Alte Tradition wiedergeboren

„Dobbeln bedeutet würfeln.“ Bereits kurz nach der Ankündigung des Events wurde dem Präsident der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Winnekendonk, Markus Schink, diese Übersetzung von Sprachforschern übermittelt. In den Protokollbüchern der Schützenbruderschaft wurde das „Dobbeln“ bereits in der Nachkriegszeit ab 1947 erwähnt. Die Tradition wurde immer eine Woche vor Ostern beibehalten, bis 1999 das damalige Vereinslokal Schlüter den Betrieb einstellte.

„Es war mir eine Herzensangelegenheit, das gemütliche Zusammenkommen aller Generationen wieder aufleben zu lassen, “ resümiert Markus Schink, „ wir tragen somit einen kleinen Teil gegen das Kneipensterben bei und gleichzeitig haben wir auch noch Spaß dabei.“ Als Treffpunkt für den Samstag-Nachmittag wurde die Gastwirtschaft Kanders ausgesucht und tatsächlich hat sich das Organisieren der Eier und so manch anderer Köstlichkeiten gelohnt.

Glückspilze und Gänseeier

Jeder der rund 50 Teilnehmer musste für seinen Einsatz eine beliebige Anzahl Eier vor Ort kaufen. Pro Durchgang wurde ein Ei eingesetzt, vertreten durch einen Spielchip. Gewürfelt wurde an einem 4-6er Tisch immer reihum, bis jeder drei Mal mit jeweils drei Würfeln gedobbelt hatte.

Der Eiertisch mit diversen Köstlichkeiten.

Die Anzahl der Punkte wurde zusammengezählt, wer die meisten Punkte vorweisen konnte, bekam den Einsatz. Hatte ein Teilnehmer seinen Einsatz verspielt, konnte er weitere Eier dazu kaufen. Glückspilze gewannen somit bis zu 50 Hühner- und einige Gänseeier. Des Weiteren hatte man die Möglichkeit, selbstgemachten Eierlikör und eine Senf-Dill-Sauce zu erwerben.

Markus Schink wünscht sich, dass mit diesem Event dem Wiederbeleben dieser alten Tradition im nächsten Jahr nichts mehr im Wege stehen wird. Eingeladen und gekommen sind nicht nur Schützenbrüder, sondern auch Mitglieder des Sportvereins sowie weitere Dorfbewohner.