Schwester Lucia aus Nigeria besucht Imole-Lichtstärke

Schwester Lucia Akinnusoye (Sisters of St. Louis) leitet die „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ in der Diözese Oyo in Nigeria. Auf Einladung von „Imole-Lichtstärke e.V.“ hält sie sich momentan in Kevelaer auf, um bei der Mitgliederversammlung des Vereins über die Arbeit und den Fortschritt in der Klinik zu berichten.
Der ehemalige Kinderarzt Dr. Abiodun Ogundare hatte in seiner Heimat ein Haus zur Verfügung gestellt. Der durch ihn gegründete Verein „Imole-Lichtstärke e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht zu ermöglichen, dass viele Erblindete behandelt werden können oder durch Operationen ihr Sehvermögen wiederhergestellt werden kann. Zu diesem Zweck wurde das Gebäude zur „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ umgebaut. Die dafür notwendige Infrastruktur wie Wasser- und Stromversorgung sowie die Einrichtung für eine Behandlung mit Betten und medizinischen Geräten wurde vom Verein finanziert. Am 24. April 2015 konnte das Krankenhaus eröffnet werden und bereits am ersten Tag kamen 217 Menschen, um sich untersuchen zu lassen.
Schwester Lucia berichtete, dass der Besuch der Menschen nicht ganz selbstverständlich sei. Viel Werbung durch die Diözese und die Vermittlung der Stammeskönige war nötig, um das Vertrauen der Bevölkerung zu erlangen, damit sie zur Klinik gehen. Weit über 150.000 Menschen in der Region haben Augenerkrankungen und viele drohen ohne Behandlung oder Operation zu erblinden. Einige Erkrankungen sind so aggressiv, dass ohne Behandlung innerhalb von 24 Stunden die Erblindung eintritt. Die Klinik ist an allen Werktagen geöffnet und hat am Wochenende einen Notdienst. Ein Augenarzt, der alle drei Monate wechselt, steht zur Verfügung, und die 14 Mitarbeiter inklusive Sicherheitsdienst sind rund um die Uhr bereit zu helfen.
In dem Gebiet ist die politische Lage stabil und es sind keine Übergriffe durch die Boko Haram, eine islamistische terroristische Gruppierung im Norden Nigerias, zu befürchten. Um Diebstahl von Sonnenkollektoren oder anderen technischen Geräten zu verhindern, bedarf es aber eines Sicherheitsdienstes.
Die Klinikleiterin bedankte sich für die große Unterstützung durch „Imole-Lichtstärke e.V.“ und überbrachte Dankesgrüße von Bischof Emmanuel Badejo Adetoyese. Durch die Spenden des Vereins können die Behandlungskosten auf fast 20 Prozent des Üblichen reduziert werden. Hierdurch können sich viele der oft armen Menschen den notwendigen Besuch in der Klinik leisten. Trotzdem kostet eine Operation immer noch etwa so viel wie zwei Monatseinkommen. Weitere Geldzuwendungen sind deshalb notwendig.
Neben den Geräten und den finanziellen Zuwendungen erfolgte im letzten Jahr die Übergabe eines Autos. Hierfür wendete der Verein 17.500 Euro inklusive Zollgebühren auf. Mit diesem Auto, so berichtet Sr. Lucia, werden Menschen im Umkreis von etwa 60 Kilometern versorgt. Hierdurch ist nicht nur die Nachsorge abgedeckt, sondern die Gesundheitserziehung kann Lehrern und Eltern vermittelt werden.
Auch wenn sich die Klinik noch nicht selbst trägt, so ist doch bereits nach so kurzer Zeit eine sehr positive Entwicklung zu erkennen. Im Vergleich zu den anderen fünf Kliniken der Region hat sich die finanzielle Basis der „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ am besten entwickelt. Nicht nur aus diesem Grund, sondern weil die Klinik mehr Platz benötigt, wurde im Verein für eine Erweiterung Spendengeld angespart. Sr. Lucia freut sich, dass in diesem Jahr auf etwa 181 Quadratmetern Behandlungsräume, Besprechungszimmer und Lagerräume entstehen. Außerdem wird eine zusätzliche Toilettenanlage gebaut. Die Kosten liegen bei etwa 40.000 Euro. Damit das Geld vor Ort bestimmungsgemäß verwendet wird, kümmert sich ein Cousin von Dr. Ogundare vor Ort um die Baustelle. Außerdem wird die Diözesanverwaltung, über die auch alle finanziellen Transaktionen laufen, die Bauarbeiten beaufsichtigen.
Die Mitgliederversammlung von „Imole-Lichtstärke e.V.“ entlastete einstimmig, bei eigener Enthaltung, den Vorstand für das letzte Geschäftsjahr. Ebenfalls einstimmig, bei eigener Enthaltung, wurden die bisherigen Mitglieder des Vorstandes (Karsta Dietert, Dr. Ogundare und Heinz Verrieth) und des Beirates (Ingeborg Bieker-Riedel und Rolf Egging) bei der Neuwahl in ihrem Amt bestätigt.


Wer diese wichtige Aufgabe in Nigeria unterstützen möchte, ist als neues Vereinsmitglied herzlich willkommen. Infos dazu unter www.imole-lichtstaerke.de.
Geldzuwendungen (Spendenquittung) können auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kontoinhaber: Imole-Lichtstärke e. V.
Volksbank IBAN: DE14 3206 1384 4320 9170 13
Sparkasse IBAN: DE84 3225 0050 0700 4756 76
Stichwort: „Hilfe für Imole“