Fenster der Basilika und Priesterhausfassade werden saniert

Es sind große Bilder, die sich angesichts der riesigen Gerüste aufdrängen. Und so ist es kein Wunder, dass Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann schnell einen Bogen spannt, von den anstehenden Arbeiten an der Basilika zu Erneuerung und Erhaltung der Kirche im Allgemeinen. „So, wie wir unsere Kirche von außen erneuern und in Ordnung halten, so müssen wir es auch von innen tun“, sagt der Pastor von St. Marien, „wie es unser Papst gerade anstößt. Es ist ein Bild, das uns in die Verpflichtung nimmt.“ Der Kevelaerer Architekt Jörg Bousart nimmt das Bild gern auf und sagt: „Der Kern muss stimmen.“
Im Kern wird es in den kommenden Jahren am Kapellenplatz baulicherseits um die Sanierung und Erneuerung der Fenster der Basilika gehen. Denn da, respektive dadurch, weht derzeit ein derartig frischer Wind, dass es nicht mehr länger auszuhalten ist – auch wenn die Sache mit dem frischen Wind noch so schön ins Bild passen würde. Nach diversen Arbeiten am Basilikaturm, an der Kerzenkapelle und der Gnadenkapelle stehen jetzt eben die Fenster der Basilika an – 67 gibt es davon insgesamt, laut Jörg Bousart.
Sieben davon sollen in diesem Winter in Angriff genommen werden – und bis zur Eröffnung der Wallfahrt im Mai fertig sein. Einige Fenster sind im Rahmen anderer Baumaßnahmen, wie der Sanierung des Basilikaturms, schon erneuert worden.
Insgesamt kommt der Kevelaerer Architekt so auf eine Bauzeit von etwa sieben Jahren, in denen das Thema Fenster die Basilikabesucher noch begleiten wird. Die Finanzierung – pro Jahr fallen je nach Umfang Kosten von rund 200.000 bis 300.000 Euro an, schätzt Bousart – sei auch für die kommenden Jahre gesichert, sagt Rolf Lohmann. „Ich bin dem Bistum sehr dankbar, dass wir die Maßnahmen damit in den Blick nehmen konnten.“ Besonders freut ihn, dass bei der Ausschreibung der aktuellen Maßnahme lokale und regionale Firmen ihren Heimvorteil ausspielen konnten. So werden die Glasarbeiten etwa durch die Kevelaerer Firma Derix vorgenommen.
Glas, Blei, Backstein und Mörtel – das sind die Materialien, aus denen die Kevelaerer vor etwas mehr als 150 Jahren Basilika und Fenster erbauten. Vor etwa 50 Jahren wurde in einigen Bereichen schon einmal saniert – mit Stahl, der inzwischen „dank“ der Witterung stark verrostet ist. Zerborstenes Glas, zersetzter Fensterkitt und ausgelaugter Mörtel kommen hinzu. Schäden, die vom Kapellenplatz aus nicht zu sehen sind, die Bousart aber mittels einer Inspektion per Hubsteiger ins Auge gefasst hat.
Im Mai wird abgerüstet
Die sieben Fenster, die in diesem Winter saniert werden sollen, liegen im Mittelschiff ganz oben. Deshalb musste die aufwendige Gerüstkonstruktion her, die über die Seitendächer hinweg gebaut ist. Sind die Fenster aus ihren Rahmen genommen, werden sie bei Derix erneuert und danach wieder eingebaut. In der Zwischenzeit werden die Fensteröffnungen übrigens mit ganz profanen Holzplatten verschlossen.
Die Fassade des Priesterhauses, die zuletzt anlässlich des Papstbesuches von mehr als 25 Jahren saniert wurde, soll in den kommenden Wochen im Rahmen der Stadtkern-Erneuerung ebenfalls überarbeitet und saniert werden. Auch hier will man bis Anfang Mai fertig sein.