Allround-Talent gesucht

Das Bild hat Symbolcharakter: Fast flehentlich öffnen Heinz Aben und Hans-Gerd Frerix vom Trägerverein der Öffentlichen Begegnungsstätte (ÖBS) in Winnekendonk ihre Arme, um zu signalisieren, dass jeder Interessent und jede Interessentin für den vakanten Job des Hausmeisters des für den Ort so wichtigen Gebäudes willkommen ist.
Seit drei Monaten sucht der Trägerverein Nachfolger für das Ehepaar Angelika und Jürgen Berns, die „ihre Sachen gut gemacht haben“, wie Frerix ausdrücklich betont. Die beiden hätten aber den Wunsch geäußert, nicht mehr weiterzumachen, da Angelika Berns sich weiterqualifiziert hat und andere Aufgaben annehmen möchte.
450-Euro-Job

Seitdem bekannt ist, dass das Ehepaar nicht mehr tätig sein wird, hat der Verein von sich aus immer wieder Leute für den 450-Euro-Job angesprochen. Es hätten sich auf die Zeitungsannonce im Dezember auch schon Personen gemeldet. „Das waren aber eher klassische Hausmeister, die kamen, um den Klodeckel zu schrauben“, meint Frerix. Der Job des Hausmeisters der ÖBS sei aber weit mehr als das.
„Das ist so eine Mischung aus Manager, Hausmeister und Gastronom“, unterstreicht Heinz Aben, der diese Tätigkeit selbst vierzehn Jahre lang ausgeübt hat. „Der muss der Putzfrau aufschließen, Mietverträge mit Kunden und Konzessionen besprechen, die Technik bedienen können, mit dem Gebäudemanagement der Stadt über die Reparatur schiefer Fenster reden, Tische aufbauen.“ Das bedeute aber nicht zwölf Monate Dauerarbeit und Stress. Den Bühnenaufbau, das machten zu den Feierlichkeiten wie bei Karneval zum Beispiel die Vereine. Und es gebe in den Ferien durchaus Leerläufe, wo man wochenlang so gut wie nichts zu tun habe.
Es handele sich also um einen vielfältigen Job, der jemanden benötigt, der „Organisationstalent, Technikverstand und ein Gefühl für Menschen hat“, sagt Aben. Und besagte Person sollte durchaus in der Nähe wohnen. „Deshalb haben wir auch erst in Winnekendonk gesucht“, sagt Frerix. Es könne aber durchaus auch jemand aus der Umgebung sein, der flexibel, mobil und greifbar bei Bedarf ist.
Ein wichtiger Aspekt ist den Verantwortlichen des Trägervereins zudem die Identifikation mit der ÖBS. „Denn der, der das macht, ist dann das Gesicht der ÖBS und unser verlängerter Arm hier“, machte Frerix deutlich. Und wenn das Martinskomittee im Saal mal eine Runde gebe und der Hausmeister mittrinken dürfe, dann zeige sich, dass die Arbeit auch ihre menschlichen Seiten und Vorzüge habe.
Das bestätigt auch Elke Cürvers, die mit ihrer Yoga-Gruppe während des Gesprächs die Begegnungsstätte betritt und ein spontanes Angebot macht, als sie von der Vakanz der Stelle erfährt: „Der neue Hausmeister wäre bei uns sofort eingeladen und bekommt von uns Pralinen!“