Helmi Brünen zum 70.: „Das Leben mit Kopf, Herz und Hand lehren“

Helmi Brünen hat allen Grund zum Feiern. Zu ihrem 70. Geburtstag am 24. Januar 2017 blickt das KB noch einmal auf das berufliche Wirken der langjährigen Kindergartenleiterin zurück.
Die dritte Tochter der Gastwirte Maria und Hubert Brünen (“Zum Goldenen Schwan”) ließ sich zur Kinderpflegerin ausbilden und arbeitete im Kindergarten St. Marien. 1972 qualifizierte sie sich zur Erzieherin und absolvierte ihr Anerkennungsjahr im Kindergarten St. Hubertus, der gerade von der Kirchengemeinde St. Marien eingerichtet worden war.
Sie wechselte aus der Vorschul- in die Sonderschulpädagogik und ging nach Geldern. 1979 bewarb sie sich auf die ausgeschriebene Stelle einer Leiterin des Kindergartens St. Hubertus in Kevelaer und übernahm zum 1. August die neue Aufgabe. Sie behielt sie 30 Jahre lang und prägte den Kindergarten mit ihrer christlichen Anschauung.
Helmi Brünen sagte 2009: „Ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist.“ Der Kindergarten, eröffnet 1971, sei von Anfang an etwas Besonderes gewesen: „Wir waren der erste Kindergarten im Kreis, der eine Ganztagsbetreuung mit Mittagessen anbot.“ Wie nötig die Einrichtung gewesen sei, habe schon die Zahl von 95 Kiga-Kindern deutlich gemacht, darunter Tageskinder aus Goch und Weeze. Bis 2002 wurden zudem Grundschulkinder nach Schulschluss betreut. Altersgemischte Gruppen mit Kindern von drei bis zehn seien entstanden – eine hohe Anforderung.
Mit Einrichtung der Offenen Ganztagsschulen fiel dieser Zweig weg. 2002 schmolz die Einrichtung um eine Gruppe. Die Gruppenräume wuchsen um einen Nebenraum. Mit einem weiteren Anbau, einem zusätzlichen Wickel- und Ruheraum, konnten ab 2008 zweijährige Kinder betreut werden.
Helmi Brünen führte die Einrichtung sicher durch die Veränderungen und blieb wie ihre Nachfolgerin Jennifer Kempen der eigenen Linie treu. „Das Leben mit Kopf, Herz und Hand lehren und den Kindern dabei das selbstständige und emotionale Denken vermitteln, das ist unser Anliegen.“
Bei der Verabschiedung von Helmi Brünen 2009 hagelte es gute Worte. Das Vermitteln von Werten sei der Erzieherin wichtig gewesen; ihren Beruf habe sie im festen Glauben ausgeübt; so habe sie den Kindern Geschichten von Jesus erzählt und mit ihnen gebetet, sagten Laudatoren.
Ihre Liebe habe den Kindern und der Einrichtung gegolten. Dem Team sei sie ein Vorbild gewesen. „Schade, dass sie geht. Sie war sehr offen für alles Neue und hatte immer Verständnis für unsere Sorgen und Anliegen”, sagte Jennifer Kempen, die die Einrichtung als Kind selbst besucht hatte – damals noch unter Leitung von Vorsehungsschwester Irene.
Pastor Dr. Stefan Zekorn hob die menschlichen und pädagogischen Fähigkeiten von Helmi Brünen hervor. Mit 40 Rosen und einer Bronzeabbildung des Gnadenbilds bedankte er sich herzlich. Die Kolleginnen hatten besondere Glückwunschbriefe besorgt: Sie trugen Dankadressen von Familienministerin Ursula von der Leyen und Bürgermeister Dr. Axel Stibi vor; „Millionendank” gab’s von Günther Jauch, und eine Prise an Kochrezepten zum Ruhestand tat Horst Lichter dazu.
Helmi Brünen konnte alles gut brauchen. Schon vor ihrem Abschied hatte sie sich an der Seite ihres Schwagers um ihre schwer erkrankte Schwester Hanne Wolters gekümmert und in den letzten Jahren mit Hingabe ihre Pflege geleistet. Im April 2016 starb Hanne Wolters. Nach den Sommerferien 2016 ließ sich Helmi Brünen auf eine neue, alte Aufgabe ein: Sie ist wieder für Kinder da und leistet in „St. Hubertus“ zweimal in der Woche Hausaufgabenhilfe. „Das macht mir viel Spaß“, sagt sie. Noch mehr Kinder gehen nun durch ihre bewährten Hände.