Adventszeit ist schön und stressig

Auch in dieser Woche geht unsere Interview-Reihe zum Advent weiter. Die Kevelaererin Heike Eichhofer, die seit 2008 den Hüdderather Hofladen betreibt, hat mit dem KB über ihre Adventszeit gesprochen und darüber, was sie in dieser Zeit besonders gerne isst: Apfel-Zimt-Brot. Wer dafür gerne selbst den Ofen anschmeißen möchte, für den gibt‘s das passende Rezept dazu.

Wie erleben Sie in Ihrem Hofladen die Adventszeit?

Heike Eichhofer: Für mich ist die Adventszeit die anstrengendste Zeit im Jahr. Es heißt dann immer – statt wie sonst im Jahr um 5 Uhr morgens – bereits um 3 Uhr aufzustehen, um die Teige vorzubereiten und die Plätzchen, Stollen, Kuchen und Brote zu backen, die wir ja im Laden täglich frisch anbieten. Im Advent heißt es, etwa zwei Drittel mehr zu backen als im übrigen Jahr. Aber da ich immer schon gerne gebacken habe und mir alles zur Herzensaufgabe geworden ist, ist die Arbeit schnell vergessen.

Der Advent ist für mich so auch die schönste Zeit im Jahr, denn dann gibt es viele schöne und leckere Dinge, die das Herz begehrt und die es sonst nicht gibt: wie Apfel-Zimt-Brot, Quarkstollen, Nussecken mit Marzipan, Vanillekipferl, Spritzgebäck, Stollenkonfekt. Gerne experimentiere ich auch mit neuen oder alten Rezepten, viele Rezepte benutze ich auch von meiner Schwiegermutter, Oma Quinders.

Sie verkaufen in Ihrem Laden jährlich auch viele Adventskränze. Wann beginnt somit Ihre Vorbereitung auf die Adventszeit?

Heike Eichhofer: Im September und Oktober kaufe ich die Weihnachtsfloristik und etwa drei Wochen vor dem Advent beginne ich mit dem Binden der Kränze. Dieses Jahr gab es sogar eine stärkere Nachfrage, weil es keine Weihnachtsmärkte gab. Neben dem Backen ist die Floristik meine zweite Hauptleidenschaft.

Ist der Advent dieses Jahr für Sie auch sonst anders?

Heike Eichhofer: Durch die Pandemie in diesem Jahr haben wir viele neue Kunden aus Nah und Fern dazu gewonnen, die unsere Regionalität und die hofeigenenProdukte schätzen und lieben gelernt haben. Wir hatten viele interessante Gespräche und mussten oft feststellen, dass es uns im Grunde ja noch recht gut geht, und es vielen Menschen schlechter geht. Wir können hier immer raus und haben die Natur und den schönen See direkt vor der Tür. Glücklicherweise durfte und darf ich meinen Laden auch in Corona-Zeiten immer öffnen.

Dieses Jahr wurden auch mehr Präsentkörbe bei uns bestellt, weil Firmen nun nicht essen gehen können und ihren Mitarbeiter stattdessen etwas anderes schenken.

Dann können Sie sich vom Stress der Adventszeit hoffentlich in der Weihnachtszeit erholen?

Heike Eichhofer: Nach Heiligabend ist der Laden immer für gut zwei Wochen geschlossen. Weihnachten ist für mich die Zeit der Familie, die ich mit unseren sechs Kindern und vier (bald fünf) Enkelkindern genieße. Dann heißt es Ausschlafen und sich und die Lieben verwöhnen. Diese Zeit kann ich dann einfach genießen.

Heike Eichhofers Apfel-Zimt-Brot

Zutaten:
1 kg Äpfel, 150 g Zucker, 320 g Rosinen, 1 EL Rum, 600 g Weizenmehl (Typ 550 oder 812), 150 g gemahlene Nüsse, 1 Handvoll ganze Nüsse, 2 EL Kakao, 2 TL Zimt, 1 TL Lebkuchengewürz, 2 Päckchen Backpulver. Die angegebenen Zutaten reichen, um zwei Kastenformen zu füllen.

Zubereitung:
Die Äpfel grob raspeln und mit dem Zucker, den Rosinen und dem Rum mischen. Einige Stunden, am besten über Nacht, stehen lassen. Danach die restlichen Zutaten zugeben und unter die Apfelmasse heben. Zwei Kastenformen einfetten, evtl. mit Haferflocken ausstreuen und Masse einfüllen. Bei Umluft 200 Grad eine Stunde backen.