Zita-Maria und Annika sind jetzt ein Ehepaar

Seit acht Jahren arbeiteten die Altenpflegerin und die Krankenschwester zusammen in der Pflegeeinrichtung für Wachkoma-Patienten, St. Helena, in Wissel. Zita-Maria Kehren (35 Jahre) und Annika van de Meer (29) waren von Anfang an gut befreundet. Nach dem Dienst traf man sich zu gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie Partys oder Einkaufsbummel und machte auch einige Urlaube miteinander.
„Auf einmal war es komisch und aus Freundschaft wurde mehr“, erinnert sich Zita-Maria Kehren. „Bei einem gemeinsamen Spaziergang am Wisseler See, am 22. Oktober 2012 ist es dann passiert. Es gab den ersten Kuss“, erzählt Annika van de Meer und strahlt dabei. Am Samstag (genau vier Jahre danach), heirateten die zwei Verliebten nun auf Schloss Hartefeld standesamtlich.
Mit dabei, die Tochter von Zita-Maria, die 16-jährige Lea, die nicht nur in die Hochzeitsvorbereitungen eingebunden war, sondern es „geil“ fand, dass ihre Mutter und Annika van de Meer heiratet wollten. Als Familienname wurde van de Meer ausgesucht.
Trotz des Schichtdienstes gibt es viele gemeinsame Unternehmungen. Eine davon war der Tanzkurs für die Hochzeit. Zita-Maria und Annika von de Meer finden es besonders schön, einen gemeinsamen Freundeskreis zu haben, in den sie fest eingebunden sind. Auch wenn beide betonen, keine klassische Rollenverteilung leben zu wollen, so ist „Zita-Marie die „Macherin“ und dominante, während Annika van de Meer der ruhende Pol in der Beziehung ist.
Zita-Maria hatte mit den Freunden in einer Geheimaktion den Heiratsantrag vorbereitet. Eine Picknickdecke am Wisseler See, dort wo es den ersten Kuss gab, diente als Ambiente. Lebensgefährtin Annika hatte bis zehn Sekunden vorher keine Ahnung, was da auf sie zukommen würde. Sie war sogar etwas verärgert, als sie, obwohl vermeintlich auf dem Weg zu einer Einladung, bei strömendem Regen noch mal eben durch den Matsch mit durch den Wald an den See kommen sollte.
Nach dem Antrag und dem „Ja“ weinte dann aber nicht nur der Himmel. Es flossen auch Freudentränen. Mit einem Berg Glücksgefühlen saßen die beiden unter einem Dach aus Mülltüten und genossen den Augenblick.
So nass und mit verschmutzter Kleidung konnte man natürlich nicht zu der „Einladung“ fahren. So forcierte Zita-Marie die Entscheidung, dass man noch einmal kurz nach Hause fahren wollte, um sich umzuziehen. Auch hier wartete wieder eine Überraschung für Annika. 50 Freunde, Familienangehörige und Kollegen erwarteten die Verlobten mit Luftballons auf denen „A+Z“ stand und Zita-Marias Schwester sang „Dein ist mein ganzes Herz“ von Heinz-Rudolf Kunze. Bis spät in die Nacht wurde fröhlich gefeiert.
Der „Junggesellinnen-Abschied“ wurde von den Trauzeugen Björn und Maya organisiert und war dann für beide Brautleute eine Überraschung. Eine Busfahrt mit zahlreichen Freunden nach Düsseldorf endete an der Partybahn. Die alte Straßenbahn war geschmückt mit Wimpeln und die feiernde Gesellschaft wurde durch die Stadt gefahren.
Nach der standesamtlichen Zeremonie, zu der Lea Kehren die Ringe brachte, wurde mit etwa 100 Gästen im Landcafé Grüntjens ausgelassen gefeiert. Das Ehepaar van de Meer ist sich sicher, dass sie nicht nur Lebenspartner, sondern auch weiter Freundinnen sein werden. (jvdh)