Am Ende fehlten sechs Ringe

Nicht alle vorab gesetzten Ziele wurden von den Luftgewehrschützen der SSG (Schießsportgemeinschaft) Kevelaer in der gerade abgelaufenen Ligasaison erreicht. Trotzdem blicken Sportler, Trainer, Betreuer und Vereinsmitglieder stolz zurück. Immerhin hat die SSG als erster Schießsport-Verein dafür gesorgt, dass ihre Heimwettkämpfe von Sportdeutschland.TV übertragen wurden.
Das war eindeutig das Highlight für den Schießsport und für die Region. Dazu kam, dass sich an diesem Wochenende die erste Mannschaft der Kevelaerer Erfolgsschützen für die Finalwettkämpfe der 1. Bundesliga Luftgewehr qualifizieren konnte. Da machte es auch nicht mehr viel aus, dass bereits der erste Wettkampf im Viertelfinale das Aus für die Tiger bedeutete.
„Anfangs waren wir schon geknickt“, zeigt sich Trainer Rudi Joosten enttäuscht, im Finale direkt nach einem Wettkampf den Hut nehmen zu müssen. „ Mittlerweile bin ich entspannter und freue mich schon auf die nächste Saison.“ Nach Beschluss aller Vereine aus dem Oberhaus werden die Liveübertragungen dann weitergehen. Somit halten alle Bundesliga-Wettkämpfe Einzug ins heimische Wohnzimmer.
Die zweite Mannschaft verfehlte ihr gestecktes Ziel knapp. In der Relegation für die zweite Bundesliga entging dem Team mit nur sechs Ringen Unterschied ein sicherer Aufstiegsplatz. Zuvor konnten die Sportler ungeschlagen in der Rheinlandliga (dritthöchste Klasse) den Meisterpokal entgegennehmen.
Bei den Relegationswettkämpfen zählte nicht der direkte Vergleich Mannschaft gegen Mannschaft. Vielmehr war die höchste Gesamt­ringzahl nach zwei Wertungsdurchgängen ausschlaggebend. Hier konnte die SSG-Reserve im ersten Durchgang nicht die gewohnten Leistungen abrufen. Die zweite Runde verlief zwar besser, dennoch reichte es am Ende nicht ganz. Mit insgesamt 3.905 (von max. 4.000) Ringen erzielten die Tiger aus der zweiten Mannschaft den dritten Platz (von sieben Mannschaften). Erster wurde der BSV Buer-Bülse II mit 3915 Ringen, der sich vom Relegations-Abstiegs-Platz aus der zweiten Bundesliga qualifizierte.
Der VSS Epe zog das zweite Ticket für den Aufstieg und erreichte 3911 Ringe. Die Enttäuschung der Stammmannschaft mit den Schützen Anna Janshen, Manon Smeets, Birgit Lohmann, Simon Janshen und Denise Faahsen war groß. Trotzdem wird das Team um Coach Hans-Josef Dohmen nicht den Kopf in den Sand stecken: „Wir greifen im nächsten Jahr wieder an; unser altes Saisonziel wird unser neues Saisonziel.“
Auch die Mitglieder der dritten Mannschaft dürfen nun nicht mehr auf den Aufstieg von der Landesoberliga in die Rheinlandliga hoffen. Nur eine Mannschaft pro Verein darf in der gleichen Liga antreten. Doch auch hier mildert der Meisterpokal die Enttäuschung. Alison Bollen, Franka Janshen, Maike Trötschkes, Markus Bauer und Kerstin Schünemann haben mit 12:2 Mannschaftspunkten den ersten Platz in der Tabelle der Landesoberliga Nord erzielt. „Dabei haben wir nicht einen Wettkampf verloren,“ erklärt Mannschaftsbetreuerin Lucie Kösters, „unglücklicherweise konnten wir einen Wettkampf nicht antreten, zwei Schützen wurden krank und es gab keine Ersatzschützen an diesem Tag. Somit mussten wir dort die zwei Punkte lassen.“
SSG-Mannschaft IV belegte in der Landesliga den dritten Relegations-Platz.  Aber die Schützen Wesley Holthuijsen, Charlyne Faahsen, Marc Koenen, Björn Wegers und Danny Smeets haben gleichermaßen nicht die Möglichkeit auf einen Aufstieg in die Landesoberliga.
Sicherlich wird sich für die nächste Saison das Besetzungskarussell neu drehen. Die  Saisonleistungen müssen entsprechend zugrunde gelegt und  Zu- bzw. Abgänge berücksichtigt werden.  Hierbei ist es unumgänglich, dass die Ligavorgaben wie Mindestalter und Ausländerregel, eingehalten werden müssen.
Damit stehen die Trainer Rudi Joosten und Hans-Josef Dohmen sowie die Betreuer Lucie Kösters und Dirk Schünemann bis zum Ligastart im Herbst vor der nächsten Herausforderung.