Die Mongolen stehen vor den Toren Europas. Unter der Regentschaft von Otto II, Graf von Geldern, wird Ritter Arnulf von Gesselen erstmals urkundlich erwähnt. Simon der Bettler zieht seine Runden durch den Achterhoek, während der Wind im Hintergrund die Melodie eines Dudelsacks über den Markt weht. Auf dem Markt bieten die Händler ihre Waren feil und im Lager nebenan üben die Bogenschützen, um sich auf die anstehenden Ritterspiele vorzubereiten. Die Stimmung ist ausgelassen, weil es frisches Bier vom Fass gibt.

So oder so ähnlich ist es tatsächlich mal gewesen und so kann man es auch noch heute erleben. Dafür muss man nur am 7. oder 8. September 2024 in den Achterhoek kommen und ins Mittelalter eintauchen. Und am besten bringt man noch seine Kinder mit, denn die finden dort sicher ihren Spaß.
Der Mittelaltermarkt im Achterhoek entstammt der Leidenschaft des ehemaligen Vorsitzenden von Natur & Kultur im Achterhoek e. V. (NuK), Rainer Verhülsdonk, der ihn 2017 erstmals auf die Beine stellte. Die familiäre und lockere Atmosphäre machte ihn zunehmend beliebt in den befreundeten Lagern und so etablierte sich alles.

Was der NuK jedoch noch nie anbieten konnte, war die Teilnahme der Besucher am Bogenschießen. Dafür hätte es zu viele juristische Hürden gegeben. Dies und einiges mehr ändert sich aber nun endlich durch eine Zusammenarbeit mit dem Verein „Proscripti Sagittarii e.V.“, einer langjährig agierenden Truppe, die sich mit großer Hingabe dem „Reenactment“ widmet. Reenactment bedeutet das Nachstellen einer Geschichte beziehungsweise die Neuinszenierung, eben in Form eines Marktes dieser Zeit mit all seinem Gewusel drumherum.

Durch die neue Zusammenarbeit findet nun auch ein Strohspielplatz für die jüngsten Besucherinnen und Besucher einen Platz auf der Vereinswiese. Zudem wird es täglich Kinderritterspiele geben und endlich auch Bogenschießen für Jedermann.

Das mit dem frisch gezapften Bier in der historischen Einleitung gibt es natürlich auch in der Jetztzeit. Ebenso eine gute Verpflegung vom Grill. Für die musikalische Unterhaltung zwischendurch sorgen Claus Kampen am Dudelsack und die schottischen „Lowlands Pipes and Drums“ aus Xanten im Wechsel.
Insgesamt wird es auf dem Markt zehn Lager/Gruppen geben, die das Leben auf einem Zeitstrahl vom Frühmittelalter bis zum Spätmittelalter darstellen, also von den Merowingern im 6. Jahrhundert bis zu Kaiser Maximilian im ausgehenden 15. Jahrhundert. Darunter sind Handwerker wie Messermacher, Perlendreher und Weber. Der Eintritt ist frei. Wem es gefallen hat, der darf seinen Dank in die Spendenbox werfen.