Allerheiligen – drei Tage später

Zu Allerheiligen gab’s mal wieder was zu feiern; da hatten nämlich alle Katholiken Namenstag, egal ob Heinrich, Mathilde, Otto oder Elisabeth oder… Drei Tage später war der 4. 11. Somit war für alle Herren namens Karl schon wieder Feiertag. In der römisch-katholischen Kirche wird Karl Borromäus als Heiliger verehrt.

Ganz Deutschland denkt am 4.11. natürlich zuerst an den Anfang des Mauerfalls vor 30 Jahren; aber auch in unserer (kleineren) Welt ist für viele Kevelaerer aus anderen Gründen der 4. November ein denkwürdiger Tag (geblieben).

Der Ehrenstadtbundmeister Josef Schotten starb an diesem Tag des Jahres 1997. Und am 4. November 1979, also genau vor 40 Jahren, machte ein stadtbekannter Karl, zwar nicht heilig, aber besonders beliebt, für immer seine Tür zu. Viele Kevelaerer trauerten, einige gar in schwarzem Anzug, als Karl Lemmen, der „Müde Pinsel“, zum endgültigen Fassaustrinken einlud.

Ich habe an dieser Stelle schon einmal ein Foto von ihm gezeigt, – da war er noch als „aktiver Pinsel“ (= Malermeister), zusammen mit seinem Bruder Josef in der Kerzenkapelle tätig.
Heute bleiben die Erinnerungen, jedes Mal, wenn ich auf der Hauptstraße an der bewussten Tür vorbeigehe.

Unvergessen die Stunden in der gemütlichen Kneipe, unvergessen seine Kommentare, wonach er „als besserer Knecht bei der Wirtin schlafen darf“. Auf Allerheiligen folgt Allerseelen – Karl und seine Hanna sind mir dann einen Besuch auf dem Friedhof wert.

Mechel fügt hinzu: „Ek was jedeskehr blij, wänn gej vonne ‚Müde‘ no hüß gekome sit; äwel jammer es et doch, dat et ‚de Weksdoos‘ nimmer geft.“

Euer Hendrick