50 Jahre Lourdes-Pilgerfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas

50 Jahre Bestehen feierte die Malteser-Krankenbruderschaft Rhein-Maas mit einem Dankgottesdienst und einem Empfang in Xanten. Sie organisiert jährliche die Wallfahrt für Kranke und Menschen mit Handicap mit einem Sonderzug vom Niederrhein nach Lourdes.
1967 startete die erste Lourdes-Pilgerfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas von Goch aus, damals mit einem kranken Pilger und drei Helfern, eingebunden in den Freiburger Zug. Seither fährt die Bruderschaft jedes Jahr in den westfranzösischen Wallfahrtsort. Inzwischen haben bis zu 100 kranke und pflegebedürftige Pilger die Möglichkeit, nach Lourdes zu pilgern. Begleitet werden sie von einem großen Team an ehrenamtlichen Helfern aus allen Berufszweigen.
Vorsitzende der Krankenbruderschaft ist zurzeit Raphael Freiherr von Loë, dessen Schloss Wissen in Weeze Heimat des Pilgerzugs geworden ist. Er zeigte in seiner Rede zum Empfang, worauf es den Mitgliedern der Gemeinschaft ankommt: „Es gilt unserem himmlischen Vater zu danken. Er ist es, der die Herzen in immer wieder neuen Konstellationen zueinander führt, der die Seelen so füllt, dass sie wieder für ein Jahr Kraft haben, der uns, auf welch undurchschaubaren Wegen auch immer, Versöhnung schenkt, der seine schützende Hand über uns gehalten hat; auch wenn wir sie gelegentlich gewaltig strapaziert haben. Und er ist es, der uns geschenkt hat, dass die, die er während der Wallfahrt zu sich nehmen wollte, in unserer Obhut den Heimweg antreten durften. Ihm sein Lob und Dank!“
Im Beisein auch vieler Kevelaerer Freunde und Förderer der Krankenbruderschaft hatte zuvor Weihbischof Wilfried Theising, der  zum Offizial des Offizialatsbezirks Oldenburg mit Sitz in Vechta ernannt wurde, im Dom ein Pontifikalamt gehalten. Der Aachener Domprobst Msrg. Helmut Poqué, Pfarrer Robert Winschuh (Wachtendonk), Pfarrer Heinz Bueren (Wesel) sowie der Kevelaerer Pfarrer Markus Polder mit Diakon Herrmann-Josef Schiefen (beide Wesseling) zelebrierten den Dankgottesdienst mit, den Michael Meder vorbereitet hatte. Chor und Anne Sehrbrock (Bonn) auf der Querflöte bereicherten die Messe mit ihren Beiträgen.
Weihbischof Theising hob in seiner Predigt („Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt“) hervor, dass sich das Licht der Pilger jedes Jahr aufs Neue mit dem Licht der Mutter Gottes von Lourdes verbinden könne und so neue Kraft für den Alltag schenken könne. Innere und äußere Not würde erhellt und Gott anheimgestellt. „Dies gibt nicht nur den Menschen mit Handicap und Kranken Hoffnung und Stärke, sondern auch denen Kraft und inneren Frieden, die als Helfer mit auf die Wallfahrt gehen.“
Auch wenn viele Menschen heute mit dem Flugzeug schnell nach Lourdes fliegen würden, sei es der Krankenbruderschaft wichtig, den langsamen Reiseweg mit der Bahn zu nehmen, betonte Freiherr von Loë beim anschließenden Empfang. Er sei der einzige, der es ermöglicht, eine so große Anzahl an mit Handicaps versehenen Pilgern auf den Weg nach Lourdes mitzunehmen. Außerdem erlebten alle so bei Pausen immer wieder die gemeinsame Besinnung und Vorbereitung auf den Gnadenort. „Auch wer sie nicht kennt, der erlebt bei den Wallfahrten, welch hohe Wertschätzung die Malteser in Lourdes genießen und welches Privileg es ist, unter eben dieser Flagge dorthin pilgern zu können“, bedankte sich der Freiherr bei der Beauftragten des Malteser-Ordens für den Lourdes-Krankendienst, Baronin Marie Catherine Heeremann.
Auch Marion Müller-Praschma, die Mitgründerin und jährliche Organisatorin der Krankenwallfart ist, hob Freiherr von Loë besonders hervor. Ohne ihre stete Ermutigung und ihren Einsatz sei der Zug wohl nicht da, wo er heute ist. Nach dem Dank an alle weiteren Helfer, die jedes Jahr die Krankenwallfahrt ermöglichen schloss er „Was auf der Wallfahrt nach Lourdes – Jahr für Jahr – geschieht ist keine gewöhnliche Individual- oder Gruppenwallfahrt, wie wir Niederrheiner sie aus Kevelaer kennen, sondern eine besondere Wallfahrt. Und vielleicht dürfen wir so auch vertrauen, dass auch uns ein Licht aufgeht, ein Licht, dass uns im Dunkeln führt – über Aachen, über Trier oder über Karlsruhe. Der Herr wird uns führen! Bitten wir ihn um dieses Licht – immer wieder neu – seien wir unverzagt!“