Alles schon mal dagewesen

Manchmal schüttelt man ja verwundert den Kopf: Das habe ich doch schon mal erlebt … Auf Neudeutsch, pardon, Neufranzösisch nennt man so etwas Déjà-vu-Erlebnis. Ich spreche von der Baustelle Hauptstraße, die nun ihre zweite Auflage erfährt.
Erinnern Sie sich noch an die Tage, als man buchstäblich in die Tiefe der Hauptstraßen-Geschichte eindrang? Geheimnisvolle Rohrleitungen … überraschende Funde und Entdeckungen. Sogar unsere Feuerwehr erhielt in diesem Zusammenhang einen ungewöhnlichen Auftrag, hatte man doch tatsächlich ein großes Nagetier (Nutria) gefunden und setzte es wieder in seine gewohnte, feuchte Freiheit. Was hat das alles mit déjà-vu zu tun?
Nun, wer weiß, was sich dieses Mal alles an Überraschendem in der Hauptstraßen-Baustelle findet? Man ist ja gerade erst am Anfang bei der Kreuzung Annastraße. Die Bandbreite der Spekulation geht von alten, aber neuentdeckten Wasseranschlüssen über geheimnisvolle Mauerreste aus uralten Kevelaerer Zeiten bis hin zu … Ja, was haben wir denn da?
In einiger Entfernung, nämlich in Kleinkevelaer, wurde bereits ein angenagter und zugespitzter Baumstamm entdeckt. Die Parallelität lässt sich nicht leugnen – die deutliche Spur eines Artverwandten besagter Nutria spricht eine ebenso deutliche Sprache. Der macht sich doch ganz bestimmt auf die Wanderschaft in Richtung City, um mal zu sehen, ob es hier auch etwas anzuknabbern gibt.
Oder wird er hier gar auf weitere Verwandte treffen? Warten wir mal ab, ob die Feuerwehr noch einmal eingreifen und mutig wie damals eine entsprechende Lebend-Entsorgung vornehmen muss. Uns Kevelaerern bleibt im Augenblick nur der Job des Beobachters und die gespannte Erwartung, dass so eine „tiefschürfende“ Buddelei auch tiefschürfende Erkenntnisse hervorbringen kann.
So meint auch meine liebe Mechel: „Nauw lott dij Jonges örs mers en beche arbeije, on dann kieke wej wier. On dän Nutria-Pelz van‘t leste Johr, dän well ek nauw ok ni hebbe.“
Euer Hendrick