Alle Jecken waren bei der Narretei

Der Rahmen für eine lebendige Kappensitzung im vollbesetzten Bühnenhaus hätte nicht besser sein können. Farbenprächtige Kulissen und bunte Köstüme prägten die Szenerie. „Party und Spaß“ erwarteten auch Nina Müllemann und ihre „Paradiesvogel“ in dem VfR-prämierten Siegerkostüm von 2017.

Nach dem Einmarsch der Garden und des Präsidiums eröffnete VfR-Präsidentin Elke Tebartz die Sitzung, die unter dem Motto „VfR und Narretei – alle Jecken sind dabei“ stand. Es folgte ein buntes Programm, das vier Stunden lang keine Wünsche offen ließ. „Heute ist Frauenpower angesagt“, versprach VfR-Sitzungspräsident Willi Holtapppels dem närrischen Publikum.

Als „Eisbrecher“ des Abends betätigte sich das Gocher Prinzenpaar samt Gefolge. Sie sorgten mit heißem Feuerfunken-Tanz und viel guter Laune für den passenden Einstieg. „Seid ihr ein bissschen traurig, dass es jetzt vorbei ist?“, nahm sich Holtapppels danach des scheidenden Kinderprinzenpaares Alex I. und Zoe I. an. Mehr als ein kurzes „Ja“ und „Es war schön“ war ihnen nicht zu entlocken, Der gesamte Saal fühlte in diesem Moment mit den beiden mit.

Danach präsentierte die VfR-Garden, ob Mini-Tanzgarde oder die Teenies, mit ihrem Garde-und Showtanz die ganze bandbreite ihres Können. Für den spektakulären Höhepunkt sorgten die VfR-Showgirls, die im vergangenen Jahr bei den Internationalen Tanztagen in Duisburg mit ihrer „Feuerwehr“-Performance in der Kategorie „Show, Musical & Step“ abgeräumt hatten.

Für diese Session hatten sie das Thema „Afrika“ ausgewählt. Auf der Bühne bewiesen sie erneut ihre tänzerischen und akrobatischen Fähigkeiten, ergänzt durch eine starke Choreographie und einem riesigen afrikanischen Kleid mit Mond als Hingucker. „Das wird ihnen nochmal gelingen“, zeigte sich Sitzungspräsident Willi Holtappels überzeugt, dass dem Ensemble das Sieger-Kunststück von 2017 erneut gelingen könnte.

Willi Gietmann aus Veen hatte als Bauchredner keinen leichten Stand, zumal sein Witz nicht ganz so ankam. Dafür spannte er elegant zwei Freiwillige und den Bürgermeister in sein Programm ein. Das Stadtoberhaupt selber ließ sich danach als „Sheriff“ des Ortes und „Mann von der Straße“ ankündigen. In der Bütt bewies er bei während seines fein justierten Rückblick auf das Jahr 2017 Humor und Ironie. Pichler lästerte über die „Kerze“ beim Krippenmarkt als „gelandetes Raumschiff“ oder thematisierte die Nicht-Wahl des stellvertretenden Bürgermeisters. Zudem persiflierte er den verzweifelten Versuch von Erwachsenen, die Jugendsprache zu imitieren, obwohl man eingentlich gar nicht mehr „fly“ und auf der Höhe damit ist. „Ich bin sowas von unterhopft, damit wird man zum Alpha-Kevin“, empfahl er den Karnevalisten, in der Hinsicht nicht zum „Vollhonk“ zu werden.

Die Gäste vom KV Vussem aus der Eifel glänzten dann mit ihrer „Pirates of the Caribbean“-Tanzformation sowie ihrer Ex-Prinzessin mit Prinzengefolge als Gesangstalent. „Et Rösken“ Anna Bodewein überzeugte mit frech-direktem Witz und die Winnekendonker Dahlmann-Brüder von den „Freunden des Kegeln und Karneval“ sorgten mit ihrer Psychologen-Nummer und der Kommunikation via Emoij für Gelächter.

Auch musikalisch fetzte es: Die „Volleys“ sorgten mit ihren Songs für gute Laune. Und nach dem vierstündigen „Vorlauf“ fiel es der Kölner Formation „Heizefeld“ leicht, das so angeheizte Publikum mitzunehmen auf den Weg in eine Party bis weit nach Mitternacht.