Stiftung „Aktion pro Humanität“ setzt sich für Versorgung der Menschen in Benin ein

Aktien für das Leben verschenken

Vier Babys mit ihren Mamas bzw. Großmüttern, die in der Kinderkrippe der Aktion pro Humanität aufgepäppelt wurden. Foto: APH

Die Kevelaerer Stiftung „Aktion pro Humanität“ (APH) setzt sich ein. Für Menschen, die krank sind, hungern, deren finanzielle Mittel zum Leben nicht ausreichen. Jetzt starten die Mitglieder wieder die Aktion „Aktien für das Leben“ für die Menschen in Benin. Dabei sind sie erneut auf die Unterstützung von Menschen mit großem Herz und dem Willen zu unterstützen angewiesen.

Die Stiftung APH weiß genau, auf die Hilfe welcher Menschen sie in ihrer Arbeit besonders angewiesen sind: „Herzmenschen sind Gamechanger, sie können das Spiel drehen, eine drohende Niederlage vermeiden. Oder, um es emotionaler zu sagen: Herzmenschen können Hoffnung schenken, Perspektiven schaffen, Frieden möglich machen und vor allem können sie ganz gezielt helfen, wenn Menschen hungern, krank sind oder kein Dach über dem Kopf haben. Die Stiftung APH ist dankbar, dass sie viele Herzmenschen immer wieder bewegen kann, die humanitäre Arbeit in Krisengebieten dieser Erde zu unterstützen. 

In Benin etwa wird die Hilfe benötigt, dem kleinen westafrikanischen Land, wo APH mitten im Busch ein Krankenhaus gebaut hat und unterhält, mehr als 100 afrikanische Beschäftigte in Lohn und Brot bringt. Und nun gibt es sogar eine große Auszeichnung, die das Buschkrankenhaus für seine Aids-Arbeit bekommen hat – verliehen vom Gesundheitsministerium Benins und der UN-Aids-Hilfe. Gleich dreimal wurde  der „herausragende Dienst in der HIV-Bekämpfung“ gewürdigt. Gleich drei „Pepfar Awards“ schmücken jetzt das Büro von Projektleiter Diedonne Bouba. 

„Das macht uns stolz und glücklich“, sagt die APH-Vorsitzende Dr. Elke Kleuren-Schryvers. „Aber es unterstreicht zugleich auch, wie wichtig unsere Arbeit ist, gerade jetzt, in diesen auch für die ländliche Bevölkerung Benins schwierigen Zeiten.“

Die Wahl zwischen Medizin und Lebensmitteln

Die Menschen auf dem Land werden immer ärmer, immer häufiger kommt es vor, dass schwerkranke Kinder zu spät ins Krankenhaus gebracht werden – oder gar nicht. Medikamente werden nicht weiter eingenommen, weil das Geld bei vielen entweder für Arzneien reicht oder für eine Mahlzeit am Tag für eine mehrköpfige Familie.  „Wir müssen ein überlebenswichtiges Projekt für sehr viele Menschen – Erwachsene und Kinder – in Benin, in der Region Couffo, realisieren. Wir müssen einen großen Hilfsfonds füllen, damit medizinische Behandlung für die Menschen wieder möglich wird“, betont Kleuren-Schryvers. 

Der an einem Tumor erkrankte Junge aus Benin starb zu Hause drei Tage nach dem Besuch des Buschkrankenhauses. Foto: APH

Das APH-Team hat bei seinem jüngsten Besuch in Benin Geschichten mitgebracht, Schicksale, die unter die Haut gehen. Schicksale, wie die eines kleinen Jungen: Die Eltern kamen eines Abends ins Buschkrankenhaus in die Kinderstation. Der Junge, noch keine fünf Jahre alt, leidet, das haben die Medizinerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers und der Mediziner Dr. Rüdiger Kerner schnell geahnt, an einem Darmverschluss. Der kleine Bauch war aufgetrieben, das Kind deutlich abgemagert. Die Eltern sorgten sich, kümmerten sich liebevoll um das Kind, das Bauchweh hatte und unentwegt weinte. Mit einem Krankenwagen wurde der Kleine mit seinen Eltern in die Universitätsklinik nach Cotonou gefahren – die Kosten dafür hat APH übernommen. 75 Euro, das allein schon übersteigt das gesamte monatliche Einkommen der Familie. „Aus diesem Grunde sind wir so, so froh, dass wir so viele engagierte, fürsorgliche Spender*innen haben, die an unserer Seite sind“, sagt die Kevelaerer Ärztin.  

Der kleine Junge erhielt in der Universitätskinderklinik weitere Diagnostik und ein MRT – auch das wurde von APH finanziert. „Dabei stellte sich heraus, dass er ein Nephroblastom, einen bösartigen Tumor der Niere hat“, erklärt Dr. Rüdiger Kerner. Man schlug den Eltern eine Kombinationsbehandlung aus Chemotherapie und anschließender Operation vor. Die Heilungsaussichten der Kinder bei diesem kindlichen Tumor sind eigentlich gut. Doch die Eltern nahmen das Kind und verließen die Universitätskinderklinik gegen ärztlichen Rat. Der kleine Junge starb drei Tage später zu Hause auf dem Dorf.

„Genau das ist die Situation immer wieder. Die Menschen brechen aus Sorge um die Kosten und aus absolutem Mangel an Geld die Behandlungen ab. Antibiotische Behandlungen bei Infektionen oder auch Malaria-Therapien bei komplexen Erkrankungen werden kaum mehr zu Ende geführt.  Die Menschen verlassen oft heimlich das Krankenhaus, um sich keine Blöße geben zu müssen, keine Diskussionen aushalten müssen. Oft sterben vor allem Kinder bei solchen Reaktionen. Doch auch für die Erwachsenen sind solche abrupten Behandlungsabbrüche oft lebensgefährlich.“

APH hat nun wieder „Aktien für das Leben“ aufgelegt. Die Aktien kann man verschenken und mit ihnen Leben retten. Erhältlich sind sie unter aktionph@gmail.com.

Wer möchte, kann auch direkt spenden an die Stiftung Aktion pro Humanität bei der Volksbank an der Niers IBAN: DE39 3206 1384 4330 1300 11; Stichwort: Hilfsfonds Benin.