375 Jahre strahlen

Wer die acht eng beschriebenen Seiten vor sich ausbreitet, mag annähernd eine Ahnung davon bekommen, wie aufwändig es war, dieses Programm zusammenzustellen. Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann wird denn auch nicht müde, allen Mitwirkenden für ihren Einsatz zu danken. Im Vorfeld des Jubiläumsjahres „375 Jahre Wallfahrt Kevelaer“, wohlgemerkt. Denn noch sind längst nicht alle Vorbereitungen abgeschlossen.
Basilikaorganist Elmar Lehen komponiere beispielsweise unablässig am „1. Kevelaerer Marien-Festspiel auf dem Kapellenplatz“, das die „Festwoche“ (31. Mai bis 11. Juni) krönen soll. Unter dem Titel „Mensch! Maria! – Ein Mysterienspiel zu einem ganz normal-besonderen Menschen“ schreibt Sebastian Rütten dazu die Texte. Die Idee dahinter sei auch, so Wallfahrtssekretär Dr. Rainer Killich, in Kevelaer eine Festspieltradition zu begründen.
Die Marientracht, die sonst nur alle 50 Jahre stattfindet, ab jetzt aber alle 25 Jahre ein Zeichen setzen soll, bildet den Kern der Festwoche. Diese wiederum wird durch das Jahr umrahmt von zahlreichen Gottesdiensten und Musikveranstaltungen, Begegnungen und Wallfahrten. Auch bei Letzteren werde man im Jubiläumsjahr neue Wege gehen, erläutert „Noch-Rendant“ Gottfried Mülders, der für das Festjahr eigens sein ehrenamtliches Engagement über die Pensionsgrenze hinaus verlängert. So wolle man häufiger selbst als Veranstalter auftreten, etwa bei Themenwallfahrten wie einer Fahrradwallfahrt.
Ein umfangreiches musikalisches Programm, dessen Inhalte noch eigens erläutert werden sollen, künstlerische Momente wie etwa das „1. Deutsche Madonnari-Festival“, bei dem Street-Art-Künstler christliche Motive auf mehrere Quadratmeter große Holzplatten malen werden und schließlich natürlich zahlreiche Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen von der Familienmesse und dem Marienlob über frei gestaltete Gottesdienste unter dem Titel „Trostmomente“ bis zu Pilgerandacht und Pontifikalamt.
Ein ziemlich großes Programm, rund um das „kleine Bildchen mit der großen Ausstrahlung, ein Bild auf Augenhöhe“, wie es Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann nennt, „eine Sache der Kevelaerer für alle“, wie er betont. „Wir wollen ja in dem Jahr nicht uns feiern. Es geht darum, dass die Botschaft die Menschen erreicht.“ Man wolle das Evangelium „in die Welt hinein tragen“ und „den Menschen die Schönheit des Glaubens aufzeigen“.
Und da scheinen viele aus der Marienstadt und den Ortschaften an einem Strang zu ziehen: Gemeinden und Vereine, Schulen und einzelne Engagierte. „Mit Maria – Gottes Wort leben“ lautet die Überschrift des Festjahres. Pastor Rolf Lohmann: „Sie lädt uns ein, nach vorne zu schauen, Zukunft zu gestalten und Gottes Wort zum Maßstab zu nehmen.“ (nick)