Am Ende lag es an einem Schuss

Die erste Mannschaft der SSG (Schießsportgemeinschaft) Kevelaer scheidet bei den Finalwettkämpfen um die deutsche Meisterschaft Bundesliga Luftgewehr im Viertelfinale frühzeitig aus. Das Saisonziel wurde trotzdem erreicht und entsprechend gefeiert. Die jeweils vier besten Mannschaften aus der Bundesliga Luftgewehr Nord und Süd waren zuvor zu den Finalbegegnungen angetreten.

Die „Tiger“ aus Kevelaer waren sehr motiviert und gaben ihr Bestes. Der Viertelfinal-Gegner hieß SV Pfeil Vöhringen, eine Mannschaft, die es geschafft hatte, als Neuaufsteiger auf den ersten Platz der Gruppe Süd zu schießen. „Wir wussten, dass da ein starker Brocken auf uns wartet, aber trotzdem rechneten wir uns Chance aus. Denn am Ende zählt neben dem Knowhow auch die Tagesform“, sagte Trainer Rudi Joosten.

Mit rund 50 mitgereisten Fans im Rücken starteten die Kevelaerer sehr stark in ihr 40-Schuss–Programm. Zwischenzeitlich sah es sogar nach einem möglichen Sieg aus. An Position fünf nahm Katharina Kösters schon früh ihrem Duell-Partner Andreas Renz den Punkt ab und konnte dann zusehen, wie auch Jana Erstfeld ihr Match mit 395:394 Ringen gewann. Bei Alexander Thomas lief es bis zur dritten Serie ebenfalls gut. Sein Kontrahent Florian Krumm brachte bis dahin die gleiche Ringzahl auf die Scheibe, erst in der vierten Serie verschoss Thomas zwei Mal mehr als Krumm und so hieß das Endergebnis 389:391 aus der Sicht des SSGler.

Katrin Leuschen hatte schon früh Mühe, ihrer Gegnerin Michaela Kögel zu folgen. Auch die volle Ringzahl 100 in der vierten Serie konnte sie nicht mehr retten, trotzdem verlor sie nur knapp mit 391:392 Ringen. Bis hier war das Viertelfinalmatch mit 2:2 unentschieden.

Alle Augen waren nun auf die Spitzenpartie an der ersten Position gerichtet. Der Israeli Sergey Richter, aus den SSG-Reihen, bekam es mit Namenvetter Sergei Kamenskiy zu tun. Der Russe und Olympia-Zweite von Rio hatte bis zum 39. Schuss die Nase vorn. Er musste, um sein Match zu gewinnen, eine weitere Zehn auf die Scheibe bringen. Nach langem Zielen traf er allerdings nur die Neun und zog bei 396 Ringen mit Richter gleich.

Ein Stechen zwischen den beiden international erfolgreichen Schützen, sollte nun entscheiden, welche Mannschaft das Halbfinale erreichen wird. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit schoss Richter als erster, auf der Scheibe erschien ein gelber Punkt, also eine Neun. Gegner Sergei Kamenskiy antwortete nur kurz danach mit einem roten Punkt – einer Zehn. Somit wurde die Viertelfinalbegegnung von dem SV Pfeil Vöhringen gewonnen.

„Natürlich ist es enttäuschend, direkt am Anfang rauszufliegen, aber wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Nachdem wir uns noch die anderen Begegnungen angeschaut haben, wurde abends im Hotel mit allen Fans und Betreuern das Erreichen des Saisonzieles gefeiert“ sagte Rudi Joosten.

Die aus dem Harz stammende SB Freiheit darf sich jetzt Deutscher Meister Luftgewehr nennen, SSG-Bezwinger SV Pfeil Vöhringen wurde am Ende Dritter.