Wetten siegt im Derby gegen Winnekendonk

Wie bereits in der letzten Saison konnte die Union Wetten ihr Heim-Derby gegen die Viktoria Winnekendonk auch in diesem Jahr für sich entscheiden und setzte sich auf dem heimischen Ascheplatz am Ende mit 3:1 durch, nachdem man zwischenzeitlich mit 0:1 zurückgelegen hatte. Zu Beginn wollte noch keine rechte Derbystimmung aufkommen, erst im zweiten Durchgang wurde es gewohnt umkämpft.
„In der ersten Halbzeit wurden auf beiden Seiten wenige Chancen herausgespielt, da war das Derby nur auf dem Papier vorhanden“, meinte auch Unions Spielertrainer Timo Pastoors, der wie in den letzten Wochen aus Personalnot auch gegen die Viktoria über 90 Minuten auf dem Platz stand. „Wir haben uns auf der Asche schwer getan“, sagte unterdessen Winnekendonks Trainer Sven Kleuskens.
Die Partie begann ausgeglichen, beide Teams versuchten ihr Glück oft mit langen Bällen, die jedoch zumeist unpräzise waren. Erst nach rund 20 Minuten wurde es zum ersten Mal gefährlich vor dem Wettener Tor, doch Unions Schlussmann Lukas Mandel konnte einen Schuss aus kurzer Distanz noch gerade so von der Linie kratzen. Im direkten Gegenzug über die rechte Offensivseite setzte sich dann Unions Torschütze Timo Clasen gut durch und wollte seine Mitspieler in der Mitte bedienen. Die verunglückte Flanke wurde dann jedoch brandgefährlich und knallte an den Außenpfosten. Bis zum Pausenpfiff wurde es nur ein weiteres Mal brenzlig, als die Gastgeber sogar ins Tor trafen (42.), der Schiedsrichter den Treffer jedoch aufgrund eines Fouls an Viktoria-Torhüter Johannes Rankers zurückpfiff.
Im zweiten Durchgang hatten sich dann beide Mannschaften vorgenommen, dem Derby etwas mehr Leben einzuhauchen. Auf dem Platz wurde die Intensität der Zweikämpfe deutlich erhöht, wobei es meist fair blieb. Auch die Offensivaktionen kamen nun öfter zustande: Den ersten Treffer des Tages erzielte zehn Minuten nach Wiederanpfiff Winnekendonks Igor Puschenkow, nachdem er aus rund acht Metern im Wettener Strafraum frei zum Schuss kam (55.). Besonders auf Seiten der Union war die Aufregung groß, denn nur wenige Augenblicke vor dem Gegentreffer hatte Rankers Clasen im Strafraum am Kopf getroffen, der fällige Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. „Das war ein klarer Strafstoß, stattdessen gab es Abstoß und wir fangen uns in Unterzahl das 0:1“, ärgerte sich Pastoors. Auch Kleuskens sah ein: „In dieser Situation hatten wir etwas Glück. Der Stürmer kommt zwar noch zum Abschluss, bevor unser Torhüter ihn trifft, aber wir hätten uns über den Elfmeter nicht beschweren dürfen.“
Doch die Union ließ sich von den Umständen nicht beirren und nahm das Heft des Handelns in die Hand. „Wir sind sehr gut wiedergekommen und wollten Druck machen“, meinte Pastoors. Nur acht Minuten nach dem Gegentor, bei dem Clasen für eine Behandlungspause lange nicht auf dem Platz war, war der junge Stürmer dann im Mittelpunkt, als er nach einem Durcheinander im Winnekendonker Strafraum am schnellsten schaltete und den Ball zum Ausgleich in die Maschen drosch.
Eine Viertelstunde vor Schluss drehte die Union dann die Partie, als der eingewechselte Marco Tennagels nach einem schnellen Angriff über die halblinke Seite zum 2:1-Führungstreffer verwandelte. „Wir hatten das Momentum nach dem 1:1 auf unserer Seite. Nach unserem zweiten Treffer hat Winnekendonk natürlich hinten aufgemacht, sodass sich uns Räume ergeben haben“, so Pastoors. Nach 80 Minuten scheiterte die Viktoria dann per Freistoß nur knapp am Wettener Keeper, während die Union kurz vor Schluss den Deckel draufmachen konnte: Nach einem Befreiungsschlag aus der Defensive kam zunächst der agile Simon Tombergs an den Ball und bediente den aufgerückten Bastian Ingenhaag, der zum 3:1 vollendete (88.).
„Unterm Strich war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir zum guten Zeitpunkt den Ausgleich erzielt und uns dann geschickt angestellt haben“, freute sich Pastoors über den dreifachen Punktgewinn, durch den die Union sich an Winnekendonk vorbei auf den achten Platz geschoben hat. Beide Teams haben in der Tabelle der Kreisliga A nun 18 Punkte auf dem Konto und sind direkte Nachbarn im Tableau.
„Wir hatten heute etwas Pech und haben vor den Gegentreffern individuelle Fehler gemacht. Aber: Auch im Derby ging es nur um drei Punkte, die wir verloren haben. Abhaken, weitermachen“, sagte Kleuskens nach der Niederlage.
 
Im nächsten Spiel am nächsten Sonntag (27. November) trifft die Elf von Timo Pastoors auswärts auf den FC Concordia Goch, der auf dem zwölften Tabellenplatz steht. „Goch hat einen Kader mit unglaublicher Qualität und viel Erfahrung. Mir ist es ein Rätsel, warum die Mannschaft in der Tabelle so weit unten steht. Vor der Saison habe ich Goch als einen der Favoriten eingeschätzt, wir wissen daher, dass es dort schwierig wird“, sagte der Trainer. Anstoß der Partie bei der Concordia ist um 14:30 Uhr.
Auch für die Viktoria Winnekendonk steht aufgrund des Totensonntags ein freies Wochenende an, im kommenden Spiel trifft die Mannschaft von Sven Kleuskens dann im Heimspiel auf Sturm Wissel, die in der Kreisliga A Tabellenletzter sind. „Der Gegner ist gefordert und will unbedingt vom Tabellenende weg. Sie werden kratzen, treten und beißen. Aber wir wollen im Heimspiel unbedingt drei Punkte behalten und unsere Heimstärke untermauern“, meint Kleuskens vor dem Duell gegen eine Wisseler Mannschaft, die bisher lediglich zwei Siege feiern konnte. (jaab)