„Absolut überwältigt“

„Wir sind von der Resonanz absolut überwältigt“, waren die beiden Initiatoren des ersten Kevelaerer Quiz-Abends, Dirk Winkels und Stefan Spittmann, total „geflasht“ von der Tatsache, dass der „Goldene Löwe“ rappelvoll bis auf den letzten Platz gefüllt war. Gut 90 Ratefüchse in 19 Teams – Nachbarschaften, Kegelclubs, Vereine mit teils phatasievollen Namen – hatten sich zusammengefunden, um sich der Herausforderung der insgesamt 48 Fragen zu stellen, die die beiden zusammen mit ihren Ehefrauen ausgeheckt hatten.

Wie man auf eine solche Idee kommt, das war für Winkels leicht zu erklären: „Wir haben im Dezember an einer solchen Veranstaltung in Wesel teilgenommen.“ Schließlich hätten sie sich gefragt: „Warum irgendwo hinfahren, warum nicht sowas in Kevelaer selbst machen?“

Danach liefen zu Hause im Quartett die Köpfe heiß, welche Fragen denn passend wären – ob zu schwer oder genau richtig. „Wir haben Vorschläge gemacht – und die Männer haben dann entschieden“, erzählte Annika Spittmann in der Pause. Und so entwickelten sie sechs Kategorien mit jeweils acht Fragen zu den Komplexen „Niederrhein“, „80er Jahre“, „Musik“, „Film“, „Klatsch und Tratsch“ und „Dies und das aus aller Welt.“

„Löwen“-Inhaberin Irmgard Baers war die richtige Ansprechpartnerin, die gerne ihre Räume für das für Kevelaer so neuartige Experiment zur Verfügung stellte. „Das fand ich einfach lustig, da haben wir sofort gesagt, das machen wir“, lautete an dem Abend ihr gutgelaunter Kommentar.

Nachdem die beiden Initiatoren („Wir sind nicht so die Mega-Quizmaster, aber wir geben uns Mühe!“) das gutgelaunte Publikum über die Formalien aufgeklärt hatte – für jede Frage zwei Minuten, nach drei Kategorien Pause – zermarterten sich die Teams an den Tischen die Köpfe.
Die Palette der Fragen reichte von „Warum war die Wallfahrtszeit 1987 um einen Tag kürzer“ (wegen des Papstbesuchs), „Wer war Nachfolger von Dieter Thomas Heck bei der Hitparade“ (Viktor Worms), was ist ein „Schottelschlett“ (Spüllappen) bis zu „Wie viele Goldmedaillen gewann die USA bei Olympia 1980“ (Keine wegen Boykotts).
Hätten Sie‘s gewusst?

Dann durfte man anhand von Toneinspielungen noch den richtigen Song erkennen, Filmszenen von „Titanic“ bis „Kevin-allein zu Haus“ erraten und die Frage danach beantworten, wo die erste Rolltreppe Deutschlands stand (Leipzig) und welche Geschmacksrichtung Katzen nicht schmecken können (süß).

„Als wir davon gehört haben, haben wir sofort gesagt, da machen wir mit“, brütete auch Gerda van de Loo vom Team „Powerkitchen“ über den Fragen. „Sie sind abwechslungsreich. Echt lustig, eine schöne Idee“ fand Ralf Janssen von den „Wim Thoelke Boys“.

Wobei jeder an einer anderen Stelle zu knabbern hatte. „Die Niederrhein-Fragen und die Hitparaden-Nachfolge“, empfand Jörg Kratzenberg vom Freundeskreis als die schwierigsten Fragen. „Aufgrund unseres Alters hatten wir mit den drei Top-10-Hits von Ed Sheeran Probleme“, gestand Dorothee Stelzer-Jungblut vom Team „Powerkitchen“.

hren Gewinn wollen die Sieger spenden.

Am Ende triumphierten unter dem Jubel der Anwesenden die beiden „Klugscheißer“ des Abends, wie sich Bürgermeister Dominik Pichler und Stefan Reudenbach als Siegerduo „Luftgitarre“ selbstironisch bezeichneten. Ihren Preis – einen großen Präsentkorb – wollen die beiden an eine caritative Einrichtung oder Vereinigung verschenken, sagte Reudenbach unmittelbar nach der Siegerehrung. „Das war eine geile Veranstaltung“ , rief er unter dem Applaus der Anwesenden in den Saal.

Das Halbjahresabo des „Kevelaerer Blatts“ gewannen mit Miriam und Christian Mill sowie Helga und Hans-Gerd Schopmanns zwei Paare, die nicht in Kevelaer wohnen. Ihr Fazit: „Auswärtsspiel, 2. Platz, super. Damit kriegen wir mehr von dem Lokalen hier mit. Dafür kommen wir gerne wieder.“ Der Abend war danach für viele noch nicht zu Ende. Gäste und Initiatoren waren gleichermaßen glücklich – und das Quiz soll seine Fortsetzung finden, möglicherweise regelmäßig einmal pro Quartal. Weitere Termine stehen übrigens schon fest: 29. Juni, 28. September und 23. November, jeweils um 19.30 Uhr. Einen neuen Sieger wird es im Juni definitiv geben, denn die frisch gekürten „Titelverteidiger“ wollen dann eine Pause einlegen.