Ministerin Hendricks übergibt Bewilligungsbescheid für Förderung Mehrzweckbecken

Noch steckt das Original in der Post, aber eine Kopie hat Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks am heutigen Mittag schon persönlich überreicht: Bürgermeister Dr. Dominik Pichler nahm freudestrahlend den Förderbescheid über rund 1,1 Millionen Euro für den Bau des Mehrzweckbeckens am Hallenbad entgegen.
„Bundesweit wurden 56 Projekte gefördert, eines davon in Kevelaer. Das bedeutet, dass das Vorhaben wirklich ein förderungswürdiges Projekt ist“, betonte die Bauministerin. Sowohl vom finanziellen Volumen als auch von der Konzeption „Jedes Kind soll schwimmen lernen“ habe das Vorhaben gepasst. Die Zahl derer, die nicht schwimmen können, nehme leider zu, beklagte Hendricks. Deshalb sei das Mehrzweckbecken ein „Gesundheits- und Sicherheitskonzept“. Ausdrücklich lobte die 64-Jährige das Engagement des Bädervereins, der 150.000 Euro zum Bau beitrage und sich ehrenamtlich beim Freibad einbringe.
Bürgermeister Pichler erinnerte daran, dass die Politik Anfang der 2000er-Jahre ein Versprechen gegeben habe, das jetzt eingelöst werde: Als damals das sanierungsbedürftige Lehrschwimmbecken geschlossen wurde, sollte bald Ersatz geschaffen werden. Dass der Wechsel im Bürgermeisteramt zusammenfiel mit der Auflage des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes, habe er zum Anlass genommen, eine Entscheidung herbeizuführen: „Wenn es mit Förderung keine Mehrheit gibt, gibt es auch später keine ohne.“ Unter anderem dadurch, dass die Ratsmitglieder ausnahmsweise individuell abstimmten, kam die Mehrheit zustande.
„Von Babyschwimmen bis Reha-Sport“ soll das neue Angebot im Mehrzweckbecken reichen, verkündet Kevelaers Sportdezernent Marc Buchholz. Bislang sei das Hallenbad bis mittags durch Schüler aus Kevelaer und Weeze belegt, eine Parallelnutzung nicht möglich. Künftig könnten dann einige Schwimmklassen sicher auch auf das 10 x 15 Meter große Mehrzweckbecken mit Hubboden ausweichen und so das große Becken anderweitig genutzt werden. Ebenso seien nachmittags oft Vereine im Hallenbad, die beispielsweise für Wasserball das große Becken benötigen. Künftig könnten dann aber parallel Kurse im Mehrzweckbecken stattfinden. Der Bäderverein habe seine Unterstützung zugesagt, um eine optimale Auslastung der Schwimmzeiten zu organisieren. Zudem sollen die Becken so angeordnet sein, dass die Schwimmaufsicht von einem Punkt aus gewährleistet werden kann.
Am 1. Juli soll Baubeginn sein, berichtet Kämmerer Ralf Püplichuisen. Die ersten Aufträge hat der Rat am gestrigen Mittwoch bereits vergeben. Ende 2018 soll – und muss – die Maßnahme abgeschlossen sein. Beeinträchtigungen des Badebetriebs durch den Bau soll es wenig geben. Unvermeidbare Beeinträchtigungen sollen möglichst am Block erfolgen.
Und finanziell? Das Gesamtvolumen von 2,7 Millionen Euro netto macht Püplichuisen aufgrund der Fördermittel keine Sorgen. Kritisch hat der Kämmerer von Beginn an auf die laufenden Kosten geblickt. Heute aber zeigt er sich optimistisch. Die energetischen Kosten könnten trotz Erweiterung ähnlich hoch ausfallen wie bislang: Im Zuge der Bauarbeiten werden auch Wände und Decke saniert. Die Wärme wird auch künftig komplett per Blockheizkraftwerk bezogen. Zusätzliches Aufsichtspersonal wird nicht benötigt. Und eine optimierte Auslastung von künftig zwei Becken verbessert natürlich die Einnahmenseite. Was das unter dem Strich bedeuten wird – das wird Püplichuisen bald genauer berechnen, wenn die technischen Details des Umbaus feststehen.