1500 Biker feierten Motorradfahrer-Wallfahrt

Was da etwa 30 Aktive des Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer wieder auf die Beine beziehungsweise auf die Räder gestellt haben, ist schon etwas Besonderes. Rund 1500 Bikes wurden von ihren Fahrern zur 34. Motorradfahrer-Wallfahrt nach Kevelaer und zur Mutter Gottes, der Trösterin der Betrübten, gesteuert und etwa 300 Fahrer übernachteten das ganze Wochenende in der Zeltstadt an der Walbecker Straße.

Kleine Begrüßungsfahrt

Die Begrüßungsfahrt fiel in diesem Jahr wegen der reduzierten Beteiligung der Kreispolizeibehörde aus, stattdessen fuhren etwa 100 Biker individuell zum Kapellenplatz und nahmen dort an der angebotenen Andacht teil. Pastor Gregor Kauling begrüßte zum ersten Mal die Biker als Wallfahrtsrektor und betonte, dass er diese Begrüßung sehr gerne übernommen habe. In einer sehr persönlich gehaltenen Andacht lud er die Biker ein, „die Wallfahrt zu genießen und bei dem kleinen Bildchen Trost und Kraft zu finden“. Jonas Holtappels zündete die durch Wallfahrtsrektor Gregor Kauling gesegnete Wallfahrtskerze der Motorradfahrer-Wallfahrt an, die zusammen mit den beiden Wallfahrtsschildern vor der Gnadenkapelle aufgestellt war.

„Die Söller“, eine Coverband aus Kevelaer, sorgte am ersten Abend für Unterhaltung. Lukas Aymans (Keyboard und Gesang), Marko Aymans (Schlagzeug), Nico Hebben (Gitarre), Benedikt Verhaagh (Bass) und Marie Weber (Gesang) brachten ein super Opening auf dem Zeltplatz. Ein großes Zelt und eine Überdachung vor der Bühne sorgten für erfrischenden Schatten in der Zeltstadt. Catering Kanders sorgte für das leibliche Wohl, Kevelaer Live schenkte Flüssiges aus, „Motorradfahrer-Wallfahrt 2018 – Ich war dabei“-Shirts gab es am Nebenstand, Café Appellissimo verwöhnte mit speziellen Kaffeeangeboten. Wie in jedem Jahr konnten an einem Stand Pins, Ringe, Caps, Kutten und Aufnäher erworben werden. Die Feuerwehr und der Malteser Hilfsdienst sorgten für Sicherheit.

Mit 1500 Maschinen und deren Fahrern war es seit vielen Jahren wieder einmal eine große Beteiligung bei der Lichterfahrt. Sie wurde durch die Polizei von der Kreispolizeibehörde Kleve und den Niederlanden sowie den Maltesern am Samstag angeführt. Erzbischof Djalwana Laurent Lompo nahm Wallfahrtsrektor Gregor Kauling mit, der „bestimmt 15 Jahre nicht mehr auf einem Motorrad gesessen“ hatte, wie er sagte, und Kaplan Christoph Schwerhoff führte das Kreuz mit festem Griff auf dem Motorrad mit.

Der Kapellenplatz war zur Andacht voll besetzt und Dominik Röttger zündete für die im vergangenen Jahr verstorbenen Biker zum Gedenken eine Kerze an. Kauling zeigte sich von der Ausfahrt beeindruckt: „Ihr gehört zu Kevelaer und jetzt habe ich erlebt, was das für ein Lebensgefühl ist, wenn man auf dem Bike sitzend durch die Maasdünen der Sonne entgegenfahren kann. Es tut gut, an den vielen klatschenden Zuschauern am Straßenrand vorbeizufahren und die Gemeinschaft zu spüren, die alle verbindet.“ In einem Gebet bat er: „Liebe Mutter Gottes, wir sind hier mit der großen Bikerfamilie. Schütze Du jeden Einzelnen.“

Für Misstöne im wahrsten Sinne des Wortes sorgte das Duo „Herz Ass“ mit seinem Gesang, und viele der anwesenden Motorradfahrer und Verantwortlichen wünschten sich für das nächste Jahr wieder die musikalische Begleitung durch Monika Voss.

Rockiger Abend

Zum Abschluss des Samstags fand ein gemütlicher Abend mit der Live-Band „Fairground Funhouse“ in der Zeltstadt statt. Gerrit Quade (Gesang), Ciara Ehren (Gesang), Steffen Elsemann (Bass), Levin Ripkens (Gitarre), Markus van Oorschot (Keyboard), und als Gastdrummer Dario Huppertz sorgten für eine super Stimmung. Besonders Gerrit Quade glänzte bei seinen Gesangsbeiträgen und ließ teilweise mit seiner Reibeisenstimme die zahlreichen Gäste aus Kevelaer und die Biker Zwischenapplaus verteilen.

Am Sonntag fand auf dem Zeltplatz ein Wortgottesdienst statt, den Pastor Michael Wolf hielt. Lucia Jacobs sorgte mit Gitarre und Gesang für die musikalische Begleitung und besondere Stimmung bei dieser Andacht. „Gott schenkt Leben in Fülle“ lautete das Thema der Predigt. Wolf forderte dazu auf, die schönen Dinge zu sehen, die Gott uns Menschen schenkt. Auch die Motorradfahrer-Wallfahrt sei so ein Geschenk, das er gegeben habe. „Auch wenn wir als Menschen manchmal den Eindruck haben, dass wir alles Schlechte abbekommen, Gott geht behutsam mit uns um. Seine einzige ‚Waffe‘ ist seine Liebe, die er uns schenkt. Wir müssen nur unser Herz und unsere Augen öffnen, damit wir dies sehen.“

Die Abschlussfahrt wurde massiv verkürzt, weil nur eine kleine Besetzung der Kevelaerer Polizei den Konvoi sicherte, und nach knapp zehn Minuten fuhren die ersten Kräder auf den Kapellenplatz. Elmar Lehnen spielte Keyboard und begleitete so die Lieder „Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott“, „Meine Hoffnung und meine Freude“ und „Maria, breit den Mantel aus“. Mit dem Psalm des Motorradfahrers wurde die Schlussandacht beendet, zu der auch viele Kevelaerer an den Kapellenplatz gekommen waren. Erzbischof Laurent Lompo segnete die Maschinen und die Biker vor der Heimreise, und Wallfahrtsrektor Gregor Kauling verteilte an alle einen kleinen Motorradfahrer-Wallfahrts-Pin.

Zum Abschluss bedankte sich Kauling noch einmal ausdrücklich für die Arbeit der Mitglieder des Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer, ohne die es diese Wallfahrt nicht geben würde, und ein Spender stiftete für das Kreuz auf dem Platz der Zeltstadt eine Madonna mit Kind. Diese wurde nach Segnung durch Erzbischof Laurent Lompo an Britta Sarbok-Heyer übergeben, die das Kreuz jedes Jahr liebevoll gestaltet.


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