, reicht nun Tobias Schülpen die Verantwortung des Löschzugführers weiter, ein Jahr vor Ablauf der eigentlichen Amtszeit. Zu dieser Entscheidung führten wohl an erster Stelle Schülpens berufliche Veränderungen innerhalb der Berufsfeuerwehr Düsseldorf.
Das Zepter übergibt Schülpen an den 32-jährigen Brandinspektor Markus van Oorschot, der sogleich von Wehrleiter Metzelaers zum Zugführer ernannt wurde. Seine Stellvertreter sind der ebenfalls neu gewählte Brandinspektor Maurice Birkhoff sowie der schon in seiner 4. Amtszeit fungierende Brandoberinspektor Thomas van Well.
Im Ausblick auf das laufende Jahr berichtet van Oorschot von der bevorstehenden Ausrichtung des Orientierungslaufs im Juni sowie einem Tag der offenen Tür, der am 1. September geplant ist.
Auch die Nachfolgerschaft des hauptamtlichen Gerätewartes bleibt für van Oorschot ein spannendes Thema. Da diese Stelle, wie in den vergangenen Jahren schon kritisiert, nach wie vor unbesetzt ist, wird die Arbeitslast der ehrenamtlichen Mitglieder unnötig an ihre Grenzen gebracht. Als Nachfolge für den langjährigen Gerätewart und Urgestein der Feuerwehr Werner „Bolle“ Borkowski wünscht sich der Zugführer, dass Bewerbungen aus den eigenen Reihen Berücksichtigung finden.