25 Jahre Heimatforschung und Heimatpflege

Was haben Heiligenhäuschen und historische Mühlen, Schützensilber und Vereinsfahnen, St.-Martins-Mäntel und ungeordnete Archive gemeinsam? Sie alle stehen für ein Stück niederrheinische Heimat und sie alle, respektive die Arbeiten an oder mit ihnen, wurden schon einmal von der Stiftung für Heimatforschung und Heimatpflege der Volksbank an der Niers gefördert. Und sie alle sind nur Beispiele, denn sage und schreibe über 500 kleinen und großen Projekten hat die Stiftung in den nunmehr 25 Jahren ihres Bestehens getreu dem Motto „Wir bewahren Heimat“ finanziell unter die Arme gegriffen.
Traditionen lebendig halten

Diese Prämisse der Teilfinanzierung betonten die Mitglieder des Stiftungsbeirates besonders, die anlässlich des Silberjubiläums jetzt im Niederrheinischen Museum in Kevelaer zu einem Pressegespräch zusammenkamen. Eine Vollfinanzierung sei ebenso ausgeschlossen wie eine Neuanschaffung, erklärten sie. Denn schließlich wolle man Traditionen, Kulturen und Bräuche lebendig erhalten und gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement fördern. Ganz so, wie es sich die Gründerväter vor 25 Jahren gedacht haben mögen.
Im Jahre 1994 wurde die Stiftung zum 100-jährigen Bestehen der Volksbank Goch-Kevelaer mit einem Stiftungskapital von 300.000 D-Mark ins Leben gerufen. Nachdem die Genossen mit der Volksbank Gelderland 2006 zur Volksbank an der Niers funsionierten, floss noch einmal ein hübsches Sümmchen in die nun gemeinsame Stiftung – heute beträgt das Stiftungskapital 300.000 Euro.
Was die Genossenschaftsbank damit finanziell erreichte, ist schnell beziffert: 435.000 Euro wurden nach eigenen Angaben bislang ausgeschüttet. Was man in der Region an der Niers erreichte, ist so schnell nicht abzuschätzen: 30 bis 40 Förderanträge gingen pro Jahr ein, sagt der Vorsitzende des Stiftungsbeirates, Johannes Snelting aus Weeze. Die würden sorgfältig begutachtet und auf Förderfähigkeit und -würdigkeit geprüft, sagt der Vorsitzende, der seit den Anfängen vor 25 Jahren im Beirat sitzt.
Die Vielfalt der Traditionen, Bräuche und Kulturen in den Vereinen und bei den heimatverbundennen Menschen am Niederrhein allgemein zu erleben, das reize sie besonders, sagt die stellvertretende Vorsitzende Johanna Klümpen-Hegmans aus Rheurdt, und die anderen Mitglieder stimmen ihr zu. Johannes Janshen (Kessel), Bernhard Keuck (Geldern), Heinz Karl Meuskens (Pfalzdorf) und Konrad Pieper (Udem), sowie Wallfahrtssekretär Dr. Rainer Killich, der für Kevelaer im Stiftungsbeirat sitzt, scheinen viel Freude an ihrer für manchen Verein durchaus (geld-)segensreichen Arbeit zu haben.
Dr. Rainer Killich hat übrigens neben der offiziellen auch noch eine ganz persönliche Beziehung zur Stiftung: Aus seiner Promotion wurde dank der Förderung ein veritables Buch. Das war aber längst nicht die einzige Förderung, mit der die Stiftung in Kevelaer half: Eine besonders gelungene sei beispielsweise die Förderung der Orgelsanierung in der Basilika gewesen, erinnern sich die Beiratsmitglieder.
Eine besondere Feier zum Jubiläum wird es übrigens nicht geben, da feiert man lieber Anfang Dezember gemeinsam mit den geförderten Einzelpersonen und Vertretern der begünstigten Vereine, die dann wieder traditionell in eine der Städte in der Heimat an der Niers eingeladen werden. Doch bis dahin fließt noch etwas Wasser die Niers hinunter.
Wer etwas vom Geldfluss abhaben möchte, kann sich noch bis zum 2. Oktober bei der Stiftung für Heimatforschung und Heimatpflege der Volksbank an der Niers, Am Kapellhof 1, 47608 Geldern, bewerben. Neben aussagekräftigen Projektbeschreibungen sehen die Beiratsmitglieder, die über die Vergabe entscheiden, natürlich auch gerne Pläne oder Fotos, in jedem Falle aber einen Kostenplan.