In vino veritas

Nach des Tages Müh und Last ein Gläschen du verdienet hast: Wer kennt sie nicht, diese und ähnliche selbstgedrechselten Sprüche und Reime?
Ich gebe es ja zu: Auch ich mache mir hin und wieder zusammen mit meiner Mechel an einem gemütlichen Abend ein Fläschchen auf. Und ganz bestimmt an so einem schönen Abend wie unlängst zu Silvester.
Wenn dann der manchmal etwas sperrige Korken mit einem satten „Plopp!“ kapituliert hat, steht dem Wein- oder Sektgenuss (in Maßen, natürlich!) nichts mehr im Wege. Und da bin ich bei einem Gegenstand angekommen, der heutzutage leider allzu oft der Abfallentsorgung, das heißt, dem Müll anheimfällt.
Nun gibt es ja inzwischen vermehrt Wein- und Sektflaschen mit Drehverschlüssen aus Metall oder Kunststoff, ebenso Flaschen mit täuschend echten Plastikstopfen. Diese Dinger „Korken“ zu nennen, verbietet sich eigentlich trotz ihrer absichtlich herbeigeführten Ähnlichkeit.
Aber was ist nun mit dem echten Korken, der, es ist noch nicht sooo lange her, ausschließlich unsere Weinflaschen verschloss? Er wurde und wird aus der Korkeiche gewonnen und ist als wertvoller, nachwachsender Rohstoff zu bezeichnen; leider hat dieses Wachstum mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten können, somit kam man auf Plastik – siehe oben.
Dennoch ergab sich auch in meinem Haushalt – und ich behaupte: in etlichen anderen auch – in den letzten Jahren eine gewichtsmäßig messbare Ansammlung an echten Korken, die meine Mechel zufällig, notgedrungen und / oder absichtlich verwahrt hat. Diese Frage muss also jetzt gestellt werden: Wohin damit? Nicht mit der Mechel, sondern mit den Korken!
Ich habe unser privates Sammelergebnis einmal gewogen. Es kamen immerhin 3,8 Kilo zusammen! Und da erinnere ich mich, dass es einstmals in unserem Verwaltungsgebäude vor der großen Renovierungs- und Umbauaktion auf einem Treppenabsatz Sammelbehälter für Korken gab. Meine Nachfrage ergab nur noch ein Kopfschütteln und so bin ich auf die Suche nach einer Stelle gegangen, die diesen wertvollen Rohstoff annehmen und einer Wiederverwendung zuführt. Ich würde fündig – in Xanten, genauer gesagt: Marienbaum!
Leider gibt’s in Kevelaer und Umgebung keine Annahmestelle mehr, also auf zur Klosterstraße 11 oder auch Op de Krüger 8 in Marienbaum.
Mechel, meine liebe Frau, meint dazu: „Eine Schande, diese Korken in den Müll zu geben.“ Sie hat mal wieder recht.
Euer Hendrick