25 Jahre „Sehzentrum Optik Mayer“

Es herrschte eine gewisse Aufregung in Kevelaer Ende August 1993. Damals waren es noch etwa acht Wochen, bis ein großes Neubauprojekt in Kevelaers Herzen eröffnet werden sollte: die Luxemburger Galerie. Just zu dieser Zeit besuchte der Augenoptikermeister Benedikt Mayer mit seiner Frau Gisela – ebenfalls Augenoptikermeisterin – Verwandte in der Marienstadt. Es sollte ein wegweisender Besuch werden.

„Wir hatten damals schon fünf Jahre lang als Optikermeister gearbeitet, von Freiburg bis nach Düsseldorf“, erinnert sich Benedikt Mayer, der damals Filialleiter war. „Die Zeit war reif für die Selbstständigkeit.“ Doch die Suche nach einem geeigneten Standort verlief zäh. Von Bedburg-Hau über Bitburg bis Idar-Oberstein hatte sich das junge Paar Ladenlokale angesehen, aber keines hatte überzeugen können. Da kam der Tipp gerade richtig, sich zu erkundigen, ob nicht in der künftigen Luxemburger Galerie noch ein Lokal frei sein könnte. „Als ich zum ersten Mal durch die Luga lief, sah ich nur ein Lokal, das genau zu unseren Bedürfnissen gepasst hätte“, erinnert sich Mayer. Es sollte das einzige sein, das noch nicht vergeben war. Das junge Paar zögerte nicht lange und setzte sich das ehrgeizige Ziel, gemeinsam mit der Galerie zu eröffnen.

„Wir haben in dieser Zeit die komplette Existenzgründung abgewickelt“, erzählt Gisela Mayer, „Ladenbau, Warenbeschaffung, Finanzierung, Handwerkskammer, …“ Nicht alle konnten die Entscheidung für Kevelaer nachvollziehen, doch viele machten dem Ehepaar Mut. „Auch die Wirtschaftsförderung um Herrn Kuypers hat uns unterstützt und uns den Rücken gestärkt“, lobt Gisela Mayer. Der Eröffnungstermin wurde eingehalten.

„Die ersten drei Jahre waren schon spannend“, blickt Benedikt Mayer zurück. Zunächst arbeitete das Ehepaar allein, bis 1997 die erste von bis heute vier Auszubildenden bei Mayers begann: Julia Kaenders. Heute ist sie selbst Augenoptikmeisterin – und noch immer Teil des Teams.

„Es ging stetig aufwärts, sodass wir immer zufrieden waren“, erinnert sich Gisela Mayer. Auch privat sei man als Familie schnell gut in Kevelaer angekommen. Die Kinder waren damals dreieinhalb und ein halbes Jahr alt. „Kevelaer kann ich als familienfreundliche Stadt absolut empfehlen“, bekräftigt die Optikermeisterin, die selbst aus dem Rheinland stammt.
Benedikt Mayer engagiert sich im Verkehrsverein, bei der Unternehmervereinigung Kevelaer, bei den Bürger-Schützen, in der Josefsbruderschaft, um nur einige zu nennen. Aktuell suchen beide mit Begeisterung Abwechslung von der Arbeit beim Theaterchor Niederrhein.

Viel ist in den 25 Jahren geschehen. Benedikt Mayer hat 2006 seine Qualifikation als Funktionaloptometrist abgeschlossen. Seitdem trainiert er Kunden darauf, dass deren Augen „gut miteinander funktionieren“. Denn so manche Verspannung und mancher Kopfschmerz lässt sich ohne Hilfsmittel beseitigen. Am Niederrhein ist Mayer einer von drei Optikern, die diese Qualifikation aufweisen können.

Bei den Brillen setzt Optik Mayer von Anfang an auf Qualität statt billiger Massenabfertigung. 2008 wird der Betrieb als Sehzentrum zertifiziert, was an alle Mitarbeiter hohe Ansprüche stellt und Schulungen erfordert. Seit 2013 verbauen Mayer Zeiss-Gläser, seit zwei Jahren dürfen sie sich „Zeiss-Sehexperte“ nennen. „Dadurch haben wir ausgezeichnete Testgeräte bekommen“, schildert Benedikt Mayer. Sehfehler können auf eine Hundertsteldioptrie genau gemessen werden, die Zentrierung des Sehfeldes auf einen Zehntelmillimeter genau. Das ist vor allem bei Gleitsichtbrillen wesentlich für ein maximales scharfes Sehfeld in allen Gleitsichtbereichen. Kunden erhalten seitdem ihre persönliche „Zeiss-Sehanalyse“ aus Bedarfsanalyse, Präzisionsmessung, Brillenglasbestimmung, Fassungsauswahl, Brillenglaszentrierung und Brillenglasauswahl.
2016 stand dann noch einmal eine große Veränderung an: der Umzug an die Busmannstraße. „Für uns war das sehr gut“, resümiert Gisela Mayer, „auch wenn es uns für die Luga leid tut.“ Aber das Umfeld habe nicht mehr gepasst.

Es wurde wieder ein Kraftakt in Rekordzeit, denn inklusive Kernsanierung und komplett neuer Gestaltung und Möblierung vergingen gerade einmal dreieinhalb Monate. „Das war für alle ein richtiger Motivationsschub“, freut sich Benedikt Mayer. Alle – das umfasst inzwischen ein fünfköpfiges Team, das Kunden bedient, die von Kleve bis Duisburg extra nach Kevelaer kommen.

Und welche Ziele hat das Optikerpaar für die Zukunft? Die Antwort fällt Benedikt Mayer leicht: „Die hohe Qualität halten und immer auf dem aktuellen Stand bleiben! Dafür, dass wir das schon 25 Jahre tun dürfen, möchten wir insbesondere unserer treuen Stammkundschaft danken!“