85.000 Besucher werden erwartet

Love, Peace and pure happiness – das haben sich die Veranstalter des Parookaville-Festivals auf dem Airport-Gelände in Weeze auf die Fahne geschrieben. Auch in diesem Jahr wollen die Veranstalter den Besuchern Liebe, Frieden und Glückseligkeit bieten.

Liebe wird es auf jeden Fall in der Warsteiner Parooka Church geben. Dort geben sich in diesem Jahr André und Tobias am Freitag, 19. Juli 2019, das Jawort. Es gibt jedes Jahr beim Festival eine echte Trauung. Bei einer „fiktiven“ Trauung können sich auch alle anderen Bürger trauen lassen.
Frieden gab es in den vergangenen Jahren auf dem Festival bereits. Bernd Dicks, einer der Organisatoren des Festivals, ist froh über den friedlichen Ablauf der letzten Jahre: „Hier wird nichts kaputt gemacht. Wir haben keine gemeldeten Schlägereien.“
Glückseligkeit wird sich wahrscheinlich einstellen, wenn das Festival wieder friedlich abläuft und die Bürger der Stadt für ein paar Tage in eine andere Welt eintauchen können.

Um Parookaville zu errichten und zu leiten, sind neben den 30 festangestellten Mitarbeitern 1.000 weitere Techniker, Handwerker und Helfer im Einsatz. Beim Gang über das Gelände begegnen einem aus den letzten Jahren bekannte Elemente wie die Bank, die Parooka Church und der Knast, in dem während des Festivals tätowiert wird. Die Termine sind teilweise schon vorher belegt, erzählt Dicks.

Kunstschnee kreativ gestaltet

Im „Superkühlhaus“ erwartet die Bürger in diesem Jahr vor allem eine beeindruckende Gestaltung aus Kunstschnee-Elementen. Hier hat sich ein Künstler ausgetobt, der Kunstschnee-Gestaltung zu seinem Beruf gemacht hat und unter anderem im Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ eine Szene mit Kunstschnee kreativ gestaltet hat.

Das Post-Office bietet den Besuchern auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, Postkarten zu verschicken. Im letzten Jahr wurden von dort aus 3.337 Karten mit original Parookaville-Stempel verschickt. Denkt man daran, den Empfänger anzugeben, kommt die Karte sogar wirklich an.

Im Brainwash-Bereich, der mit schaumproduzierenden Waschmaschinen ausgestattet ist, wird unter anderem Menderes den Besuchern einheizen, der einigen vielleicht als Kultfigur aus der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt ist. Bernd Dicks weiß: Hier kann alles passieren. „In den letzten Jahren war das hier immer eine krasse Party“, lässt er durchklingen, dass auch er schon gespannt ist.

Müll verwerten

Die Gestaltungselemente auf dem Festival werden immer wieder neu zusammengesetzt. Viele Materialien sind jedoch keineswegs neu. Elemente, die vorher eine Bühne geziert haben, werden im nächsten Jahr an anderer Stelle wiederverwendet. Eine grundlegende Idee fasst Bernd Dicks zusammen: „Wir verwerten alten Müll und machen daraus Kunst.“ Dies ist auch im Desert Valley zu erkennen, wo selbstgebastelte Sitzmöglichkeiten geschaffen wurden. „Mein Bruder hat bei ebay-Kleinanzeigen gebrauchte Boote gekauft“, lächelt Dicks. Diese Boote wurden mit Sitzflächen ausgestattet und im Desert Valley in den Sand eingegraben.

Bill Parooka wacht über das Festival. Foto: dh

Direkt neben dem Desert Valley befindet sich die Hauptbühne (Mainstage) des Festivals, die aus einer renaturierten Kiesgrube besteht: 36 Meter hoch und 200 Meter breit. Drei Wochen wird die Bühne aufgebaut, vor der am Ende insgesamt bis zu 45.000 Menschen Platz finden. 50.000 Liter Biervorrat wird es an der Mainstage in gekühlten Tanks geben.

Die Camping-Besucher erwartet in diesem Jahr wieder der größte Pennymarkt deutschlandweit. Der Pennymarkt auf dem Baseground-Campingplatz hat eine Fläche von 2.400 Quadratmetern. Der zweite Pennymarkt ist 1.800 Quadratmeter groß. Zusammen sind die beiden Märkte so groß wie sechs durchschnittliche Penny-Märkte. 196 Stunden haben die Märkte am Wochenende durchgehend geöffnet.

Für viele Besucher das erste Festival

Bernd Dicks freut sich, die Bürger nun im fünften Festival-Jahr begrüßen zu dürfen. „28 bis 30 Prozent der Leute, die hier waren, waren noch nie auf einem Festival“, berichtet Dicks über die Ergebnisse einer Umfrage.

Das Verkehrskonzept sei das gleiche wie im letzten Jahr, berichtet Dicks. Er ist guter Dinge, dass auch der Nachtverkehr, der augrund von Lokführermangel in diesem Jahr anstatt mit Zügen mit Shuttlebussen organisiert wird, funktionieren wird. Dennoch ist er sich einem bewusst: „Wir machen die Region wuschig.“

Parookaville in Zahlen

  • 70.000 Besucher werden pro Tag erwartet
  • 535.000 Quadratmeter beträgt die Fläche der Campingplätze (ohne Comfort Campsite)
  • 155.000 Quadratmeter groß ist das Festivalgelände
  • 1.600.000 Meter lang sind alle bereitstehenden Toilettenpapier-Rollen zusammen
  • 13 Kilometer Lichterketten wurden installiert
  • 85 Jahre ist der älteste Neubürger von Parookaville 2018
  • 16.320 Kilometer ist der längste Weg, den ein Bürger auf sich nimmt (Sydney, Australien)
  • 281 Tattoos wurden auf dem Festival im Jahr 2018 gestochen

Wie Sie mit dem Auto zum Festival kommen, sehen Sie hier.
Wie Sie mit dem Fahrrad zum Festival kommen, sehen Sie hier.