Zweite offene Beer-Pong-Meisterschaften erfolgreich

Sechs Tische, zehn in Dreiecksform angeordnete Bierbecher, zwei Ping-Pong-Bälle und jede Menge Flüssiges – das waren die „Zutaten“ zu dem Beer-Pong-Turnier im Wettener „Knoase-Treff“. Zahlreiche junge Leute säumten den Raum, um zu Diskolicht und modernen Beats diese besondere Form des Sports auszuüben.
„Letztes Jahr hatten wir auch schon ein Turnier, das war ähnlich chaotisch am Anfang“, erinnerte sich Organisator Tobias Aymanns, der zunächst Mühe hatte, an seinem Laptop die Zweierteams alle zu registrieren, die in den verschiedenen Gruppen gegeneinander spielen sollten. „Eigentlich sollten sich alle per E-Mail anmelden, aber es gab keine Anmeldungen. Dann machen wir das heute.“
Am Ende hatte er 25 Teams zusammen, von denen sich die beiden Besten jeder Gruppe später im K.O.-System begegneten. Das Turnier habe nicht umsonst so einen Zulauf, erläuterte Aymanns. „Es gibt in Wetten mehrere Beer-Pong-Clubs: die Pongsons etwa seit 2012 und die Stubibos seit 2013.“ Von daher gebe es schon Beer-Pong-Erfahrung. „Und wir dachten, warum so ein Turnier nicht mal öffentlich machen? Es sind aber auch Neulinge dabei.“
An dem Tischen ging es dann richtig zur Sache – ob nun mit dem direktem Wurf, mit aufgesetzten Würfen („Bounce“) oder sogar mit Wandbande. Auch der Wettener Marco Plessow versuchte, mit möglichst präzisen Würfen die halb mit Bier gefüllten Becher der Gegner zu treffen, die die dann austrinken mussten. „Der Spaß mit den Kameraden“ sei für ihn der Ansporn. „Und es ist ein sportlicher Wettstreit“, meinte der 22-Jährige.
Wobei man natürlich gewisse Grundvoraussetzungen benötige, wie Alicia Berger bekannte: „Treffsicher und trinkfest“ müsse man schon sein. Dann jubelte die 18-jährige Wettenerin über zwei versenkte Bälle in einem Becher. Das hatte zur Folge, dass die Gegner gegenüber drei Becher austrinken und wegstellen durften.
Allerdings müsse man berücksichtigen, dass „es mit fortschreitendem Abend weniger zielsicher“ werde, gestand der Wember Daniel Herting ein. „Das ist aber sowohl für die Zuschauer als auch für die Spieler sehr unterhaltsam“, freute sich der 21-Jährige über das Treffen so vieler Gleichgesinnter. „Das hier ist ein Community-Ding.“
Am Nebentisch freuten sich Alina Verheien und Daniela Pieschel einen Tick zu früh. „Wir sind die Besten“, dachten sie, ihre Partie gewonnen zu haben. Doch Stefan Wellmanns und Sebastian Roos trafen mit ihren Kugeln noch die Becher ihrer Gegenüber. Das bedeutet in diesem Sport „Verlängerung“ mit drei Bierbechern – und sicherte den Jungs am Ende doch noch den Sieg. „Das ist erst vorbei, wenn der letzte Wurf vorbei ist. Man darf das Spiel nie abschenken“, erklärte Roos.
„Knoase“-Geschäftsführer Eric Niesel wachte über die in einem großen Eimer aufbewahrten Bälle. „Wir haben direkt gesagt: Das machen wir. Ich kenne das aus Krefeld, da treten am 1. August immer 250 Teams an.“ Gemeinsam mit seiner Frau Heike überlegt Niesel, „so etwas hier im Frühjahr im Saal überregional zu machen.“ Die Befürchtung, dass das Ganze aus dem Ruder laufen könnte, die gab es an diesem Abend zurecht nicht. „Die sind alle lustig dabei, und die halten das auch durch.“
Die anwesenden Gaststätten-Gäste staunten nicht schlecht. „Ich kenne deren Regeln gar nicht. Wir waren in unserer Jugend auch kreativ, aber anders“, meinte Schützenbruder Franz-Josef Vos, der sich mit seinen Freunden zum Knobeln getroffen hatte. „Es ist toll, dass so viele junge Leute so unbeschwert sind“, freute sich die Ortsvorsteherin Beate Clasen über die fröhliche Stimmung.
Fasziniert verfolgten auch Hermann Steeger und Bill Crofts aus Australien das Geschehen. „So was habe ich bei uns noch nicht gesehen“, meinte der Mann aus Perth, dessen Partner Steeger ursprünglich Wettener ist. „Meine Großmutter wird 93, und da sind wir für eine Woche zu Besuch“, zeigte sich Steeger von der Begeisterung der jungen Leute angetan, die bis weit nach Mitternacht weiterspielten. (aflo)